Opel wollte ja unbedingt auch den Frontantrieb haben und hat versucht, den Golf zu kopieren, ohne eigene Erfahrung. VW hatte beim ersten Golf wenigstens mehr Know-How durch die Fusion mit Audi-NSU gehabt.
Sobald der Fahrbahnzustand schlechter wird, offenbaren sich die Schwächen im Fahrverhalten und -komfort des Kadett.Das liegt bestimmt auch an der Karosserie selbst, der es möglicherweise an Steifigkeit mangelt. Im Vergleich zu anderen Autos seiner Zeit wie z.b. Audi 80 oder VW Passat 32b ist der einfach näher an der Holzklasse. Habe den Kadett-E vor 30 Jahren auch als Neuwagen kennengelernt.
Mit dem Stoßdämpferwechsel habe ich mir bei dem jetzigen Kadett-E nur teilweise einen Gefallen getan. Bei schneller Fahrt wirkt zwar alles stabiler und besser kontrollierbar, aber der Fahrkomfort hat sehr deutlich gelitten. Habe vorne Bilstein B4 und bin hinten bei Sachs Touring Öl ausgekommen, nachdem es dort mit Bilstein, Kayaba und AL-KO mehr hoppelte als federte.
Also was man als Serienersatz von den bekannten Hersteller geliefert bekommt, ist tatsächlich oft mehr Ersatz als Serie und kann einem das Auto teilweise vermiesen. Kennlinien Pi mal Daumen. Wenn die Dämpfung nämlich zu stark ist, leidet nicht nur der Komfort durch die Stösse, auch die Bodenhaftung bei kurz hintereinander folgenden Straßenunebenheit verschlechtert sich und kann bei rutschiger Fahrbahn in Kurven zum Ausbrechen führen, genau wie bei verschlissenen Stoßdämpfern. Gut beladen und mit vollem Tank fährt es sich noch am angenehmsten.
Weiß nicht wie die Jungs hier mit ihren 1 cm Restfederweg-Fahrwerken zurechtkommen, ich stell's mir grauslich vor. Oder bin ich einfach zu alt?
Was mir noch aufgefallen ist, dass die Stufenheckkarosserie etwas steifer war (durch das Querblech unter der Hutablage?) als der Dreitürer.