Beiträge von Strahli

    naja, ich persönlich bin kein Freund von solchen Praktiken... raus bekommt man alles, aber zu welchem Preis und zu welchen Gefahren.
    Ich würde Dir für den Ausbau des Tanks eher zu Hebebühne oder Auffahrrampen raten, dass ist sicherer.
    Wer einmal erlebt hat was passiert wenn ein Auto von einem Provisorium stürzt, der betrachtet so etwas aus einer anderen Perspektive.

    @rainman


    Natürlich ist der Ausbau des Tanks zum Spülen die bessere Alternative. Aber wir haben mit dem von mir beschriebenen Procedere seinerzeit sehr gute Erfahrungen gemacht und eine schnelle Lösung gefunden.
    Sollte sich beim Spülen jedoch herausstellen, dass sich im Spülmedium größere Partikel befinden, so kann man sich immer noch Gedanken über den Ausbau des Kraftstofftanks machen. Dafür ist dann jedoch eine Hebebühne und der Ausbau der Abgasanlage erforderlich. Welche aber nicht jedem Schrauber zur Verfügung stehen.


    Einen Ausbau würde ich favorisieren, wenn ich mir in diesem Zusammenhang Gedanken über eine Kraftstofftankinnenversiegelung mache. Diese ist aufwandsbehaftet mit 250,- bis 500,-€ zu berücksichtigen, je nachdem ob der Tank innerhalb chemisch oder mechanisch entrostet werden muss.

    Das Lager selbst wird die Hitzeeinwirkung in erster Zeit schon überstehen, aber die darin enthaltene Graphitfettfüllung "garantiert" nicht!
    Die Ölbestandteile im Fett werden je nach Gebrauch und Einsatz ziemlich schnell ausschwitzen und das Fett austrocknen. Damit verliert es seine schmierenden Eigenschaften und dass ist dann der Tod eines jeden Lagers...

    Mit Deiner Wunschvorstellung von 3500,-€ wirst Du aber bei einem guten SR ohne Wartungsstau und anstehende Arbeiten ziemlich alleine bleiben.
    Das Classic Data Gutachten für meinen SR bescheinigte mir bereits vor 10 Jahren einen Wiederbeschaffungswert von 5000,-€ und seitdem die Preise für klassische Fahrzeuge nur noch eine Richtung kennen, wird der Wert für diese Fahrzeuge garantiert nicht gefallen sein.
    Die Zeiten in denen man einen Kadett D für einen schmalen Geldbeutel bekam sind vorbei, besonders wenn es sich um die begehrten Sondermodelle handelt. Auch ich kann mich noch gut an die Zeit Mitte der 90'er erinnern, in denen ein guter D für um die 500,-DM erhältlich war und ein SR für um die 1000,-DM... aber diese sind leider bereits Geschichte.
    Der Markt reguliert die Preise, und heute, nach drei stattgefundenen in Politikerkreisen hoch gelobten abwrackprämiengefördertem Kahlschlägen in der deutschen Automobillandschaft, sind eben nicht mehr viele gute D Kadetten übrig geblieben. Er war zu der Zeit bei vielen ein unbeliebtes Kind und es hässlicher Vertreter auf den Straßen, weshalb sich viele von ihm vorschnell trennten und so die Kadetten in der Presse landeten... obwohl sie zu der Zeit weder technisch noch karosseriemäßig verbraucht waren.

    Also bei meinem SR habe ich den Tank nach 9 Jahren Standzeit beim Vorbesitzer auch nach der ersten Überführungsfahrt spülen müssen. Bei der Abholung in Luxemburg direkt zur Tankstelle volltanken, damit bin ich dann ohne Probleme bis kurz vor Köln gekommen. Ab dem Zeitpunkt als sich die Tankfüllung dem Ende neigte fing mein Kadett an nur noch zu bocken und beim Beschleunigen kein Gas mehr anzunehmen. Im Leerlauf ging er aus und ließ sich auch nur noch mit Mühe zum Starten bewegen.
    Daheim habe ich dann ein paar Tage später den Vergaser geöffnet und war ziemlich erstaunt was für Schlamm- und Schmutzablagerungen ich dort vorfinden musste. Da mein Kadett bis dahin noch keinen Kraftstofffilter besessen hatte, waren die ganzen Ablagerungen aus dem Tank über die Benzinleitung von der Pumpe bis in den Vergaser befördert worden und haben sich dort vor den Düsen und in der Schwimmerkammer abgelagert. Der Motor bockte, weil er einfach nicht mehr genügend Sprit bekam.
    Vergaser ausgebaut, im Ultraschallbad gereinigt, Düsen durchgeblasen und mit einem Benzinfilter wieder eingebaut. Prompt eine Woche später war der Filter wieder zu.


    Also habe ich wie vor 25 Jahren gelernt, meinen Kadett rückwärts auf Auffahrrampen gefahren, die Spritzulaufleitung gelöst, den Sprit abgelassen und mit reichlich Nachlauf über den Einfüllstutzen den Schlamm und die Ablagerungen aus dem Tank gespült.
    So lange das klappt, kannst Du Dir den Ausbau des Tanks sparen.

    Mit Motor und Technik habe ich kein Problem und auch noch viele spezifische Teile vorrätig.
    Jedoch bei anstehenden Karosseriearbeiten muss ich mich geschlagen geben, dass übersteigt meine Kompetenzen, so dass ich diese extern oder von Freunden erledigen lassen muss. Denn ich würde mich ärgern wenn das Ergebnis nicht meinen Vorstellungen entspricht.

    Übrigens folgenden Hinweis zur Kenntnis. Der von Dir als defekt bezeichnete Verriegelungsknopf für die ZV zeigt ein völlig normales Verhalten. Dieser darf sich ausschließlich bei geschlossener Fahrertür herunter drücken lassen, dass war seiner Zeit so von Opel konstruktiv gelöst, um ein aussperren zu verhindern.
    Setz Dich ins Auto schließ die Fahrertür und betätige den Zentralknopf. Daraufhin sollten sich alle Verriegelungen schließen und auch wieder öffnen lassen, sofern alle Türen und der Heckdeckel geschlossen sind.