Beiträge von Strahli

    Der in Deinem Kadett D befindlich Pierburg Vergaser passt nicht zum 13N Motor; es handelt sich bei Deinem Vergaser definitiv um einen 1B1 für einen Corsa A oder Kadett D 12ST für Fahrzeuge mit Schaltgetriebe und ohne Leerlaufabschaltventil. Diese Kombination hat es aber so nie ab Werk gegeben, somit gibt es für diese Motor-Vergaser-Kombination auch keine Einstelldokumentation sowie konkrete Bedüsungsvorschrift.

    Ob das zusammengestellte Objekt zum Laufen zu bringen ist kann man bejahen, aber eine Fehlersuche wird hier eher ein Rätselraten, da die Zusammenstellung in Bezug auf die unterdruckgesteuerte Zündverstellung wie auch die unterdruckgesteuerte Gemischaufbereitung nicht ohne Abgas-, Drehzahl- wie auch Schließwinkeltester möglich sein wird. Hier kann Dir nur ein Profi weiterhelfen und es ist gut möglich, dass der Vergaser dabei Probleme mit den Abgaswerten bekommen wird. Ob so ein Motor in dieser Kombination dann ein Leerlaufabschaltventil benötigen wird, kann nur der dann zu erwartende Motorlauf bestimmen, sofern sich Abschaltprobleme aufgrund von Nachdieseln ergeben.


    Ich kann Dir nur empfehlen für Deinen 13N Motor einen passenden Solex 35 PDSI oder einen 1B1 Pierburg Vergaser vom 13NB, in diesem Fall ab Werk mit Abschaltventil, zu beschaffen und dann ein Komplettpaket zu verbauen. Dann gibt es auch keine Probleme mit der Fehlersuche und auch mit dem Anschließen der Unterdruckleitungen.

    Guten Abend Frimmo


    herzlich willkommen hier im Forum; schön zu lesen, dass es noch mehr Verrückte gibt die Ihre Jugendträume über Jahrzehnte aufgehoben haben. Bei mir steht auch seit 21 Jahren mein ehemaliger Golf 2 neben einem Audi Quattro und meinem Kadett SR in der Halle und wartet noch auf seine Reaktivierung.

    Da Dein Kadett 20 Jahre gestanden hat, solltest Du mal einen prüfenden Blick auf alle Gummiteile im Fahrwerksbereich, allen voran den Domlagern, sowie auch den Auspuffhaltern werfen. Wäre ja schade wenn Du auf Deiner ersten Ausfahrt zum TÜV Deinen Auspuff verlieren solltest ;) Gleiches gilt natürlich auch für alle Gummiteile und -schläuche im Motorraum, vornehmlich der Schläuche des Kühlwassersystems.

    Weiterhin solltest Du davon ausgehen können, dass die Abstreifringe der Stoßdämpfer garantiert das Zeitliche gesegnet haben dürften und die Stoßdämpfer über kurz oder lang getauscht werden sollten.


    Wünsche Dir alles Gute, viel Freude mit Deinem GSI und allzeit knitterfreie Fahrt

    Gruß Strahli

    Wo ich in all den Jahren aber noch nicht dahinter gestiegen bin, ist die Tatsache, warum Pierburg bei seinen Vergasern zwei verschiedene Wege beschritten hat; einmal ohne und ein weiteres Mal mit Leerlaufabschaltventil.

    Die Formgebung der Bohrung an dieser Stelle wird für die unterdruckgesteuerte Teillastanreicherung über das Leerlaufsystem benötigt. Ich gehe daher davon aus, dass diese Bohrung nach außen eigentlich nur fertigungsbedingt angelegt wurde, da die Ausformung auf andere Weise nicht preisgünstiger in ausreichender Toleranzqualität erstellbar gewesen wäre. Somit musste diese Bohrung im Anschluss wieder verschlossen werden.


    Wenn jemand andere Gedankengänge hat, so bin ich dem gegenüber aufgeschlossen und für jeden Hinweis dankbar.

    kleine Korrektur, in meinem Flussbild war es leider falsch dargestellt, die Fliessrichtung läuft über die Teillastanreicherung Richtung Motor

    13S

    Prinzipiell hast Du was die Funktion des Ventiles angeht Recht. :thumbup:


    Die Diskussion kann man sich aber nicht sparen; wenn man einen Motor zusammenstellt der aus Komponenten verschiedener anderer Motortypen besteht. Da wird die Fehlersuche zum Glücksspiel, wenn man die elementaren Rahmenbedingungen nicht berücksichtigt.

