Hallo an das Kadett-Forum,
da ich jetzt schon eine halbe Ewigkeit in diesem Forum angemeldet rumlungere, wollte ich mich endlich mal vorstellen, und natürlich auf diesem Wege mein liebgewonnenes praktisches Alltagsgefährt präsentieren.
Mein Name ist Thomas, ich bin 23 Jahre alt und komme aus Ober-Ramstadt (Südhessen). Aber jetzt mal zu dem um was es hier eigentlich geht, nämlich das Auto.
Im Juni 2005 erwarb ich den roten "Kadett E Caravan Club Special 1.6i" Baujahr 91 in Langstadt. (Übrigens zufälligerweise direkt vor Hikos Halle, da sein Kumpel der Vorbesitzer war)
Die Hauptgründe für den Kauf waren damals eigentlich: - 2 Jahre TÜV, neue Schweller, ein vorhandener HJS Euro 2 Kat, Originalzustand und die vergleichsweise günstige Typklasse des Caravan's für die Versicherung.
Nach dem Kauf fielen dann auch leider einige Mängel auf wie z.B. ein großer Riss im Kühler und damit verbundenen erheblichen Wasserverlust, sowie ein sehr unruhiger Leerlauf, was sich als defekte Dichtung des Ansaugkrümmers entpuppte. Die Batterie war auch am Ende. Naja, so hatte ich gleich zu beginn etwas zu tun.
Zudem musste ich mir erst mal Sätze wie: "Warum denn gerade ein Kombi, und nicht etwas sportlicheres !? etc." von meiner halben Verwandschaft anhören, aber das ging mir nicht sonderlich nahe, da ich den Wagen sehr schnell besonders wegen seinem praktischen Nutzen und seiner Zuverlässigkeit lieb gewann.
Für mich käme ohnehin wohl nie mehr etwas anderes als ein Caravan als Alltagswagen in frage.
Mittlerweile habe ich mit dem Kadett über 50.000km problemlos abgespult, und er ist eigentlich so gut wie jeden Tag im Einsatz. Aber nicht nur als Alltagswagen ist er zu gebrauchen, denn allzu oft musste der treue Begleiter auch als Lastesel, Reisemobil oder Übernachtungsmöglichkeit herhalten.
Einige Langstrecken hat er bereits hinter sich, sei es zum campen nach Italien oder an die Cote d'azur (z.B. 2100 km gesamt).
Als ideales Auto für zahlreiche Festivals hat er sich auch schon bewährt, und für meinen Umzug letztes Jahr war es ebenso das perfekte Auto. Einige Leute staunten auch nicht schlecht, als ich einmal ein komplettes rustikales Schlafzimmer mit Ehebett und großem Schrank in dem Wagen unterbrachte und die Heckklappe sogar noch zu ging, was vorher keiner wirklich glaubte.
Die kosten für Ersatzteile und Reparaturen hielten sich bis heute auch in grenzen. Die Delco Sättel gingen irgendwann fest, wobei ich da nicht lang rumgemacht habe und gleich auf neue ATE Sättel wechselte. Ansonsten eigentlich nur die üblichen Verschleissteile wie Zündkabel, Einzelteile vom Verteiler, Thermostat, Zahnriemen usw.
Nun zwei Jahre können schnell vorbei gehen, und so stand dieses Jahr im Sommer der nächste TÜV Termin an, und da mich der Wagen über die zwei Jahre hinweg nie im Stich gelassen hat war es für mich natürlich klar das ich ihn auf jeden Fall durch die Hauptuntersuchung bringen werde. Was stand dem im Wege ? Rost.
Besonders betroffen waren die Radläufe, die Längsträger vorne, die Seitenteile hinten links und rechts sowie die beiden Federaufnahmen hinten, die (und leider auch der Rahmen darunter) waren so Faul das ich sie bei rausgenommener Feder fast schon mit der Hand abbrechen konnte. Besonders die Stelle kennt wohl jeder längere Caravan Fahrer, recht gruselig.
Es gab also einiges zum raustrennen für die Flex.
