Fernreisekadett

  • #1

    Hallo Forum.


    Ich wollte mal fragen, ob es hier einige gibt, die mit ihrem D-Kadett noch große Strecken fahren, also Urlausreisen in entferntere Gebiete und Länder.
    Da ich das jedes Jahr mache, suche ich einfach mal den Austausch, was ihr dabei so für Notfallpläne habt, was ihr macht, wenn sich der Karren mit Bordwerkzeug und fremdsprachiger Werkstatt nicht mehr flicken lässt. Oder was ihr „als Beruhigung“ mitnehmt. Bisher konnte ich mir selber helfen. Was ich aber mache, wenn ich eines Tages mal einem Werkstattmann „auf finnisch“ erklären soll, dass Teil sowieso von hinten über kreuz abgeschraubt, ausgepresst und mit ner aufgeschobenen Muffe im Backofen heiß gemacht, wieder angezogen wird ...usw... das weiß ich auch nicht so recht. Habt ihr euch vielleicht ein Limit gesetzt, ab welchem Reparaturpreis/Heimtransportpreis ihr euch von dem Kasten trennt oder habt ihr jemanden, der euch auch sonst wo mit nem Anhänger abholt oder irgendwelche Versicherungen oder kommt jemand mit Teilen und ner Werkbank oder habt ihr genug Alkohol und ein Gebetsbuch dabei, falls es schlimmer kommt?


    Wen es interessiert, ich suche einfach Anregungen, wie ihr euch vorbereitet.


    Viele Grüße
    Wurstbrot

  • #2

    hallo wurstbrot,


    da macht sich jemand ja ne menge sorgen :)


    also ich war mit meinem 74er a manta schon in italien und hatte keine probleme. obwohl der gaszug kurz vom reißen war, die wasserpumpe kaputt, der zylinderkopf gerissen und die kompression unzureichend. all das erfuhr ich erst nachdem ich wieder zuhause war.


    wir sind 1988 auch zu fünft im kadett caravan nach italien gefahren. früher war das n normaler reisewagen. warum heute nicht mehr?


    im jetzt helfe ich mir selbst buch stehen eine reihe von ersatz- und verschleißteilen, die man am bord haben sollte, wenn man ins ausland fährt. darunter zündkabel, verteilerkappe, verteilerläufer, keilriemen, diverses werkzeug, kabelschuhe, kabel, draht, zange, multimeter etc. es kommt natürlich drauf an was du am auto selbst reparieren kannst. wenn du grad ne glühbirne auswechseln kannst, kannst du das werkzeug getrost zuhause lassen.


    das opel euroservice netz gibt es immer noch und im europäischen ausland brauchst du dir um opel händler keine sorgen machen. die flicken dir das auto schon wieder zusammen.


    bei den meisten automobilclubs wie dem ace (den ich sehr empfehle) oder dem adac werden auslandschutzbriefe angeboten. notfalls schleppen die das auto von italien nach hause, vorausgesetzt es lässt sich dort nicht reparieren und man hat die premium mitgliedschaft.

    2 Mal editiert, zuletzt von california87 ()

  • #3

    Hallo california.
    Das Bild mit dem Schnee hat was.


    Zu diesen Mitgliedschaften in sonem Club muss ich mal was lesen, damit hab ich mich noch nie beschäftigt. Bisher hatte ich davon nichts gehalten, aber hier geht’s ja konkret darum, ob es bei großen Entfernungen Sinn machen würde. Wenn sie mir natürlich den Rücktransport nur bezahlen, wenn die Kiste NICHT zu reparieren ist, werd ich wahrscheinlich kaum in den Genuss kommen, denn zur Not würden sie mir sicher auch bei einem Zylinderkopfschaden eine 2-3000 Euro-Reparatur andrehen (für die reinen Reparaturkosten gibt’s m.E. keine Versicherung)...das wiederum wäre schon ein Fall, bei dem ich eher jemanden von zuhause mit nem Anhänger kommen lassen würde, soweit ich ihm die 2-3 Tage Anfahrt zumuten kann.


