Blockierende Lenkung vs. lockerer Bremssattel. Beurteilung?

  • #1

    Hi Leute!


    Hab hier ein Spezialproblem.
    Folgende Situation:


    Kundin kauft gebrauchten Ford Puma vom Vertragshändler. Knapp 100000km weg.
    Bremse ist runter.


    Ich mache Scheiben und Klötze neu. Bin MechatronikerGeselle.
    Probefahrt, Auto bremst so wie es soll.


    Zwei Tage später geht das Telefon.
    Kundin ist zur Arbeit gefahren und kann nicht mehr nach rechts lenken.
    Ich fahr hin, blicke als erstes natürlich auf die Bremse.
    Diese ist jedoch genau so an ihrem Platz wie sie sein soll. Selbst die Feder ist noch drauf.
    Linkseinschlag ist kein Problem, genau 2,5 Umdrehungen bis ende.
    Rechtseinschlag genau eine halbe Umdrehung, dann eine schlagartige Blockade und öffnen des Überdruckventils an der Servopumpe.
    Die Blockade erzeugte auch ein Schlagen was in der ganzen Lenkung zu spüren war, hab die Hand drauf gehalten.


    Da der Wagen Gebrauchtwagengarantie hat, habe ich gesagt, sie soll den Händler anrufen, da ein anderes Problem vorliegen muss.
    Der hat ihr heute folgendes gesagt:


    Bremse VR und Radschrauben VR locker!!


    Ich weiss noch ganz genau, wie ich Schraubensicherung auf die Schrauben der Bremszangenhalter gepackt habe und die Plastikkappen der Führungsbuchsen draufgemacht habe, welche überhaupt nicht bei lockeren Schrauben draufgehen würden!


    Selbst wenn es wirklich so wäre dass die Bremse locker gewesen ist mitsamt dem Rad, was schon eine unendliche Dummheit meinerseits vorraussetzen müsste, könnte meiner Meinung nach die Lenkung nicht nach einer HALBEN Umdrehung blockieren.


    Der Bremssattel hat überhaupt keine Möglichkeit runterzurutschen, weil er von der Felge gehalten würde.
    Verrutschen- von mir aus bei zwei lockeren Schrauben.
    Abrutschen- auf keinen Fall!
    Das Verrutschen kann aber kein abruptes blockieren der Lenkung verursachen.


    Ausserdem hätte ich bei einer lockeren Bremse ein klacken auf der Probefahrt beim Bremsen hören müssen.
    Da ich über 80 gefahren bin, hätte ich auch die Unwucht eines lockeren Rades spüren müssen.


    Ein lockeres Rad kann erst recht keine solche Blockade verursachen, zumal Linkseinschlag komplett möglich war.



    Was denkt ihr. Versucht die Werkstatt sich vor den Kosten zu drücken?

    Einmal editiert, zuletzt von rawberry ()

  • #2

    Das kommt drauf an wo der Bremssattel hingerutscht ist...wenn er so gerutscht ist daß die Lenkung nur blockieren kann wundert mich nichts...



    Alleine das hätte mich in die Vertragswerkstatt zurückgebracht um die Bremsen von denen erneuern zu lassen...
    Auch wenn du Mechatroniker gelernt hast,ab dem Punkt schweig ich nun :D

  • #5

    Das ist ja gerade das lustige an der Geschichte.


    Das haben wir erst erfahren, als die Sache mit der Lenkung passiert ist.
    Vorher kein Sterbenswort darüber.


    Und dann auch nur nebenbei erwähnt :"ach, jetzt hab ich den Wagen zwei Monate und dann nur Theater!"



    Der Bremssattel kann nicht abgeflogen sein, da er:
    1.) An der Stelle war wo er sein sollte
    2.) Die Klammer außen dran war
    3.) Der Bremssattel nicht den erforderlichen Platz zum abfallen hatte.


    Somit bleibt nur, dass der Bremszangenhalter beide Schrauben verloren hat und komplett mitsamt Sattel verrutscht ist.


    Aber dass das genau während des einparkens passieren soll, und nicht bei Stop&Go Verkehr, wo viel höhere Kräfte auftreten, scheint mir etwas gewagt.
    Zumal das Rad ja auch noch locker gewesen sein soll.

    Einmal editiert, zuletzt von rawberry ()

  • #7

    Nun, das wird sich zeigen.


    Erstmal gibts richtig Theater moin mitm Chef.
    Die Besitzerin ist nämlich die Perle des Sohnes.


    Ich werde auf jeden Fall eine Besichtigung des Wagens verlangen.
    Auch werde ich morgen mit der Werkstatt telefonieren, um mal deren Version zu hören.


    Mal schauen wie die Story ausgeht.

  • #9

    So ist es aber immer.


    Stell dir mal vor ein KUnde kommt und bringt sein Auto nur zum Reifenwechsel. Danach haste ne Rechnung von 2000 Euro. Und warum?? Angeblich Krazter in die Seitenwand gemacht. Ja wer wars jetzt. Dan gehts schon los...


    Klar jeder macht mal ein Fehler aber bei der Wahrheit sollte man von beiden Seiten aus sein. Ich hab auch schonmal ausversehen an nem Espace beide Heizungskühler abgeschossen und mich gewundert wo die ganzen Gießkannen voll Wasser hinkommen...sowas passiert eben mal....aber um ein Gespräch mit dem Chef kommt man eben nich drum rum !


    Gruß

    Kein Turbo? Kein Interesse !


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  • #10

    So, alles hat sich aufgeklärt.


    Am liebsten würde ich demjenigen den Arsch aufreissen ;)


    Ablauf:
    Kundin ist im ADAC, ruft diesen um den Wagen in die Werkstatt des Vertragshändlers zu bringen.
    Der ADAC stellt die tolle Diagnose "Rad locker und Bremssattel locker. Blockade".
    Ab in die Werkstatt.
    Die Perle erzählt es ihrem Macker, der natürlich seinem Vater, meinem Chef.
    Chef wutentbrannt und am rumbölken.
    Ich rufe den Vertragshändler heute morgen an und frage was los ist.


    UND WAS IST?
    Genau das was ich der Kundin erzählt habe als ich mir den Wagen Samstag um halb3 angeschaut habe:


    In der Lenkung ist was auseinandergefallen und blockiert.



    Der Spinner vom ADAC geht mir gehörig auf die Nüsse mit seiner scheiss Diagnose.
    Diese tolle Diagnose hat mir eine schlaflose Nacht bereitet und dem Chef sicherlich auch.



    Zumal ich mir noch nie so einen derben Klops erlaubt habe, weder in der Ausbildung, noch jetzt.

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