Längsträger hinten

  • #11

    So, geschafft
    hab jetzt rosa Stempel hinten drauf, nee nicht ich sondern das Auto.


    Schönen Dank für das Nachdenken. Leg sie Dir gut an die Seite.
    Habe mit ca 30 (oder noch mehr? )Händlern gesprochen, sogar mit einem aus
    Holland. Den linken hat von denen keiner mehr.
    Im Saarland war einer der noch einen rechten hat. Der hat aber erst
    zurückgerufen als ich den aus Bochum schon hatte.


    WICHTIG: Ich muss zuerst sagen dass hier kein Karrosserieprofi dabei war.
    Ich weiß nicht, ob wir alles richtig gemacht haben und ich übernehme keine
    Verantwortung für Nachahmer. Is nich böse gemeint, aber ich bin Amateur.


    Also:
    Die Aktion fand in einer Grube statt. Bühne haben wir leider nicht.


    Die Träger waren beide an der Achsaufhängung durch. Nach dem rausschneiden
    konnte man dann auch die Löcher über den Federtellern sehen.
    Zum Glück sind beide hinteren Teile der Träger noch vollkommen in Ordnung.
    Wir haben uns also das Tankausbauen gespart und an dem Querholm getrennt,
    da wo die Stoßdämpfer oben fest sind. Vorher natürlich Hinterachse raus.
    Die Handbremsseile haben wir drangelassen und die Achse so weit möglich
    nach vorne geschoben. Spritleitungen schön weit weg von den Schweißpunkten.


    Dann waren wir allerdings zu eifrig und haben die schlechten Stellen mit den
    Federtellern auf beiden Seiten rausgeschnitten - Fehler - gaanz böser Fehler.
    Später mehr dazu.


    Überstand neuer Holm über alten ca. 12 cm. Vorne an den Blech, das innen an
    den Schwellern anliegt, haben wir auch etwas schneiden müssen, weil die Bleche nach unten überstanden und nicht gerade waren. Sah nicht gut aus und war keine gute Kante zum schweißen.


    Dann kam die Drecksarbeit mit Flex und Schnelläufer. Alle Stellen an denen
    geschweißt wird bis aufs blanke Blech saubermachen. Schei... U-Schutz. Sieht
    von außen gut aus, geht schlecht ab und darunter trotzdem vergammelt.
    Werd ich nicht mehr machen. Da seh ich lieber öfter mal nach und besser die
    Macken aus. An einigen Stellen kam dann noch Rostwandler drauf.


    Die neuen Holme wurden dann gebohrt. Etwa alle 3-4cm ein 5mm Loch.
    Manche meinen die Löcher müssen größer. Mein Bruder der das geschweißt hat
    repariert Brücken und hat auch die Schweißerscheine dafür: "Das genügt."
    Und der TÜV-Prüfer war auch ganz begeistert von den Schweißpunkten. War er
    vorher nicht so. Das Auto sieht unten nämlich besser aus als oben.


    Dann hab ich die Holme mit Zink eingesprüht. Nach dem Trocknen wieder an
    den Bohrungen glattgeschliffen. Auch wegen der Grate. Die lassen das Blech
    nicht voll anliegen.


    Als nächstes haben wir den rechten Holm mit Wagenheber über den alten gepresst und den Rest mit dem Hammer rangedengelt. Angefangen mit dem Schweißen bei der Achsaufnahme. Und dann nach hinten und vorn abwechselnd.
    Ähnlich wie beim Zylinderkopf. Danach nochmals alles saubermachen.
    Zinkspray aussen und Hohlraumversiegelung durch die Bohrungen vorne und hinten im Holm. Erst danach Kanten mit Karrosseriedicht versiegeln, dann sieht man schön wo der Hohlraumnebel rauskommt. Aber vorne unten nicht, damit
    das evtl Wasser raus kann.


    Beim linken Holm war merkwürdigerweise hinten oben keine Bohrung. Musste also selbst ein 12er Loch reinmachen und alles schön vollspritzen, bis die Soße
    unten rauslief.


    Rote Farbe drüber - fast fertig. Ist jetzt bunt wie Papagei: Holme in rot
    Federn grün und Dämpfer gelb. Werd wohl den Tank noch blau machen ;)


    Jetzt sollte die HA wieder rein. Tja, der Abstand zwischen den Aufhängungen
    hat nicht gepasst. Wir hatten aber Glück und mit sanfter Gewalt ging sie doch
    rein. Moral von der Geschicht:
    Erst nur EINEN Holm wechseln. Zum Hochpressen vor dem Schweißen HA unbedingt wieder einsetzen, damit der Abstand ganz genau stimmt.
    Das meinte ich oben mit "gaanz böser Fehler". Hätte voll daneben gehen können.
    Im wahrsten Sinn.


    Hoffe ich konnte einigen von Euch damit helfen. Ist nicht so schlimm gewesen
    wie ich befürchtet hatte, aber immer noch heftig. Wie lange das gedauert hat,
    kann ich nicht sagen, weil ich zwischendurch immer wieder auf Teile warten
    musste. Schätze zwei, eher drei Tage reine Arbeitszeit zu zweit.


    Erst die Holme ohne Federteller, obwohl es so angeboten wurde. Dann der
    Schreck beim Einbauen: die passen gar nicht. Bin mal gespannt ob ich von
    meinem Geld was wiedersehe. Hab die falschen Teile schließlich zerschnitten.
    Und dann noch die Suche nach den richtigen Holmen.


    Mann und auch Frau - ist das ein Roman geworden.