    An Werkzeug und Ersatzteilen nehm ich eigentlich von Jahr zu Jahr mehr mit (dieses Jahr sogar das Stroboskop *roter Kopf*), beruhigen tut mich das allerdings nicht. Das Problem ist halt auch die Sprache. Erstmal jemanden zu finden, der einen abschleppt, dann das Gedeichsel mit Händen und Füßen in der Werkstatt und dann noch am Telefon mit einer Versicherungs-Tante aus einem Callcenter englisch diskutieren, das dann ins Kroatische oder Türkische (Fuß- und Handbewegungen) zu übersetzen, wovon ich kein Wort verstehe...das ist etwas schwierig.


    In England hatte ich mal durch die krasse nasse Witterung das Problem, dass die Kiste absolut nicht anspringen wollte. Da kam ein freundliches Männchen auf dem Zeltplatz mit langen Haaren, T-Shirt im Nieselregen und Zigarette...der mit mir zusammen und nach und nach ungefähr 5 Kindern und ein paar anderen Schaulustigen 2 Stunden rumgebastelt hat. Nachdem alle mit ihrem Latein am Ende waren, half dann rohe Gewalt mit 2 laufenden Autos, 4 Starterkabeln (weil die Kabelklemmen nicht richtig Kontakt gaben) und ...irgendwann gings ... und für den Rest des Nachmittags hatte ich den Motor dann angelassen, vor lauter Angst. Schöne Erlebnisse und man lernt, dass es doch hilfsbereite Leute gibt, aber je älter man wird, umso stärker müssen die Tabletten werden, um da nicht nervös zu werden.


    Wurstbrot

  • #4

    sehe auch kein großes problemwenn man ne mitgliedschaft in nem automobielclub mit auslandsschutzbrief hat. die opels wollen auch immerwieder nach hause deshalb gehen sie erst in deutschlandkaput wenn überhaupt.



    Realität ist nur eine Illusion die durch Alkoholmangel hervorgerufen wird !

  • #5

    Hallo zusammen, die Sache ist eher ernüchternd. Ich hab mir alles durchgelesen und beim ACE angerufen.


    Es steht und fällt mit der Entscheidung der Werkstatt, ob der Schaden binnen weniger Tage behoben werden kann. Kann er´s nicht, ist der Rücktransport mit Kind und Kegel in den Leistungen des Clubs eingeschlossen. In dem Falle ist die Sache so, wie ich mir das vorstelle. Wird der Schaden aber repariert, ist nur das übliche, also Abschleppen, Pannenhilfe, Bergen, Mietwagen usw. mit drinnen. Das aber wiederum, ist bei jeder normalen Wald- und Wiesen-Haftpflicht mit drinnen, sobald man den etwa 10 Euro Aufpreis für den „Schutzbrief“ gleich mit vereinbart. Und der gilt dann bereits im europäischen Ausland. Naja,...und das hab ich.


    Der Sinn einer Clubmitgliedschaft besteht also nur für den Fall, dass die Kiste nicht reparierbar ist. Und aus meiner Sicht gibt’s den Fall bei nem 32 Jahre alten Kadett mit c20xe nicht. Der Motor ist für 1000 Euro beschaffbar und für das selbe nochmal einbaubar...und ich zahle dann zwar fleißig ACE-Clubbeiträge, aber zahle dann auch noch die Werkstatt. Der einzige Falle wäre ein Totalschaden nach Unfall, aber in dem Falle würde ich die Karre wahrscheinlich auch selber nicht mehr richten wollen und gleich vor Ort einäschern lassen. Aus meiner Sicht sind diese Clubs nichts anderes als jede andere Versicherung, der Name ist nur besser. Und lohnen sich nur für die Versicherung. Versicherungen würde ich nur für Fälle abschließen, die einen vollkommen ruinieren können, also sowas wie Krankheit oder Haus-Brand oder natürlich Haftpflicht. Deshalb komm ich auf dem Wege nicht weiter. *grübel*


    Wurstbrot

    Einmal editiert, zuletzt von Wurstbrot ()

