Ich habe zu der Frage nochmal auf der ruddies-berlin.de - Seite gestöbert und nach Service-Anleitungen gesucht. Zum Varajet findet man neben unzähligen Pierburg/Solex-Typen kaum etwas, aber die Anweisungen zur Vergasereinstellung haben fast immer etwas gemeinsam. Zur Leerlaufeinstellung CO und Drehzahl soll die Kurbelgehäuseentlüftung vom Luftfilter getrennt werden.
Wer von den Werkstattleuten an den Computerterminals der AU und OBD-Geräte weiß heute schon noch, wie das früher mal war und sein sollte. Ich kenne das Phänomen von einer AU mit meinem Kadett. Als der schon ältere Prüfer die Kurbelgehäuseentlüftung von der Ansaugung trennte, ging der CO-Wert mal gut und gerne ein knappes Prozent runter, und das bei zuvor geringem Kurzstreckenanteil.
Also wenn die Einstellung ohne Berücksichtigung dieses Umstands erfolgt, und dann noch gut gemeint nahe der unteren Grenze von hier z.B. 0,5 Vol-%, dann wird der Wert nach einer länger gefahrenen Strecke und weitgehend ausgedampftem Kraftstoffanteil im Öl noch mehr sinken und das Gemisch ist wieder viel zu mager. Das hat der Fahrzeughersteller damals sicher nicht so gewollt.
Der hilfsbereite Werkstattmeister sagt dann so sinngemäß: Ich stelle den Motor jetzt so ein, dass der Abgastestcomputer zufrieden ist und die AU als bestanden gilt, und anschließend drehe ich Ihnen die Schraube wieder etwas hoch, damit der Wagen auch vernünftig läuft. Bei anderen fällt man eben durch, oft aus Unwissenheit oder Desinteresse.
E spielt bestimmt auch noch eine Rolle, wie gut die Kolben abdichten (blow-by). Und bei dem ein oder anderen Oldtimer könnte vielleicht noch eine poröse Membrane der Benzinpumpe etwas Sprit ins Kurbelgehäuse lassen. Aber Du hast ja eine neue eingebaut.