Hi JuppesSchmiede,
bei den heutigen Produktbeschreibungen wirst Du wahrscheinlich, den ZDDP-Wert im Additiv-Gesamtpaket und im Satz "Verschleißschutzadditive sorgen für bestmöglichen Schutz" finden.
Zinkdithiophosphat wurde bei modernen Ölen immer weiter reduziert, obwohl es sich gut als Verschleißschutz an reibenden Metalloberflächen eignet (zum Beispiel zwischen Nockenwellen und Schlepphebeln). Dem Katalysator zuliebe findet in modernen Motorölen seit 1990 eine ständige Reduktion dieser klassischen ZDDP-Verschleißminderer statt. Heute sind ZDDP-Anteile von 600 bis 800 ppm üblich, in den siebziger Jahren war es fast doppelt so viel. Kein Wunder also, dass manche Oldtimer-Öl-Hersteller ausdrücklich auf den hohen ZDDP-Anteil ihrer Produkte hinweisen. Zu viel ist allerdings auch nicht gut.
Beispiel:
Bei Vavoline VR1 Racing 20W-50 steht:
Ein Zink-Additivpaket bietet robusten Verschleißschutz.
- - - - - - - - - - - -
Früher war die Motorenwelt noch in Ordnung. Man füllte sein 20W-50 Öl in seinen OHV-Motor, ganz gleich ob es Winter oder Sommer war. Heute macht man sich schon Sorgen, wenn beim Kaltstart die Hydrostößel ein wenig klappern. Da wird einfach beim nächsten Ölwechsel ein dünneres Öl genommen und der Motor läuft wieder schön leise, wenn er kalt ist. Heute gibt es schon fast für jeden Motortyp ein spezielles Öl mit einer Herstellerfreigabe.
Mich hat es damals nicht gestört, wenn bei meinen alten Kadett-B-Nähmaschinen-Motörchen mit 1,0 Liter Hubraum und 45 PS die Ventile geklappert haben, diese wurden alle 10.000 km laut Wartungsplan kontrolliert. Da war es ganz normal, dass man ein etwas dickflüssiges Motoröl und bleihaltiges Benzin zum Schutz der Ventile fuhr.
Nun 40 Jahre später ist das Öl so dünn wie Wasser und im Benzin ist Ethanol.
Ach, wie schön ist doch unsere Umwelt geworden in den letzten Jahrzehnten. 