  • #6

    Ja aber es fängt ja schonmal damit an, dass man das Callcenter des Automobilclubs anruft die schonmal deutsch sprechen. Die besorgen auch den Abschlepper. Viele Werkstätten sprechen zumindest englisch. Ein gut gewartetes und gepflegtes Auto geht mit dir durch dick und dünn. Was soll da groß passieren. Und ob jemand wirklich 2-3 Tage mit nem Anhänger fährt um dir zu helfen ist fraglich, der muß ja dann auch übernachten und was das an Benzin kostet. Du machst dir einfach zu viele Sorgen. Das versaut einem doch die ganze Urlaubsstimmung. Eine Panne kann man auch und erst recht mit neuen Wagen haben. Wer viel Angst hat muß viel zittern. Dieses Forum hat auch Mitglieder im Ausland. Nicht viele aber immerhin. Und es muß auch in annehmbarer Zeit zu reparieren sein. Eine defekte Zylinderkopfdichtung oder gar der Motortausch ist mit Beschaffung von Ersatzteilen eben nicht in kurzer Zeit zu schaffen. Die können dich ja nicht zwingen zwei oder drei Wochen in Finnland auszuharren wenn das Hotel nur für eine Woche bezahlt wird. Und da das ja auch in den Leistungen des Autoclubs steckt, dir das Hotel etc zu zahlen, werden die n Teufel tun und zig-hundert Euro für Euer Hotel auszugeben wenn die Überführung nach Deutschland billiger ist. Und zu Not steckt man dem Meister 50 Euro zu und schon wird er der Versicherung erzählen dass das Auto auf die schnelle nicht reparabel ist. Ein bekannter von mir hat sich in Österreich einen VW Bus gekauft und ist nach ein paar hundert Metern liegen geblieben. Die haben den dann auch bis nach Deutschland geschleppt. Jeder hier in Forum hat schonmal ein Auto überführt unter den abenteuerlichsten Bedingungen und trotzdem ist man daheim angekommen. Wieso gehst du immer gleich vom schlimmsten aus. Du fährst mit deinem Auto gute 20000 km im Jahr schätz ich mal und die 2000 Kilometer die man dann in den Urlaub fährt soll plötzlich der Motor kaputt gehen. Lass die Kirche doch mal im Dorf. Hilfsbereite Menschen gibt es überall in Europa. Siehste ja mit deiner Geschichte aus England. So was kann man vorher auch nicht planen und trotzdem ist das Auto wieder gelaufen. Do-it-yourself-Werkstätten und Schrottplätze gibts auch im Ausland. Ein bisschen Abenteuer gehört doch auch dazu. Du scheinst ein regelrechtes Trauma von der England Geschichte zu haben. Keiner hier macht sich so viele Sorgen, entweder du hast ein vernünftiges Auto dann kann mans auch wagen oder ne bastelbude dann bleibt man zuhause

    6 Mal editiert, zuletzt von california87 ()

  • #7

    „...die opels wollen immerwieder nach hause deshalb gehen sie erst in deutschlandkaput wenn überhaupt...“
    „... Ein bisschen Abenteuer gehört doch auch dazu....“
    „... entweder du hast ein vernünftiges Auto dann kann mans auch wagen oder ne bastelbude dann bleibt man zuhause...“
    „...Du fährst mit deinem Auto gute 20000 km im Jahr schätz ich mal und die 2000 Kilometer die man dann in den Urlaub fährt soll plötzlich der Motor kaputt gehen. Lass die Kirche doch mal im Dorf....“


    Im Dorf ist gut. Die Kirche ist dann z.B. n Leuchtturm und steht in Gibraltar, das sind 6500km. Wie gesagt, es geht mir nicht so sehr um einen Wettbewerb lockerer Sprüche, nach dem Motto „ein echter Opel geht nicht kaputt“. Sondern um Praxis-Austausch.


    Das mit der Versicherung ist ne Variante, besonders die Idee mit den 50 Euro, das kann man überlegen. Dann besteht trotzdem noch das Sprachproblem, denn die Tante am Telefon wirst du ja nicht fragen wollen „was heißt es auf norwegisch, wenn ich dem Werkstattmann sagen will er soll das und das aufschreiben“ . Abgesehen davon will eine Werkstatt reparieren, die lässt son dicken Fisch nicht von der Angel, der keine Wahl hat.


