Beiträge von Kyle01

    Damit wir das Thema vom Aufbau an sich zu Ende Bringen können:

    Vorgestern kam das "neue" Antriebsaggregat an.

    Schon rein von der haptik wenn man an den Wellen dreht und dran wackelt ein ganz anderes Erlebnis.


    Heute hab ich dann die Herztransplantation mit einem netten Ausblick erfolgreich durchgeführt und war sehr begeistert, als der Motor beim ersten Kick angesprungen ist und im Vergleich zum alten Motor wie ein Senator zum Rocks-E gegenüber lief. Eine kurze Proberunde auf abgesperrten Privatgelände mit grob eingestellten Vergaser zauberte mir nur ein noch größeres Lächeln aufs Gesicht


    Beim alten Motor etwas auf Spurensuche gegangen, das dauerte nicht lange. Die Demontage erfolgte bis auf den Seitendeckel ohne jegliches Werkzeug, da lasse ich die angehängten Bilder für sich Sprechen.


    Frank ich habe das Schutzblech Mal genauer unter die Lupe genommen. Im hinteren Bereich wird es über den Rahmen-Obergurt gehalten, da lässt sich sie Krümmung also nicht beeinflussen. Beim Ersatz Schutzblech sieht es ähnlich aus wenn man es daneben hält.

    Aber. Wenn man das Hinterrad über den Kettenspanner noch etwas mach hinten ziehen würde, gibt das gleich wieder ein ganz anderes Bild. Meine Kette ist noch nagelneu und muss daher nicht so weit gespannt werden, sodass das Rad Recht weit vorn im Schutzblech steht.



    Prinzipiell muss man für jede bauliche Veränderung an dem Fahrzeug zu einer Prüforganisation und sich das abnehmen lassen. Sei es die Scheibenbremse, die 12V Zündanlage oder gar ein anderer Vergaser. Selbst die Felgen (Zubehör) und der Seitenständer vom Comfort Modell fallen prinzipiell auch darunter

    Also mit dem Moped laufen geht ja, nur fahren nicht ;)


    Mit einem vernünftigen Motor wird das Dingen auch richtig fahren. Nachträglich hab ich noch ein Bild vom nicht magnetischen Ölabrieb.

    Ist fast wie Goldwaschen, nur mit falschem Material ^^

    Ich hoffe euch hat dieser kleine Abstecher in eine andere Bastelecke neben dem Kadett gefallen und war Mal eine kleine aber dennoch interessante Abwechslung vom Kadett!

    Nun zum dritten und vorerst letzten Teil von diesem Puzzle für fortgeschrittene: Die lang ersehnte und bis heute nicht erfolgte Probefahrt.


    Das Thema learning by doing ist an diesem Fahrzeug irgendwie allgegenwärtig, so auch bei den vielen Fehlversuchen der Probefahrt.

    Zu erst ging es los mit dem normalen ankicken. Die Macht der Gewohnheit sorgte dafür, dass ich irgendwann wie beim Motorrad auch, die Kupplung zum starten zog. Logischerweise geht die Kraft vom Kickstarter dann nur ins vom Motor getrennte Getriebe über.

    Die nächste Möglichkeit hieß also anschieben..

    Das schieben brachte auch keinen Erfolg, der Motor drehte zwar, aber außer ein paar wenige Zündungen und dem Geruch nach verbranntem Sprit passierte nichts.


    Später fand ich heraus, dass der kleine Kolben gar keine Kompression aufbauen konnte - der Zylinderkopf war nur handfest draufgesetzt.

    Bei der Gelegenheit hab ich den Kopf einmal runter genommen und das schöne Gesicht vom frischen Kolben, konnte aber den fast schon katastrophalen Zustand des Zylinders nicht verstecken. - Hier hätten bei mir schon alle Alarmglocken schrillen sollen.


    Mit diesem Problem beseitigt und der Erkenntnis, beim ankicken die Kupplung nicht zu betätigen, ging es in die zweite Runde für die Probefahrt.


