Mir geht's nicht gut.

  • #21

    Auch von mir mein Beileid, das Schlimmste ist das man gar keine Zeit zum trauern hat, alle gehen einem auf den Sack und wollen irgendwas wissen... Lass den Kopf nicht hängen, sei mit denen die du liebst, die dich lieben ;)

  • #22

    Hallo Freunde,


    für Eure Anteilnahme ein herzliches Dankeschön.


    Die letzten Tage waren ein Albtraum. Gerade gehts mir mal einigermaßen so, dass ich nach einer Woche meinen Laptop anwerfen konnte um überhaupt was zu posten.


    Einen Elternteil zu verlieren ist furchtbar schlimm. Es ist wie eine Geburt. Man weiß, es tut furchtbar höllisch weh, es wird passieren, aber keiner weiß auf die Minute genau wann und man kommt nicht drumherum. Nur dass am Ende einer Geburt neues Leben entsteht. Wobei auch nach dem Verlust eines Menschen neues Leben entsteht.


    Die Talfahrt der Gefühle ist das schlimmste. Die völlige Kontrollosigkeit der Emotionen und Gefühle. Vor allem was der Körper durchmacht. Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit und vor allem Angst. Angst vor der Gegenwart und Angst vor der Zukunft. Zweifel. Zweifel an einem selbst, an der Zukunft und dem Sinn. Am schlimmsten aber sind die Schuldvorwürfe. Das ewige "hätte, wäre". Was hab ich gesagt? Hab ich verletzt? Was war das letzte Wort, war es gut?


    Ich möchte das, was ich die letzten Tage erlebt habe, meinem ärgsten Feind nicht Wünschen. Und wie lang es dauert, bis ich wieder "leben kann" und am Leben teilnehmen kann, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass der Zustand, der in den letzten Tagen herrschte einen leicht in den Wahnsinn treiben kann. Das ist so schlimm :(


    Ich hoffe mein "alles wird gut" Gefühl, dass ich gerade habe ist nicht nur von kurzer Dauer und ich schaffe es zeitnah, wieder an mein Leben anzuknüpfen.


    Wir sehen uns hoffentlich bald wieder.


    Eurer Hannes

  • #23

    Das sind bewegende Worte.


    Hut ab, Du bist echt und total ehrlich, scheust Dich nicht davor, die Sachen zu beschreiben, wie sie sind. Und die damit verbundenen Gefühle.
    Weiterhin wünsche ich Dir alle Kraft, die Du brauchst.

  • #24

    Hije Hannes,


    Mein Herzliches Beileid, lass den Kopf nicht hängen, nehme Dir die Zeit zum trauern. Den Verlust wirst wahrscheinlich nie verkraften, wirst aber lernen damit um zu gehen, ich Wünsche Dir die Kraft das Du es hoffentlich schnellst schaffst.


    Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man Morgens davor steht und angst hat, es aufzuschliessen. Zitat: Walter Röhrl
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE mit LPG
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE
    1x Astra H TwinTop 140PS/Z18XER

  • #25

    Furchtbar ist die Angst um den verbliebenen Elternteil. Seine Mutter weinen zu sehen und nicht wirklich helfen zu können ist schlimm, wenn man selbst ohne Kraft ist. Und die Angst auch noch sie zu verlieren. Ständig zu fragen "wie geht es dir", "was denkst du gerade" und "kann ich dir helfen". Womit man sie noch zusätzlich belastet und die ständige Ungewissheit, was macht sie gerade, wie geht es ihr, an was denkt sie, schaffen wir es? Sie verkraftet es recht gut und bewältigt es mit Arbeit. Aufräumen. Papas Sachen wegräumen. Das klingt etwas merkwürdig, doch ständig alles zu sehen, was einen erinnert ist wirklich nicht leicht. Das macht es nicht wirklich einfacher.


    Verkraften kann man es schon. Nur wann. Das schlimme ist, dass es ein ewiges Auf und Ab ist und man nicht weiß, wo man steht. Ist die Achterbahn zu Ende oder hat sie noch gar nicht begonnen.


    In diesen Tagen setzte ich mich auch stark mit dem Glauben auseinander. Warum ist das passiert? Gibt es Gott? Warum macht er das? Kommt da was nach dem Tod? Das alles sind fragen mit denen ich mich beschäftigte.


    Papa war krank. Nicht lebensbedrohlich. Aber stark pflegebedürftig. Ich konnte Mama dabei nicht helfen, weil mein Beruf mich in München hält. Und Mama war überlastet. Und am Abend von Papas Tod hab ich gebetet, Gott solle mir helfen. Die Situation ist so schlimm, dass ich sie nicht mehr tragen kann. Danach ist Papa gegangen und ich hab lange gegrübelt ob es einen Zusammenhang gibt. Mir Vorwürfe gemacht. Gott gefragt, ob das allen ernstes seine Lösung für mein Problem sei und an meinem Glauben stark gezweifelt.

  • #26

    Mit solchen Fragen, machst Dich nur selber verrückt, wir haben das Glück Leben zu dürfen und es gehört einfach dazu auch zu sterben, da hat kein Gott was mit zu tun. Das hört sich nun vielleicht hart an, aber vor dem Weg des Sterbens kann sich keiner von uns vorbei mogeln. Mach Dich nicht selber verrückt mit sowas, die Zeit für Dein Vater ist leider bekommen und da hätte keiner was dran ändern können.

    Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man Morgens davor steht und angst hat, es aufzuschliessen. Zitat: Walter Röhrl
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE mit LPG
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  • #27

    suche nicht nach irgendwelchen Fehlern bei Dir, das führt zu nichts!Blicke in die Zukunft und unterstütze deine Mutter so gut es geht, möglichst wenig rumsitzen und grübeln, da macht man sich nur sinnlose Gedanken auf die es keine Antwort gibt.
    Kopf hoch Hannes

    Kadett E GSI
    Kadett D "GTE"

  • #28

    Ich hoffe nur, das Hannes sich noch gescheit verabschieden kann... dazu war ich damals bei meinem Vater aus diversen Gründen leider nicht so wirklich in der Lage. Und das ist dann wirklich nicht gut, da man den Schmerz immer mit sich trägt und viele Situationen im weiteren Leben unangenehm machen kann... aber da hab ich Dir ja schon persönlich was zu geschrieben, Hannes.


    Ich wünsch Dir jedenfalls, wie gesagt, das Du es besser verarbeiten kannst.


    Lieben Gruß, Frank.

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