Nach den Schweissarbeiten war nun auch endlich Substanz für das neue Fahrwerk (60/30) vorhanden, welches ich kurz danach einbaute. Bei der Gelegenheit erneuerte ich auch noch einige Kleinteile wie die Koppelstangen des Stabis, eine Achsmanschette, beide Spurstangenköpfe und die Domlager.
Die Ölwannendichtung musste ich vor dem TÜV auch noch machen. Bei der Gelegenheit tauschte ich auch gleich die Pleuellager, da der Motor vorher bei abfallender Drehzahl ohne Last immer so zwischen 2500 und 3000 Umdrehungen deutlich rasselte. Mit Erfolg, die Geräusche waren danach weg und sind es auch noch bis heute.
Die ganzen Arbeiten führten dann jedoch letztendlich auch zum Erfolg, d.h. bestandende HU ohne Mängel.
Anfang des Jahres machte ich dann ein vermeintliches Schnäppchen, 4 MIM Felgen 7x15 mit ET25 leider ohne Gutachten und ohne KBA Nummer da noch aus den Achtzigern. Nach einer halben Ewigkeit konnte ich endlich mal ein Gutachten auftreiben, in dem jedoch leider nur Autos wie Manta B, Ascona B, E30, Golf 1 usw. aufgeführt waren. Also kein Kadett.
Ich hatte gehofft das ich die Felgen recht einfach über eine Einzelabnahme eingetragen bekomme, da ich sonst an alles gedacht hatte, passende Zentrierringe, Radschrauben, die Kotflügel vorne ausgestellt, und die Radläufe hinten um 2 Zentimeter pro Seite gezogen. (Was
ja dank der neuen Bleche und somit vorhandener Substanz auch endlich möglich war)
TÜV Dieburg, Darmstadt, Mainz und Bischofsheim wollten mir die jedoch alle ums verrecken nicht eintragen bzw. einer schwafelte etwas von kosten um die 500 Euro, weil das komplette Fahr- und Bremsverhalten getestet werden müsste.
Schon völlig gefrustet und kurz davor die Felgen und Reifen wieder zu verkaufen versuchte ich es noch mal beim TÜV Michelstadt im Odenwald, da geriet ich an Herrn Ripper (sehr netter Mann übrigens) und er nahm sie mir für 47 Euro innerhalb von 10 Minuten ohne Hick-hack ab. Er wollte zum Glück auch kein Fahrwerksfestigkeitsgutachten wegen der Einpresstiefe, und gab sich mit einem Vergleichsgutachten zufrieden.
Naja, ich denke ich habe genug geschwafelt hier noch die Daten und einige Bilder von früher, den Arbeiten und dem jetzigen Zustand.
Kadett E Caravan Club Special
Erstzulassung 1991
C16NZ
KW Fahrwerk 60/30
MIM 1900 7Jx15 ET 25 mit 205/50 R15
Hier noch in fast Originalzustand mit ausgeblichenem Lack als Müllbeutehalter, Semi-Campingbus und Pavillionattrappe missbraucht. (Summer Breeze 2006)
So bescheiden sah mein Kadett noch letzten Winter aus, kurz nach einem kleinen Auffahrunfall mit Schrittgeschwindigkeit. Kurz danach musste der rechte Kotflügel, die Motorhaube und der Scheinwerfer weichen. Es kam zudem die neue (alte) Originalstoßstange.
Jetzt zu den (hauptsächlich für den TÜV) notwendigen Arbeiten:
hinten links
beide Längsträger waren knusprig, also raus damit...
Die alten Federaufnahmen waren jenseits von Gut und Böse.
Unter dem Kotflügel hatte man mir in Bochum antikes Pergamentpapier gesteckt... oder doch nur Korrosion?
Pleuellager mit deutlichen Spuren
Anprobe der neuen Felgen, da war mehr Platz nötig.
Letztendlich die aktuellsten Bilder, was so eine ausgiebige Politur und neuer Lack ausmachen kann.
So... schönen Abend noch.