Moin,
hier mal eine kleine Nachlese unserer kleinen Tour vom Wochenende.
Los ging es für mich in Heidenheim am Freitag um 16 Uhr. Ab auf die A7, weiter auf die A8, Punktlandung in Ludwigsburg um 18 Uhr. Dort trafen wir auf das zweite Fahrzeug und den Beifahrer. Schnell mit einer schweizer Vignette engedeckt und ein Glühwei to go und schon ging es los - einmal quer durch Ludwigsburg und dann straight die A81 runter in Richtung Singen.
Schon noch 30km machte der Golf II schlapp, Ruckeln, keine Leistung - scheiße ;D
Das Problem war recht schnell gefunden, ein Unterdruckschlauch war nicht an seinem Platz, also weiter gings.
Nächstes Ziel - Waldshut-Tingen, genauer - WEIZEN. Im Schwarzwald. Eine weitere Copilotin abholen.
Auf der Fahrt dorthin machte der Golf weitere Mucken. Vor Ort die Verteilerkappe runtergenommen, gesäubert und dann festgestellt dass die Zündkabel allesamt fürn Arsch sind. Die Funken schlagen nur so um sich rum. Gaffatape wirds schon richten. Libevoll isoliert und weiter.
Ins Navi unser Ziel eingegeben: NIZZA - kürzeste Route - also querfeldein.
Es war recht angenehm zu fahren durch all die schweizer Dörfer, doch machte sich Unmut breit - keine Tankstelle, und wenn - war sie geschlossen. Irgendwann dann doch eine gefunden die EC-Karten akzeptiert - für ein halbes Vermögen, aber was solls.
Langsam schossen wir in weite Höhen, der Gotthard-Tunnel lag vor uns. Das Wetter war recht gut, trocken, 3-4 Grad warm. Im Gotthard kamen uns allerdings nur noch weisse Autos entegegen, muss das sein? Aus dem Tunnel raus - das reinste Schneechaos, stellenweise 15cm auf der Autobahn und man könnte meinen, die sind den Schnee dort nicht gewöhnt... 90km auf der Autobahn ging es nur sehr schleppend voran, selbst auf die linke Spur verkrochen sich oft Leute die nicht über 50 fuhren.
Dann lotste uns das Navigationssystem von der Autobahn, durch Dörfer, über Pässe - yay! Das optimale Wetter und die optimale Ausstattung dafür - aber es ging, es klappte sogar erstaunlich gut.
Kurz vor Mailand, inzwischen in Italien, wurde der Schnee auch langsam weniger, dafür regnete es nun und die Polizei wusste nichts besseres als die Autobahn komplett zu sperren (Glatteisgefahr). Nach einer Stunde Vollsperrung ging es weiter, allerdings nur mit "Safetycar" - sprich den Streuwägen hinterher mit maximal 60km/h - tolle Aussichten. Es war bereits morgens, die Rushhour tat ihr Übriges - das totale Chaos. An der Küste angekommen lagen noch rund 2std auf der Küstenautobahn vor uns (wir beschlossen zwischenzeitlich den schnellsten Weg zu benutzen und den Rest runterzureißen). Das Wetter wurde nicht wirklich besser, es war trocken, aber sehr neblig, dafür etwas wärmer.
Dann verließen wir Italien und gingen über nach Frankreich - es war bereits 11 Uhr morgens, die Sonne scheinte und verwöhnte uns mit unfassbar warmen 16 Grad.
Ab nach Nizza, nach fast 20 Stunden Fahrt am Stück musste dringend ein kühles Bier von der Hostelbar her. Deutsches Dosenbier im Angebot für nur einen €! Perfekt! Dann ab in die Stadt, die Autos inzwischen sicher verwahrt im einem Parkhaus (das Parken war teurer als die Übernachtung ...) erstmal Essen, an den Strand, ab ins Meer. Die Leute hielten uns für vollkommen irre, ist schließlich Winter und alle tragen Jacken, dicke Pullover und Schals. Ich empfand die 20Grad (das Wasser hatte etwa 13) als megawarm und es war einfach nur geil.
