Beiträge von Strahli

    Bei diesen zylinderreichen Motoren ist kein Schrauber zu beneiden. Der Motorraum meines V6 ist bereits gut ausgefüllt und man bricht sich schon dort die Hände wenn man an bestimmte Bauteile ran muss :/

    Ich denke @Frisco-2.0 liegt mit seiner Vermutung vollkommen richtig. An Deinen vorderen Schwimmsätteln werden die Schiebehülsen infolge der längeren Standzeit schwergängig sein, irgendwann gänzlich festsitzen und dann bei weiterem Wartungsstau zum Überhitzen und Ausglühen der Bremsanlage führen. Dabei verbrennen die Dichtmanschetten, die Bremsflüssigkeit kann austreten und im schlimmsten Fall führt dies zum Totalausfall eines Stranges der Bremsanlage.


    Hinweis,
    die Hinterradbremse hat beim Bremsvorgang eine unterstützende Funktion und dient der Stabilisierung des Fahrzeuges und dem Halten der Spur.
    Bei Ausfall oder Blockieren der Hinterradbremsen wird das Fahrzeug infolge des Beschleunigungsüberschusses am Heck und der großen Haftreibung durch das Nickverhalten auf der Vorderachse instabil, bricht aus und das Heck neigt dazu nach vorne zu streben. Dies kann man auf vereister Fahrbahn gewollt nachstellen, anbremsen und dann schlagartig die Handbremse zum Blockieren bringen, das Heck wird einem unverhinderbar zur Drehung zwingen und nach vorne streben.


    In Deinem Fall legen sich die Bremssättel der Vorderachse zeitlich versetzt an die Bremsscheiben an, was einem Schwergang der Schiebehülsenführungen einer Deiner Bremssättel geschuldet ist... das Auto verliert verzögerungsbedingt die Spur.
    Bereits wenige Momente später hat dann auch der zweite Sattel seine volle Bremswirkung erreicht und massentechnisch kommt es wieder zu einer ausgeglichenen Bremsverzögerung. Dein Auto findet wieder in die Spur zurück.

    Im Prinzip hat der VW Konzern dieses Konzept noch weiter auf die Spitze getrieben.
    Wer kann sich denn noch an das Projekt Passat Achtzylinder erinnern, den sogenannten W8?
    Eigentlich ist dieser Motor ja ein Zwitter! Er ist vom Grundprinzip her ein V-Motor, dessen beiden Zylinderbänke aus zwei einzelnen VR4 Modulen bestehen.
    Und damit war das Projekt immer noch nicht am Ende, denn im Bugatti Veyron laufen 16 Zylindermotoren die mit zwei zu einem V-Motor zusammengestellten VR8 Motoren bestückt sind.
    War bei seiner Vorstellung ein technischer Leckerbissen auf der IAA

    Vollkommen richtig kombiniert :thumbup:
    Mit diesem Problem haben alle quer eingebauten V-Motoren zu kämpfen, die hintere Zylinderbank wird immer heißer sein wie die Vordere, die im Fahrtwind steht. Es gibt unterschiedliche Lösungsansätze von verschiedenen Herstellern und den Ersten hat @rainman gerade treffend beschrieben. Aber die eine Toplösung haben auch die großen Hersteller noch nicht für quer eingebaute V-Motoren gefunden.
    Ein großer Motor braucht Platz um seine Wärme abgeben zu können und der fehlt ihm halt in einem kleinen Motorraum wo es dann zusätzlich zum Hitzestau kommt... es bleibt dann nur für technische Kühlung zu sorgen


    Der E30 von BMW kennt trotz Reihensechser ebenfalls solche thermischen Probleme am letzten Zylinder

    Den Rekord C hat der Freund zwischenzeitlich bereits wieder verkauft.
    Ich kann Dir gerne von meinem Rekord ein paar Bilder über Werkstattrechnungen einstellen, der ebenfalls von 1960 bis 1992 in 1. Käuferhand Scheckheft gepflegt wurde. Nur mit dem Unterschied, dass mein Rekord in dieser Zeit genutzt und knapp 110000 km gefahren wurde. Wobei gesagt werden kann, dass die jährliche Laufleistung mit zunehmendem Alter des Besitzers kontinuierlich abgenommen hat. So kamen in den letzten 15 Lebensjahren des ersten Besitzers nicht mal mehr 600 km hinzu und dennoch hat er seinen Opel alle zwei Jahre von der Werkstatt seines Vertrauens abholen und den Service ausführen lassen, um anschließend sein Auto abzuholen und auf eigener Achse in die heimische Garage zu überführen.
    Danach stand er noch ein paar Jahre, bis ich den Opel 1998 von den Erben erworben habe.

    Dass ist bei der älteren Generation keine Seltenheit. Die kaufen sich bei Eintritt ins Rentenalter noch einen Neuwagen, der dann nur für die wöchentlichen Einkäufe genutzt wird und dann 30 Jahre später von den Erben verkauft wird...