    Oder man sucht sich die passenden Komponenten und baut den Motor wieder in den Ursprungszustand zurück, dann funktioniert auch die Fehlersuche wieder obligatorisch.

    Ich gehe davon aus, dass die Bedüsung des Vergasers nicht zum Motor passt, weshalb er im Chokebetrieb in der Warmlaufphase noch läuft und dann im regulären Betrieb abstirbt.

    kadettvoll

    Was meinst Du mit einem "schleifenden Geräusch"?


    Wenn ich einen Vergaser eines Hubraumschwächeren Motors (in diesem Falle eines 12ST) nutze, dann passt die Bedüsung nicht zum Volumen des hubraumstärkeren Motors 13N und er läuft zwangsläufig mit einem mageren Luft-Kraftstoffgemisch, was zu einer Erhöhung der Brennraumtemperaturen führt. Funktionieren tut dies definitiv und der Motor läuft auch prinzipiell, aber Fehlersuche und Einstellung sind wesentlich schwieriger und ohne entsprechendes Equipment nicht ratsam. Vermutlich hat einer der Fahrzeughalter die Einstellungen am Vergaser bereits verkorkst.

    Nicht umsonst wurden die Bedüsungen der Vergaser dem Hubraum der Motoren angepasst; ein äußerlich identischer Vergaser ist noch lange nicht das gleiche Derivat eines anderen der selben Vergaserfamilie und wir wissen nicht was der Vorbesitzer da verbaut hat!

    Die höhere thermische Belastung eines Motors führt über einen längeren Zeitraum gesehen automatisch zu Brennraumablagerungen in Form von Aufzunderungen. Diese Ablagerungen glühen im regulären Verbrennungsprozess und verursachen zwangsläufig ein nachdieseln des Motors beim Abstellen, da die Kolben des nachlaufenden Motors aufgrund des Saugerprinzips weiterhin ein Luft-Kraftstoffgemisch über den Vergaser ansaugen und verdichten, welches durch diese glühenden Aufzunderungen gezündet wird.

    Daher ist zur Verhinderung des weiteren Kraftstoffeintrages ein Leerlaufabschaltventil hier immer zwingend ratsam und wurde bei allen späteren Pierburg Vergasern auch eingeführt.


    So lange der Motor beim Nachdieseln genügend Kraft hat um weiterhin Sprit anzusaugen, kann er theoretisch über die Kapillarwirkung weiterhin Kraftstoff ansaugen und den Prozess aufrecht erhalten bis entweder kein Kraftstoff mehr nachkommt oder die glühenden Aufzunderungen nicht mehr in der Lage sind das Gemisch zu zünden.

    Hallo Michel,


    ich hatte Dir doch einen Link mit allen Informationen geschickt, soll ich Dir die Teilenummer auch noch heraus suchen.

    Ja das Ventil wird mit Dichtung eingesetzt. Diese Dichtung ist bei Neuteilen Bestandteil des Ersatzteiles.


    Gruß Strahli

    Opel ist und war für GM nur eine Melkkuh und dazu auch noch schön weit weg über den Teich.

    Die hatten nie wirklich Interesse an Werk und Mitarbeitern, für die zählten nur die eigenen Aktionäre und die Dividenden die Opel einbrachte, als die Gewinne noch sprudelten.

    Als Kostenfaktor wurde Opel schnell zum Spielball der GM Vorstände, und meistbietend verscherbelt um die eigenen Bilanzen zu schönen und die Aktionäre glücklich zu machen.

    naja, so abwegig ist das Ganze nun auch nicht. Opel hatte in der Vergangenheit schon Motoren wo an einigen Stellen zwei Dichtungen übereinander verbaut wurden!

    Warum das so war oder ist, dahinter bin ich aber auch nach 30 Jahren noch nicht gestiegen, und habe von verschiedenen Seiten bereits die unterschiedlichsten Meinungen zu hören bekommen.


    z.B. haben die alten OHV-Motoren, welche Opel bis 1965 im Rekord verbaute ab Werk zwei Dichtungen zwischen Saugrohr und Auspuffkrümmer.