    Es ist m.E. ein Unterschied, ob ich mit den Kumpels vorm Mc Donalds stehe und dort den Larry raushängen lasse und mit dem Auto kaum über Castrop-Rauxel und mit dem Geist kaum über mein gepierctes Markenhandy hinaus komme, als wenn ich mit Campingkocher und Klappstuhl irgendwo im Nirgendwo stehe, mit einer Verhandlungsposition gegenüber Werkstatt und Versicherung von einem Schiffbrüchigen auf einer nassgewordenen Europalette. Was hilft es mir da, zu hören „ein unverbastelter Opel hält “. Aber schön entspannt bleiben, ich meine das allgemein, nicht dich.


    Wurstbrot

  • #8

    Interessantes Thema. Sicherheit ist eine Illusion. Natürlich kann Dir in Timbuktu der Motor platzen, und Du hast keinen Ersatz dabei. Und Sprachprobleme sind ein Problem. Versicherungen bieten natürlich keine Umfassende Sicherheit vor solchen Ausgaben. Und ad hoc einen Freund bitten, mal eben mit Trailer nach Takatukaland zu fahren, stellt Freundschaften auf eine harte Probe.
    Ich habe mal von einer Weltreise mit einem Goggomobil gelesen/gehört. Die haben natürlich alles mögliche dabei gehabt, was irgendwie unterwegs kaputtgehen könnte, soweit es in ein so kleines Auto überhaupt hineinpasst. Und darüber hinaus haben die Weltenbummler zuvor zuhause Pakete mit Motor, Getriebe, Achsen, Lenkung etc geschnürt, die die Daheimgebliebenen auf Anruf oder schriftliche Aufforderung hin abgeschickt haben. Das halte ich für eine ganz praktikable Vorgehensweise. Kein Ballast, keine Teilesuche. Und vor allem: Du weißt ganz genau, daß es weiter geht und wie es weitergeht.

  • #9

    ja ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich dir sagen soll. wie du siehst ist die beteiligung am thread nicht sonderlich groß was vermutlich daran liegt, dass deine ängste und bedenken hier keiner nachvollziehen kann. wenn du heute mit einem relativ neuen auto in den urlaub fährst machst du dir ja auch keine gedanken. und damals in den 80er ist man mit dem kadett auch ins ausland gefahren ohne sich gedanken zu machen "was wäre wenn". ich für mich hab festgestellt, dass man sich das leben leichter macht, wenn man sich mit problemen dann beschäftigt, wenn man sie hat. erst dann kann man nach einer individuell passenden lösung suchen. wenn ich in der situation wäre dann würde ich mir wohl einen kostenvoranschlag machen lassen und notfalls das auto in eine andere werkstatt bringen. sprachliche probleme wirds immer geben wenn du ins ausland fährst. aber englisch wird wohl immer jemand in der werkstatt verstehen. notfalls ruft man einen bekannten an der die sprache spricht und stellt das telefon auf lautsprecher. es gibt auch übersetzungsapps für handy. was soll ich noch dazu sagen....

  • #10

    Hallo, ich weiss nicht, ich bin oft ins ausland gefahren mit meinem D, Ausser einer werkzeugkiste, einer Tube Montagekleber, einer Rolle selbstverschweissendes Klebeband, Panzertape, einer Zündkerze 30cm Schlauch und ner matte Kork hatte ich nie etwas mit und ging alles gut. Er hatte uns (2 erwachsene, zwei Kinder und einen hund) immer zuverlässig ins ausland und zurück gebracht. Und die blicke der anderen, wenn das auto warm gefahren ist und man zwischendurch mal mit 150-160 auf der linken Spur ist sind unersetzlich. irgendwie denkt jeder anscheinend das Auto kann das nicht, aber ganz locker. Auf einer fahrt nach Luxembourg hat er sogar mit nem smart berg auf mitgehalten und da waren 4 erwachsene drinnen gesessen. Das A und O ist die wartung und das warm Fahren. ich hoffe, beim Nachbesitzer hat er es auch gut, ich musste ihn verkaufen und habe bis heute ein weinendes Auge, aber die zeit war garnichtmehr da.

    Frauen reden immer von mehr Romantik und ja, sie haben recht, wir sind nicht romantisch genug! Aber ab heute ändere ich mich, heute fülle ich mein Bier in Sektgläser!

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