    So ist im Jahre 1999 ein Freund von mir an seine zweitürige Rekord C Limo mit 17N CIH und nur 67PS gekommen.
    Der Wagen hatte absolut NULL Ausstattung, Standardlenkradschaltung keine Extras, aber dafür auch nur 9000 km auf der Uhr und Scheckheft gepflegt... für damals schlappe 10000,-DM im absolut traumhaften Neuwagenzustand.
    Es gibt nichts was es nicht geben kann, man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein :thumbup:

    Ich finde Deine Entscheidung gut und teile Deine Bedenken.
    Da ich in den 90'ern selbst 13N und 13S mit Automatik im Alltag gefahren bin und den Vergleich zu 4- wie auch 5-Ganggetriebe im D kenne, ist dass der beste Kompromiss zwischen Originalität und Wirtschaftlichkeit.
    Die Dreigangautomatik ist heute für den Alltag nicht mehr zeitgemäß, wer zudem wie Du dann noch in höheren Gebirgszügen unterwegs ist, der verlangt dem kleinen Automaten schon ziemlich was ab. Dass hat dieses Getriebe aber nicht sehr gerne, Bremsbänder, Wandler und Co. werden durch häufige Kickdown Beschleunigungen ziemlich belastet und quittieren bei fehlender Wartung relativ Gewiss vorzeitig ihren Dienst. Zur Wartung kommt dann erschwerend dazu, dass viele Verschleiß- und Reparaturteile für diesen kleinen Automaten einfach nicht mehr zu bekommen sind.
    So angenehm ich vor 20 Jahren dieses Getriebe im D auch fand, aber wer einmal damit Schereien hatte, der steigt schon aus Überzeugung freiwillig auf einen Schalter um. Ich fahre heute nicht ohne Grund einen D mit 4-Ganggetriebe, der Umbau auf das 5-Gang ist einzig der Originalität und der geringen Laufleistung geschuldet. Wenn irgendwann ein Austausch erforderlich werden sollte, so fällt meine Entscheidung ebenfalls auf das F10/5-Gang in der CR Version.

    Moin,


    also wenn Du keine großen aufwendigen Umbaumaßnahmen vornehmen willst und dazu auch noch auf gesetzliche Rahmenbedingungen achten musst, bleiben eigentlich nur noch zwei Umbauvarianten.
    1. der 16S oder 16SH mit 90 Vergaser PS
    2. der 18E oder 2,0i als 20NE, C20NE oder 20SEH Einspritzer
    Je nachdem ob mit oder ohne Kat, ist der Umbau auf einen Einspritzer etwas anspruchsvoller aber auch kein Hexenwerk.
    Als Getriebe würde ich ein F16 oder F20 Fünfgang empfehlen.
    Auf jeden Fall muss beim Umbau auf den Bigblock-Motor auch die zusätzliche vordere Quertraverse im Motorraum Einzug halten. Ob nun wie ab Werk mit dem Rahmen verschweißt oder wie auch schon gesehen verschraubt.


    Aber auch mit einem 13S in Kombination mit einem F10 Fünfgang und entsprechender Übersetzung kann man auf Landstraßen ziemlich zügig unterwegs sein; schließlich hat der Motor mit den 860 Kg Leergewicht leichtes Spiel.


    Viel Erfolg bei Deiner Entscheidungsfindung und dem anschließenden Umbau. Spaß macht das Leichtgewicht auf alle Fälle in allen Motorisierungslagen

    Hallo Stefan,


    willkommen im Club, selbstverständlich bist Du hier richtig.
    Da hast Du ja einen sprichwörtlichen Langsteher erstanden, im positiven Sinne jedenfalls :D
    Was den Wert des Fahrzeuges anbetrifft, so hat dieser monetär betrachtet eher Liebhaberwert. Soll heißen, es ist ein Volumenmodell ein sogenannter Butter und Brot Kadett, und um hier einen entsprechenden Gegenwert beziffern zu können muss man auch erst einmal den Liebhaber finden der bereit ist einen angemessenen Betrag zu zahlen.
    Ganz anders sähe es aus, wenn Du ein seltenes besonders gut ausgestattetes Sondermodell mit dieser Laufleistung ergattert hättest, wonach sich jeder Kadett E Liebhaber die Finger lecken würde... wie zum Beispiel einen 16V Champion im unverbastelten Werkszustand!


    Aber mal ganz ehrlich, der Wert eines Wagens liegt doch immer im Auge des Betrachters ;)


    Viel Spaß mit Deiner Errungenschaft

    Sehr gut erkannt, Falschluft oder eine unkorrekte Vergasereinstellung sind die Hauptursachen für einen unruhigen Motorlauf.
    Ich empfehle Dir den Vergaserflansch und alle Unterdruckschläuche gegen Neuteile zu tauschen und anschließend in einer Werkstatt Deines Vertrauens an einem Abgastester den Vergaser feinjustieren zu lassen. Das Zusammenspiel von Leerlauf, erhöhtem Leerlauf und CO Gehalt im Abgas ist beim Varajet das A und O.


    Was die Wahl des Kaltstartsystems betrifft, dass ist Dir ganz allein überlassen. Ob nun mit Choke oder Startautomatik, bei richtiger Einstellung und den richtigen Vergaserkomponenten laufen die Vergaser eigentlich durchweg zuverlässig. Einzig eingelaufene Drosselklappenwellen machen sich so ab ca. 70'tkm bis 90'tkm mit merklich unruhigem Motorlauf und schlechterer Gasannahme im Übergangsbereich der beiden Drosselklappen bemerkbar. Dass kommt dann wieder von Falschluft, die in diesem Fall über die eingelaufene Lagerung der Drosselklappenwellen gezogen wird.
    Viel gravierender ist dieses Problem jedoch was den Spritverlust angeht. Denn über die Lagerung der Drosselklappenwellen kann dann auch Benzin austreten, das aufgrund der Platzierung des Vergasers am Motor auf den heißen Abgaskrümmer tropft. Ich kann mich noch gut an die Zeiten der 80'er und 90'er erinnern, wo aus diesem Grund so mancher Motorbrand verursacht wurde.


    Immer schön auf Auffälligkeiten, besonders auf übermäßigen Benzingeruch achten, oder besser gleich vorbeugend die Drosselklappenteile rechtzeitig austauschen.