Servus
Muss mal eine kuriose Gegebenheit aus 2017 berichten.
Ich war mit meinem Sohn im August 2017 ein paar Runden auf der Nordschleife unterwegs.
In der dritten Runde, kurz vorm Brünnchen, konnte ich plötzlich nicht mehr runter schalten.
Beim Gangwechsel vom 4 in den dritten hackelte es und es war nicht mehr möglich in den dritten Gang zu kommen.
Also wollte ich wieder in den vierten Gang schalten.
Auch das war nicht mehr möglich.
Aber der 5. Gang war möglich - super.
Bei nächster Gelegenheit habe ich mit eingeschalteter Warnblinkanlage (so weit rechts fahrend wie möglich), erneut versucht andere Gänge einzulegen.
Keine Chance.
Mit auslaufen lassen auf der Döttinger Höhe und Weiterfahrt über den Parkplatz stellte ich fest das außer 1.tem und 5.tem Gang kein anderer Gang mehr funktionierte.
Da standen wir nun. 1.ter und 5.ter Gang möglich, alle anderen nicht mehr.
Rätselraten. Was war passiert? Was kann ich tun ?
Jetzt wollte ich auch nicht mit meinem Sohn in der Eifel stranden und hatte mich dazu entschieden es zu versuchen nach Wuppertal zurück zu fahren.
Vom 1.ten in den 5.ten Gang und das durch die Eifel. Prost Mahlzeit.
mit vorausschauendem Fahren und Abstand halten, war es möglich und wir haben es geschafft.
In Wuppertal angekommen war klar, das Getriebe muss raus.
Aber weil ich nicht wusste was auf mich zukommt, also was mit dem Getriebe ist, hatte ich bereits ein Ersatzgetriebe organisiert.
Ab auf die Bühne...
Federbeine raus für mehr Platz
Motorbrücke drauf...
und Getriebe raus...
Dabei habe ich dann festgestellt, das noch ein Topfschwungrad montiert war.
Das habe ich dann erstmal gegen ein normales getauscht.
Dann Analyse des Getriebes, öffnen und zerlegen.
Weil ich selbst mit entnommenem Innenleben nichts finden konnte, habe ich ein schon zerlegtes Getriebe aus dem Regal genommen, die beiden Innenleben nebeneinander gelegt und nach Unterschieden gesucht.
Auf dem nächsten Bild ist die korrekte Position des Sprengrings / Sicherungsring am Ende der Eingangswelle zu sehen.
So sah das dann bei dem dysfunktionalem Getriebe aus:
Der Sprengring, ist aus der Nute gesprungen.
Das dahinter liegende Zahnrad hat seine eigentliche Grundposition verlassen und ist weiter zum Ende der Welle gewandert.
Dadurch, hat es gegen die daneben liegende Schaltklaue (ich glaube Rückwärtsgang) auf der Ausgangswelle gedrückt.
Somit wollten diverse Gänge immer gleichzeitig mit dem Rückwärtsgang eingelegt werden.
Vielleicht kann das jemand noch genauer definieren, warum dann 1.ter und 5.ter funktioniert haben, die anderen aber nicht.
Egal, nach entfernen des Sprengrings und Begutachtung der Nute, musste ich leider feststellen, das die Nute demoliert war und die seitliche Wand verrundet war.
Den Sprengring einfach wieder einzusetzen war also keine Option. Der wäre kurzfristig wieder heraus gesprungen.
Ich habe mir dann einen Dichtsatz gekauft und das zerlegte, gereinigte Getriebe aus dem Regal neu aufgebaut.
Fährt seitdem sehr zuverlässig.
Ich fands wirklich kurios...
Beste Grüße Christian