    Schöne Grüße aus Weißenburg

  • #12

    Hallo Kadett1990,


    die alten Träger sahen zugegebenermaßen ziemlich böse aus. Ich werd nie verstehen warum die keine Hohlraumkonservierung bekommen haben...


    Die Idee, die Achse nicht vollends abzunehmen, sondern auf ner Grube nach vorn umzuklappen ist interessant. Ich sehe mich die ganze Zeit unter ner Hebebühne, Achse weg, Bremsleitungen abgeschraubt etc. Den ganzen Kladderadatsch eben.


    War sicher trotzdem immer noch ne üblere Quälerei...


    Danke für den Tip, ich werde meine Träger hüten wie meinen Augapfel! ;)


    Gute Fahrt weiterhin!


    Behütende Grüße


    Ölfingerjoe

  • #14

    zu meinem Verständnis: Ihr habt die HA-träger beide entfernt, ohne vorher nen fixpunkt, ne schablone oder sowas zumachen, UND ohne die hinterachse als lehre zu benutzen, um die Beiden hinteren Längsträger teil- oder wie zu ersetzten? Habt ihr die blechreste vom ersten bild noch entfernt, oder drüber? Ist das komplette längsträger blech nicht länger als euer eingeschweißtes? enden die nicht unter einem der unteren verschraubpunkte der 3 punkt gurte der rückbank?


    Wenn ja, und die HA nicht um die ecke fährt Respekt! Beim nächsten reifenwechsel weisst du mehr. aber aus dem ersten mal lernt man eben immer was...


    aber sieht doch gut aus...


    gruss

  • #15

    JA wir sind Amateur-Deppen. Aber haben ein Riesenglück gehabt
    und aus Fehlern lernt man ja.


    Zu Frage2: Blechreste waren noch sehr gut. Sonst wären die
    Schweißpunkte nicht so toll geworden. Auf Rost kann man nicht schweißen.
    Sieht man übrigens auch bei Foto 2. Die Schnittkanten sind absolut blank.


    Die rausgeschnittenen Teile sehen schlimmer aus als sie waren.
    Die schlimmsten Beschädigungen sind erst beim rausschneiden passiert.
    Das Blech war kräftiger als es aussah und hat sich geweigert das
    Auto zu verlassen. Die Flex und der Hammer waren dann aber doch stärker.


    Das braune auf Foto 1 ist nur Oberflächenrost. Konnte davon fast alles
    entfernen und hab dann Rostwandler darübergestrichen. Das ist das Schwarze.
    Mal abwarten wie es in zwei Jahren aussieht.

    Wir haben darüber geschweißt.


    Nr.3: Ja der komplette Träger ist länger. Insgesamt ca 1,5m.
    Hab allerdings den hinteren Teil abgeflext. Der endet normalerweise
    neben dem Tank.
    Das vordere Ende (auf Bild3 rechts) hört ca 25cm vor der HA-Aufhängung
    auf. An der Innenseite der Schweller vor den Hinterrädern.


    Hab das Auto von NRW nach Bayern gefahren. Läuft bei 180 noch einwandfrei
    geradeaus. Hast aber Recht mit den Reifen. Werd ich dann sehen.


    Bis dann

  • #16

    Das mit den Amateuer Deppen hast du gesagt...


    Aber wie habt ihr den neuen träger über die reste gekriegt? habt ihr das U-Profil gedehnt? und wie hat dann der übergang zum Altblech geklappt?


    Aber andersrum gesehen kann das mit dem 'überstülpen' auch dafür gesorgt haben das die kiste geradeausfährt, weil du ja praktisch die blechreste als führung hast. Alles in allem doch schon aussergewöhnlich gelöst. und wenn der tüv das so abgenommen hat, sollte das ja ok gehen.


    Bei euren blechstärken reichen die 5mm löcher wohl aus. das mit den grösseren löchern haben wir bei den querlenkerstützen und dem querträgerboden diskutiert, da sind die blechstärken aber nochmal dicker. Und mit 5mm löchern ist da schnell mal das loch zu bevor das material durchgeschmolzen ist und sich verbunden hat. deshalb die grösseren löcher da kann man das beim schweissen visuell auch besser kontrollieren wie gut der punkt wird... allgemein ist die aussage deines bruders richtig, jeder (gelungene) punkt soll ja 1 Tonne halten, aber dafür musst du eben auch sicher sein das der punkt gut ist.


    gruss

  • #17

    Hi
    der rechte war ein Fremdhersteller. Hat ohne weiteres
    über die Reste gepasst. Der linke war Original-Opel und
    ging nur etwas strammer . Allerdings haben wir beide Träger
    mit Wagenhebern hochgedrückt. Wirkliche Kontrolle wieviel
    Kraft gebraucht wurde hatten wir also nicht. In den Rillen
    neben den Holmen haben wir eine Holzvierkantleiste 20x20mm
    oder so dazwischengeschoben. Der Übergang war auf beiden
    Seiten super. Nur vorne unten mussten wir beide etwas kürzen.


    Die Blechreste als Führung ist eine logische Erklärung.
    War vielleicht doch nicht nur Glück. Würde aber nie wieder
    die Holme hochdrücken und anschweißen ohne HA vorher
    wieder einzubauen.

  • #18

    womit wir wieder bei ". aber aus dem ersten mal lernt man eben immer was..." sind. ich hab damals beim corsa b den hinteren längsträger getauscht, hab mir voll mühe gegeben, alles ist ok, aber ich wüßte aus dem stehgreif auch was ich beim nächsten mal anders machen würde. solange man was davon mitnimmt...


    wir lesen uns...

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