So verbrachten wir den Tag, plötzlich ging die Sonne unter und wir konnten uns gepflegt mit sämtlichen alkoholischen Getränken den Rachen befeuchten. Nach recht kurzer Nacht (die Fahrt und der Schlafentzug noch immer Nackken) ging es morgens direkt weiter nach Monaco / Montecarlo. Dort wollten wir zuerst die Formel1-Strecke entlanggondeln - ein Marathon machte uns aber einen Strich durch die Rechnung, viele Straßen waren gesperrt. Also ein parkhaus gesucht und ab auf Touritour. Mal alles angesehen, was man vermutlich gesehen haben muss und dann schick essengegangen im Hafen von Montecarlo. Es war bereits 14 Uhr (ich wollte um 12 Uhr die Heimreise antreten, der olle Montag steht schließlich vor der Tür). Das taten wir dann auch, aber vorher brauchten wir unbedingt noch ein Foto unserer Schrottkisten vor dem Casino zwischen all den Nobelkarossen. Also hingefahren, geparkt, fotografiert und viel Zuspruch für unsere Aktion dort erhalten - nur nicht von der hiesigen Polizei 
Die fanden das ganze weniger unterhaltsam. Habe esrechtzeitig bemerkt, war bereits dabei wegzufahren und zu flüchten doch da pfiff es schon. Sie nahmen mich samt Auto in Gewahrsam und versuchten mit Händen und Füßen mir zu erklären dass ich dort nichts zu suchen habe und "You dont can do such things here!" ... Gott sei Dank sprachen sie besonders schlecht Englisch und verstanden wohl nicht dass ich keinerlei Fahrzeugpapiere dabei habe - die Personalien von uns allen haben sie dennoch aufgenommen.
Kumpel im Golf konnte rechtzeitig flüchten, allerdings standen schon 5min. später an jeder Kreuzung zwei Mann und so hatten sie ihn auch recht fix.
Zitat: "I´m just looking for my friends, they stay at the casino" - die Polizei darauf: "NO CASINO!!!!!!!" ... :-|
So geschah es natürlich dass wir uns alle verloren haben. Der Golf war samt Fahrer alleine irgendwo am Hafen, ich mit meiner Freundin im Kadett fuhr nach ausgesprochenem Staatseinreiseverbot quer durch Monaco auf der Suche nach dem Rest und die zwei Beifahrer verirrten sich zu Fuß und suchten uns. Handys waren alle im Auto und so fand keiner niemanden. Es war bereits 15 Uhr.
Nach Telefonaten aus irgendwelchen Bars fanden wir uns dann um 19 Uhr wieder, als Treffpunkt machte ich den Strand in Imperia klar (90km weiter, italien) und dort trafen wir uns, essten zu Abend und traten dann die Heimreise an.
So fuhren wir noch 350km zusammen und trennten uns dann an einem Autobahnkreuz, weil ich eben nicht über Schwarzwald/Ludwigsburg fuhr, wären nochmal 300km extra gewesen...
Dann, in Österreich getankt (1,33€ :pompom: ) hatte ich noch rund 150vor mir.
Platzregen auf der A96, egal, ich will Heim - also Gasstellung- VOLL. Dennoch wagte es jemand mich zu überholen, ein verdächtiger Opel Astra H Caravan - zack passierte worauf ich wartete - "BITTE FOLGEN"
Officer: "Guten Abend, Fahrzeugkontrolle, einmal die Papiere bitte"
Ich: "Moin, Führerschein hier, Ausweis dort - Fahrzeugschein konnte ich den Kollegen in Frankreich schon nich aushändigen, liegt, eeehrm, in der Werkstatt!"
Officer: "Dann seid ihr wohl schon ne Weile unterwegs, uiuiui - gute Weiterfahrt, kommt gut Heim!"
... und Tschüss!
Um 4 Uhr morgens, bereits MONTAG kamen wir dann zu Hause an, Auto abstellen und ab ins Bett, Wecker klingelt schließlich in zwei Stunden ... :shit:
Der Golfpilot schaffte es sogar, trotz 100km weniger Strecke erst zwei Stunden später Heim, die Zündkabel wehrten sich wehement gegen das Gaffa! ;D
Alles in allem ein geiler Trip, lediglich 1900km und rund 30 Stunden Fahrt, Unmengen an Sprit und unglaublicher Erinnerungen. Es war geil und ich bin schon gespannt wohin es uns das nächste Mal verschlägt.
Hier noch ein paar Impressionen von vor Ort und unterwegs:
Grenze Italien/Frankreich
In Nizza, verzweifelte Suche nach Parkplätzen
Zwischen Nizza und Monaco
In Monaco, kurz vor der Heimreise
Nizza
Hafen Montecarlo
kurz vor der Heimreise - wir brauchen unbedingt bald ein Bett ;D
Nizza
Casino Monaco
Nizza
Monaco
In einem Dorf mitten in der Schweiz auf 1600m Höhe
So, das wars gewesen.
Gruss, Alex
