Etwas Text zur Einleitung und zum Verständniss:
Ich habe mir ja vor ein paar Jahren (10.2011) ein rostfreies Lexmaul Cabrio gegönnt - in Einzelteilen ... nicht mehr komplett. Im laufe der Jahre ist wegen anderen Projekten (Schmitti´s Rallye-E H13 oder ein Winnebago Chieftain von 1976) leider nicht viel passiert. Ein Golf 1 Radlauf wurde rausgetrennt und in diverse Ecken der Werkstatt hin und her gerollt. Allerdings habe ich in den Jahren viele Neuteile und Ausstattungsteile angesammelt und somit zumindest den Wiederaufbau theoretisch gut vorbereitet. Da man(n) allerdings nie genug Teile haben kann und eine Innenausstattung fehlte, holte ich mir noch ein GSI Cabrio zum Schlachten. Das blaue Cabrio (liebevoll Schrotti genannt) bekam ich von einem Opel KFZ Meister. Dort stand er schon etliche Jahre mit defektem, zerissenem Verdeck und einem nicht laufendem Motor rum. Für 120€ wechselte er den Besitzer und ich holte ihn mit meinem Anhänger ab. Vom Anhänger lud ich ihn mit meiner Hebebühne ab und hatte so auch mal einen Blick auf den Unterboden werfen können. Eh, der sieht noch richtig gut aus - dachte ich mir und hatte spontan eine Idee ... ich hing ein Akku in den Motorraum und drehte den Schlüssel rum. Er drehte aber sprang nicht an - meine Neugier war geweckt. Sprit fehlt - stellte ich direkt fest, nachdem ich die Leitung abschraubte. Benzinpumpe fest und Düsen verharzt war die Diagnose. Ab ins Lager, Neuteile rausgeholt und mit einem neuen Spritfilter wieder zurück ans Auto und eingebaut. Schlüssel rumgedreht, etwas geleiert um den Öldruck zu steigern. Zündspule wieder angesteckt und Zündung 
Er sprang sofort an - lief aber wie ein Sack Nüsse ... Zündreihenfolge kontrolliert ... umgesteckt den Quatsch auf die richtige Reihenfolge - schließlich ist der 2,0i 8V fast wie ein Lanz Motor. Gib ihm Sprit, Luft und Zündung, schon läuft das Ding fast Ewig - und er lief auch 
OK, nun wirds "unlogisch". Ich beschloß ihn erst mal nicht zu zerlegen, sondern ihn erst mal wieder zu TÜVen und Zuzulassen um etwas Fun mit ihm zu haben. Ich habe dann etwas feiner nachgesehen und noch ein 2€ Stück großes Loch im hinteren Radhaus entdeckt. Das habe ich noch zugeschweißt. Nun war der Samstag um und nach etwa 4-5 Stunden Arbeit war Schrotti doch tatsächlich wieder Straßentauglich. Montags wechselte ich noch alle Betriebsstoffe und gönnte ihm frischen Sprit und einen neuen Luftfilter. Danach lud ich ihn wieder auf meinen Anhänger und fuhr zum Verkäufer - dieser hatte an diesem Tag den TÜV im Haus. Den Blick des Meisters könnt ihr euch denken und ich brauche nicht näher darauf ein zu gehen 
Sauber und ohne Mängel hatte ich frische Prüfpapiere in der Hand - Dienstags Zulassungsstelle und ab durch die Sonne Geiles, astreines Fahrvergnügen ... für 6 Wochen ... eine abgerissene Ölversorgung, bei einer Kurvenhatz auf einer Bergrennstrecke besorgte mir einen Lagerschaden. Mit diesem klappernden Haufen von Motor fuhr ich noch 65KM nach Hause in die Werkstatt und parkte Schrotti direkt auf der Hebebühne. Mh, wat nu? Ich erinnerte mich, das mir etwa 5 Jahre zuvor ein 2,0i in meine Werkstatt "gelaufen" war. Diesen hatte ich unter der Werkbank unter diversen 1,616V Motoren und Köpfen vergraben. Meine Hirnwindungen arbeiteten und ich holte am darauf folgenden Samstag einen kompletten Dichtsatz aus dem Teilelager und den Motor unter der Werkbank raus. Diesen dichtete ich vorsichtshalber komplett neu ab und fing am Schrotti an, ihm das Herz zu entnehmen. Samstags Abends war der neue wieder montiert.
Die kompletten Anschlüsse machte ich dann Sonntags. Da wurde es dann richtig spannend - denn der Motor lag zum einen 5 Jahre in der Ecke und ich hatte ihn damals ausgebaut erhalten - d.h. ich wußte noch nicht mal, ob er lief. Allerdings (Lanz Beispiel) tat er es auf Anhieb In den 6 Wochen, die ich ihn bisher fuhr, konnte ich auch für 80€ ein neues Stoffverdeck auftun. Es hatte zwar keinen Innenhimmel oder Heckscheibe aber so wollte ich dann doch nicht weiter fahren:
Nach diesem Tausch fuhr ich problemfrei die letzten zwei Jahre. Nun läuft der TÜV erneut ab 
OK, bisher hat Schrotti nur Kleingeld "verschlungen" und ich investiere nun doch nochmal in weitere 2 Jahre - aber dann iss Schluß ... iss ja schließlich nur ein Ersatzteillager und ein extrem LowBudget Projekt.
Aktuell:
Angefangen habe ich heute, um die Sicherheit zu steigern, mit neuen Textar Bremsleitungen - die sind mit rund 21€/Stück noch günstiger als meine Metallleitungen vom Rallye-E:
Für die Zweifler (passen die auch wirklich?) - Fahrerseite:
Beifahrerseite:
Ein kleines Loch im Schweller zugeschweißt, grundiert, mit Steinschlagschutz und Lack versehen:
(Achtung!!! Dies, und die weiteren Bilder sind nicht meine normale Arbeitsweise!!! Diese "Pfuscherei" soll maximal 2 Jahre halten und danach ist Schrotti geschlachtet!!!)
Die hinteren Radläufe waren auch mit etwas Flugrost versehen und so schliff ich auch diese an und behandelte sie mit:
Fahrerseite:
Beifahreseite:
Die Farbe kam aus der Dose. Mit ihren 14€ war sie mit dem Originallack befüllt - wie man(n) sieht, eher nicht lohnenswert.
Die Tage gibt es noch einen anderen Akku und eine andere LiMa. Die Bremse muß auch noch entlüftet werden und dann schauen wir mal, was der gute Mann im blauen Kittel zu meinem blauen Schrotti sagt.
Thomas
Die sind jetzt erst mal gut mit Rostlöser behandelt worden. Mal sehen, wann ich die tage erneut rangehen kann.
Die Räder waren anschließend schnell angezogen und Schrotti wurde von seinem Winterstaub befreit.