    Schon nach wenigen versuchen lief der kleine Motor endlich, auch wenn er nicht an blieb. Für ein paar Meter aus eigener Kraft hätte es aber dennoch reichen sollen.. hätte..


    Wäre ja langweilig wenn alles glatt laufen würde. So ging der Tritt beim starten auf einmal ins leere und die Kupplung sagte nein.

    Wenn wir das aufs Auto vergleichen ist es so als wäre der Druckpunkt so verstellt, dass man das Pedal ohne Widerstand ganz durchdrücken könne.


    Da ich den Motor dennoch starten konnte verschob ich das Problem auf später, schließlich wollte ich erst einmal einen vernünftigen Motorlauf haben.

    Schon vom ersten Start an, hörte sich der Motor nicht wirklich gut an und schepperte sehr stark. Der Motor lief lange nicht und zuversichtlich wie ich war, dachte ich das erledigt sich vielleicht wenn er einmal richtig warm ist.


    Wir sind nun im Januar und aufgrund der Betriebsstoffe im Moped auch in der Garage. Bei den Temperaturen sind immer nur sehr kurzweilige basteleien möglich. So versuchte ich die Kupplung neu einzustellen. Der Druckpunkt war schnell wieder gefunden, aber die Pechsträhne ging direkt weiter.

    Die Kupplung fühlt sich an wie ein Gummiball und trennt nicht, bei genauem hinsehen wölbt sich beim betätigen der Kupplungsdeckel nach außen - das muss also demnächst zerlegt werden!


    Wie oben bereits erwähnt habe ich den mechanischen Drehzahlmesser gegen den elektronischen getauscht und ihn natürlich ausprobiert. Auch hierbei wieder das gleiche Spiel, läuft kurz und geht aus, drehfreudig ist er auch keineswegs. Beim näheren überprüfen musste ich feststellen, dass der Motor immer überfettet und deshalb abstirbt. Verschiedene Vergasereinstellungen beachten keine Abhilfe, also sei es drum.


    Im nächsten Schritt soll es der Kupplung man den Kragen gehen, dazu muss das Getriebeöl raus. Bereits nach 5min Laufzeit waren Späne an der Ölablassschraube, das Öl sah aus wie uraltes und roch stark nach Sprit.


    Dieser vom vor-vorbesitzer, oder wem auch sonst bereits geöffnete Motor stellt sich als Leiche heraus. Trotz neuer Wellendichtringe gelangte das Gemisch irgendwie ins Getriebeöl und umgekehrt das Getriebeöl in den Brennraum.


    Die Erklärung ist ganz einfach, wenn man einmal sehr genau hinschaut.

    Die Gehäusehälften vom Motor sind nicht nummerngleich was für minimale Abweichungen bei der Anordnung der Lagersitze etc. sorgen kann. Somit sitzen die Motorwellen übertrieben gesagt leicht schräg und stehen unter Spannung. Ein Wellendichtring, in dem Fall vom Kurbelgehäuse zum Getriebe kann sowas nicht zuverlässig abdichten und erklärt den Austausch der beiden Betriebsstoffe. Gleichzeitig erklärt es auch das scheppeende Geräusch beim Motorlauf, da die Lager und Wellen extremen Verschleiß ausgesetzt sind..


    Nun ist der Punkt gekommen wo ein neuer Motor her muss, der auch in Ordnung ist. So lange ist diese Baustelle pausiert.

    Da ist einer der sich gut mit der Materie auskennt!
    Die Originalität ist alleine durch den pulverbeschichteten Rahmen und die Neulackierung dahin, daher sei's drum bei einigen anderen Sachen.

    Die Scheibenbremse ist zumindest was das abbremsen beim rollen angeht wesentlich agiler als die Trommel hinten mit neuen belägen. Sicherer ist es allemal.
    Ich verrate schonmal so viel, den mechanischen Drehzahlmesser habe ich derweil durch einen elektronischen ersetzt, welcher die 12V Zündanlage von Vape voraussetzt.

    Es sind generell sehr viele reproduzierte Teile am Moped vorhanden, mich persönlich stört es bei diesem Neuaufbau nicht mehr sonderlich.