ZitatAlles anzeigenOriginal von 8v heizer
Ist mir neu...
Wie gesagt hab ich da selbst keine Erfahrung drin - habe die Info von jemandem der schon sehr lange selbst an seinen (Alfa)Motoren für den Renneinsatz rumschraubt...
ZitatAlles anzeigenAlso, ich denke, man kann auch mit etwas kleinerem Geldbeutel-EInsatz einen vernünftigen Motor aufbauen, der auch hält. Klar, passieren kann immer mal was, wie z.B. mein Kurbelwellenbruch im letztem Jahr.
Ich hab in meinem Alfa immer noch den guten alten 1700/8V Motor drin, das Ding ist kpl. von mir selber aufgebaut und drückt auf der Rolle ca. 155 PS, wobei ich natürlich sagen muss, daß ich schon einige Jährchen an den alten Alfas rumschraube und auch viel Lehrgeld bezahlt habe.
Daher weiß ich mitlerweile auch was man riskieren kann und was auf keinen Fall geht. Thema 3-Schichtlager: geht nur in Verbindung mit nitrierten Kurbelwellen. Ist die Welle nicht nitriert, Finger weg von 3-Schichtlagern, da die Materialpaarung sonst nicht passt...
Was auch ganz wichtig ist für jeden Motor, der im Rennbetrieb eingesetzt wird, ist die Ölversorguung. Ich hab in meinem Motor z.B. eine verstärkte Ölpumpe drin (keine Ahnung, ob es da für den Corsa-Motor was gibt), auch hab ich entsprechende Schwallbleche in meine Ölwanne geschweißt um zu verhindern, daß die Pumpe Luft ziehen kann.
Der Block von mir ist ansonsten Serie, Kolben sind Serie, nur vom Gewicht her angeglichen und mit Ventiltaschen für mehr Ventilhub bei Überschneidung versehen. Pleuel sind Serie, um 70 Gramm!! erleichtert und auf beiden Seiten (Pleuelfuß und-auge) genau angeglichen. Hält bisher alles problemlos, Öltemperatur und -druck superstabil, und das ohne Ölkühler, ich habe umgebaut auf Öl/Wasser-Wärmetauscher.
Die meiste Arbeit steckt bei mir im Zylinderkopf, hier sind nur die Köpfe selber Serie. Ventile sind von Volvo, Führungen von BMW, die Nockenwellen sind Originalteile aus dem Alfasud-Pokal der 70er Jahre, Brennräume sind allerdings völlig überarbeitet (Prinzip Oscar Berg, alter VW-Tuner), genau ausgelitert und angeglichen, sehr viel Arbeit steckt in der Abstimmung von Vergasern (Weber 44 IDF) und Fächerkrümmer (modifizierter, umgeschweißter Krümmer aus dem Alfasud-Pokal), hier kann man viel Leistung verschenken..
Ob man unbedingt Schmiedepleuel und -Kolben fahren muss, ist letztendlich eine Kostenfrage. Schmiedekolben können sehr viel leichter ausfallen wie entsprechende Gußteile, da die Festigkeit höher ist. Mein nächster Motor (geplant ist ein 1600/16V) bekommt Schmiedekolben, ganz einfach deshalb, weil ich in der Serie keine Kolben finde, wie ich sie von den Maßen her brauche.
Dieser Motor wird geplante 8000 U/min drehen (er könnte sicher mehr, Bohrung/Hub wird 84/72 mm), dennoch werde ich wieder erleichterte Serienpleuel verwenden, diese allerdings kugelstrahlen lassen.
Man kann auf dem Motorensektor viel selber machen, aber halt auch viele falsch machen, wie gesagt, ich habe da auch ne Menge Lehrgeld zahlen müssen..