Zum Jahresende 2010 wird der Bioethanolanteil im Superbenzin auf
maximal zehn Prozent angehoben.
E10 wird dieser neue Kraftstoff heißen. Für die Umwelt ist dies
vordergründig eine gute Nachricht - da Bioethanol aus regeneraktiven
Quellen stammt, reduziert sich insgesammt der Ausstoß des
Klimagases CO`2. Das Ethanol wird durch alkoholische Gärung aus
zucker-und stärkehaltigen Pflanzen wie Zuckerrohr und -rüben, Mais
oder Getreide gewonnen. Beim Verbrennen wird lediglich die Menge
des klimaschädigenden Gases freigesetzt, die die verarbeiteten
Pflanzen zuvor aus der Luft gebunden haben.
Allerdings geht diese Rechnung nur auf, wenn für deren Anbau keine
Wälder, Weide- oder Brachflächen in zusätzliches Ackerland verwandelt
werden, geben Kritiker wie der Naturschutzbund Nabu zu bedenken.
Tatsächlich könnte so sogar deutlich mehr Kohlendioxid freigesetzt
werden, als später durch Biokraftstoffe eingespart wird. Die
Europa-Politiker versprechen sich indes nach wie vor eine Senkung
des CO`2 Ausstoßes und eine Schonung der sinkenden Erdölvorräte.
Bereits seit einigen Jahren steigt der Bioethanolanteil im Benzin aber
ohnehin.
Derzeit liegt er - so seit 1989 in der DIN-Norm EN 228 gestattet - bei
rund fünf Prozent (E5).
Und schon jetzt treten bei Tausenden älteren Fahrzeugen Probleme
auf: Die Haltbarkeit des Sprits liegt schon beim E5 deutlich unter der
früherer Vergaserkraftstoffe.
Manchmal ist bereits nach wenigen Monaten Stillstand des Wagens
die Zündfähikeit herabgesetzt, vor allem aber greifen Zerfallsprodukte
Benzinleitungen,Vergaser,Tankgeber,Pumpen und Filter an.
Früher war es üblich das Benzin einige Jahre hält. Und auch, wenn es
verdorben war, hinterließ es zumindest in Metalltanks kaum Korrosion.
Heute sieht das anders aus:
Rost im Tank ist ebenso häufig wie aufgeblühte Schwimmerkammern
im Vergaser. Textilgewebeummantelte Benzinschläuche halten
modernen Kraftstoff kaum mehr stand und lecken oft schon nach
Monaten. Auch Membranen von Vergasern und Benzinpumpen leiden.
Besonders ärgerlich wird es bei Fahrzeugen mit Einspritzanlage:
Wenn hier im Leistungssystem sich zersetzender Sprit als zähe,
klebrige Melasse absetzt drohen teure Reparaturen, und betroffen
werden im Zweifel sämtliche Teile - von der Einspritzdüse über
Mengenteiler (K-Jetronic) bis zu Benzinpumpen.
Auch elektromagnetische Absperrventile können undicht werden, da
hier verwendete Gummidichtringe oftmals auch nicht für ethanolhaltiges
Benzin ausgelegt sind.
Die Probleme betreffen derzeit zwar noch mehrheitlich sehr alte Autos,
doch mit Einführung des E10-Kraftstoffs droht einer ganzen Generation
von Gebrauchtwagen der Benzinkollaps: Etliche Modelle der späten
90er Jahre bis teilweise in die Baujahre 2005/2006 vertragen weder
vom Kraftstoffleitungssystem noch von der Motoreinstellung her
E10 Sprit.
Eine Liste der für E10 ungeeigneten Fahrzeuge findet man zum
kostenlosen runterladen unter http://www.dat.de auf der Internetseite der
Deutschen Auto Treuhand (DAT). Der einzige Trost bislang:
Das E5-Super bleibt mindestens bis 2013 weiterhin lieferbar, die
Mineralölgesellschaten verpflichteten sich, den Preis hierfür nicht
heraufzusetzen. Allerdings muß man beim tanken künftig genauer
hinsehen. Außer seine Benzinleitungen im Auge zu behalten und auf
(mittlerweile käufliche) Konservierungsmittel für den Kraftstoff
zurückzugreifen, kann man für seinen Klassiker wenig tun.
...Da werden wohl harte Zeiten auf uns zukommen
Ladet euch mal die PDF im angegebenen Link runter und schaut nach...