Beiträge von Strahli

    Eigentlich gibt es beim Varajet nur ein großes Problem und dass ist fehlende Wartung oder Aufmerksamkeit. Den Vergasern wenden sich die Meisten erst zu wenn es bereits zu spät ist und der Motor Zicken macht.
    Drei große Probleme treten früher oder später bei mangelnder Wartung auf:


    1. die Drosselklappenwellen sind aus Stahl und laufen in einem weichen Aluminiumgehäuse. Dabei arbeiten sich die Wellen über die Jahre ins Material des Drosselklappengehäuses ein, was Spiel in der Lagerung und zu Undichtigkeiten in Bezug von Nebenluft und Benzinaustritt führen kann. Letztes kann schlussendlich zu einem Motorbrand führen, da der Vergaser direkt über dem Abgashosenrohr sitzt und der Sprit bei Undichtigkeit darauf tropft.


    2. ein werksseitig fehlender Benzinfilter in der Zugangsleitung vor dem Vergaser. Es fahren heute immer noch Kadetten rum, bei denen dieser Centartikel auch heute noch nicht nachgerüstet wurde. Der kleine Permanentfilter am Vergaseranschluss ist nicht ausreichend. Er setzt sich mit Ablagerungen zu oder hat sich über die Jahre bereits in Wohlgefallen aufgelöst. So gelangen die Schutzablagerungen der Jahrzehnte vom Tank bis in den Vergaser und lagern sich dort in der Schwimmerkammer und vor allem vor den einzelnen Düsen ab, und setzen diese im Endstadium zu. So kann kein Motor sauber laufen.


    3. der schleichende Verschleiß und die Ermüdung des Dichtungsmaterials. Hier ist vor allem die Dichtungsmanschette der Beschleunigerpumpe zu erwähnen, diese versprödet besonders bei langen Stillstandszeiten besonders und löst sich dann bei anschließender Inbetriebnahme auf. Mit einer defekten Beschleunigerpumpe läßt sich nicht mehr fahren, wie der Name schon sagt, ist sie dafür da dass es vorwärts geht.


    Der Rest sind Kleinigkeiten in der Peripherie des Vergasers, wie undichte Unterdruckleitungen zwischen Vergaser und Zündverteiler oder zum Luftfilterkasten hin.


    Es reicht vollkommen aus, einen Benzinfilter einzubauen, diesen alle 25000 km zu wechseln. Den Vergaser nach langer Standzeit einmal zu reinigen und mit neuen Dichtungen zu komplettieren.
    Und ganz wichtig, das Drosselklappenteil spätestens nach 75000 km durch ein Neuteil zu ersetzen.
    Dann läuft auch der Varajet zuverlässig und macht keine Probleme die nächsten Jahre.


    Gruß Strahli

    Muss ich mal schauen, ob ich für den kleinen Solex überhaupt noch was da hab. Denn eigentlich habe ich mich auf die Varajet und Solex ADDHE Doppelvergaser eingeschossen.
    Was ich nicht verstehe, warum tauscht Du den kompletten 13N gegen einen 13S Kopf aus und beendest dann das Ganze nicht mit dem entsprechenden Vergaser?
    Dein Motor läuft in der von Dir geschaffenen Kombination von Motor und Gemischaufbereitung viel zu mager und kann gar nicht seine volle Leistung entfalten.


    Zu Deiner Anmerkung, die Varajetvergaser beim 13S gab es sowohl mit Kaltstartautomatik wie auch mit Choke. Da die Kaltstartautomatik im kleinen OHC aber zu viel Probleme machte, entschied sich Opel in der laufenden Produktion auf die Kaltstartautomatik beim 13S zu verzichten und lieferte ab August 1981 nur noch 13S Varianten mit Varajet Vergaser im Zusammenhang mit einem Chokezug aus.

    Ich tippe mal auf letzteres. Da das Auto länger wie 7 Jahre nicht angemeldet war, ist es aus dem Melderegister des Kraftfahrtbundesamtes gelöscht worden und bedarf in der Regel zur Erlangung der Zulassung einer Vollabnahme.
    Da die Originalpapiere vorhanden sind, denke ich aber es dürfte bei der Vollabnahme keine Probleme geben.

    So lange der alte Zahnriemen noch nicht runter oder übergesprungen ist, spielt dass alles keine große Rolle. Ich kann mich an Zeiten erinnern (wenn es schnell gehen musste), da haben wir am guten alten OHC an der Tankstelle den Zahnriemen ohne entspannen durch lösen der Wasserpumpe gewechselt.
    Zündkerze raus, Motor auf OT Gestellt, mit einem Schraubendreher durchs Zündkerzenloch den OT Stand geprüft und Räderstellung mit Edding markiert, Keilriemen, Zahnriemenabdeckung und alten Zahnriemen runter (zur Not auch mal mit einem Seitenschneider durchtrennt) Räderstellung nochmals kontrolliert und dann den neuen Zahnriemen mit Seifenwasser von Hand drauf gedrückt. Anschließend den Motor von Hand mindestens dreimal durchgedreht und wenn alles gut war, dann ging es direkt weiter... ist doch bei einem Freiläufer alles kein Problem oder Hexenwerk. So lange man an der Positionierung von Kurbelwelle und Nockenwelle zueinander nichts verändert, spielt die Stellung zum OT nur eine Nebenrolle und der gute alte OHC ist von der mechanischen Seite her ein so simpler wie auch dankbarer Motor.


    Ich finde den einfach klasse :thumbup:

    prüfe mal bitte Deinen Spannungskonstanthalter auf der Rückseite des Tachos. Der soll dafür sorgen, dass genau das von Dir beschriebene Verhalten der Zusatzarmaturen nicht passiert und die Spannungsschwankungen im Tacho stabilisieren.
    Hört sich nach einem defektem Konstanthalter an!

    oha... davon kann ich aus Erfahrung nur abraten!!!
    Mit unsachgemäßen Schlägen auf die Wasserpumpe verkeilt man diese nur im Motorblock und dann bekommt man sie erst recht nur noch mit Gewalt heraus. Es gibt für die Wasserpumpe bei Opel ein Spezialwerkzeug, welches auch oft bei eBay für kleines Geld angeboten wird. Die Investition dafür lohnt sich auf jeden Fall.
    Das Werkzeug wird auf die Pumpe aufgesetzt und mit einer entsprechenden Verlängerung kann man diese dann mit wenig Kraftaufwand lösen und hinterher auch den Zahnriemen ganz leicht spannen.