Beiträge von Strahli

    Wenn der Kadett 20 Jahre gestanden hat, dann wundert es mich nicht, dass der Vergaser Probleme macht. Mein Kadett hat nicht halb so lange gestanden wie Deiner und wie die Schwimmerkammer aussah, hast Du ja an meinen Bildern gesehen.

    Ich vermute mal, dass wenn in Rahmen der technischen Erneuerung der Motor außen vor gelassen wurde, dann wurde garantiert auch der Tank nicht gereinigt. Was meinst Du wie viel Dreck und Ablagerungen sich in 40 Jahren in so einem Tank ansammeln und dann, wenn er nicht bewegt wird am Grund des Tank absetzen.

    Nun ist der Zulaufschlauch vom Tank zum Vergaser abgerutscht; ich gehe mal davon aus, dass durch diesen Vorfall der Tank nahezu vollständig in Gänze ausgelaufen ist, richtig?

    Wenn man dann auf den leeren Tank frischen Sprit im scharfen Strahl drauf gibt, dann löst das jedwede Ablagerungen am Boden des Tanks, diese fällen sich in der Kraftstofffüllung als Schwebeteilchen aus und werden dann zusammen mit dem Kraftstoff von der Kraftstoffpumpe angesaugt und in die Schwimmerkammer verschleppt. Ich gehe mal ganz stark davon aus, das Dein Kadett infolge der langen Standzeit erhebliche Ablagerungen, wenn nicht sogar Rost im Tank hatte/ hat und dass der Kadett auch nicht im Besitz eines "externen" Kraftstofffilters ist; hatte meiner übrigens zum Zeitpunkt der Fahrzeugübernahme auch nicht. Die Opel Fahrzeuge "mit Vergaser" aus diesen Baujahren kannten werksseitig noch keine "zusätzlichen externen" Kraftstofffilter, damals gab es ausschließlich die in der Zulaufleitung im Vergaser selbst sitzenden "Permanentfilter" welche laut Wartungsplan regelmäßig ausgebaut und gereinigt werden mussten. Diese Filter sind jedoch aus einem Kunststoff gefertigt, welcher nicht über 4 Jahrzehnte kraftstoffresistent ist und von daher lösen sich diese Permanentfilter mit der Zeit auf und werden ebenfalls über den Motor "verheizt". Somit steht dem Dreck und den Ablagerungen mit fehlendem Filter Tür und Tor in die Schwimmerkammer offen.


    Ich würde Dir neben der Reinigung des Vergasers, auch eine Reinigung des Kraftstofftankes selbst sowie die Nachrüstung eines "externen" Kraftstofffilters empfehlen; dazu noch alle alten Kraftstoffschläuche austauschen und Du wirst hier mindestens die nächsten 10 bis 15 Jahre Ruhe haben. Die Kraftstoffschläuche sind nämlich ebenfalls eine bekannte Schwachstelle, diese altern und dann passiert genau das was Dir passiert ist oder sie zerbröseln einfach während der Fahrt und Du bleibt irgendwo mit Deinem Kadetten liegen.

    Ach ja, und natürlich auch nicht die Schläuche der Tankentlüftung vergessen.


    Hier mal ein Bild samt der Teilenummer vom internen Vergaser Kraftstofffilter im Varajet.


    Die Vorkammer vor dem Schwimmernadelventil mit dem internen Kraftstofffilter sitzt übrigens hier, direkt im Vergaser.


    Hier mein nachgerüsteter externer Kraftstofffilter in der Zulaufleitung noch vor der Kraftstoffpumpe; somit ist auch diese vor Ablagerungen geschützt.

    N´abend,


    Frage, wie lange hatte Dein D vor der Ausfahrt gestanden und wurde nicht bewegt?


    Nimm mal den Vergaserdeckel vom Varajet ab und schau Dir mal die Schwimmerkammer an; wenn da Schmodder drin ist, dann sind Deine Teillastdüse und das Teillastanreicherungsventil genauso zu. Das sah bei meinem D mit 13S nicht viel anders aus; da haben sich Schmutz und Dreck aus dem Tank bis in die Schwimmerkammer verteilt. Die Ablagerungen haben zusammen mit Luftfeuchtigkeit eine zähe schleimige Masse gebildet mit Festteilchen.

    Wenn es in Deiner Schwimmerkammer genauso aussieht, dann hilft nur noch eine Reinigung im Ultraschallbad und danach ein Ausblasen der Düsen mit Druckluft; bloß nicht die Düsen mit einem Draht mechanisch durchstoßen, dass mögen die Messingdüsen überhaupt nicht.


    Natürlich ist dieses Masseband wichtig, weshalb ich ja auch darauf hingewiesen habe; schließlich ist der Motor über die Motoraufhängungen elektrisch entkoppelt von der Karosserie. Dieses Verhalten ist bei fehlender Masseverbindung dann ja auch korrekt, wenn das Masseband zwischen Motor-/ Getriebeeinheit und Karosserie fehlt; davon bin ich in meiner Betrachtung aber nicht ausgegangen.

    Wenn nur das Massekabel zwischen Motor und Lichtmaschine defekt ist, sollte der Motor jedoch nicht ausgehen, sofern die Batterie okay ist und im Bordnetz hängt. Da die Batterie aber, wie vom Threadersteller bereits am Anfang beschrieben, im Vorfeld stets entladen wurde, besteht hier natürlich auch die Möglichkeit, dass die Batterie einen weg hat und ihrerseits geschädigt ist.


    Ich kenne es von den VW Einspritzer Modellen der 80´er und 90´er Jahre, da korrodierten gerne die Massebänder und die Quetschverbindungen der Kabelschuhe der Masseverbindungen am Motor, was die Leitungswiderstände erhöhte und dann dazu führte, dass der Anlasserstrom beim Starten über die Motorsteuergeräte gezogen wurde, welche ebenfalls ihre Masse über den Motorblock abgriffen, was natürlich einen elektrischen K.O. der Steuergeräte nach sich zog; hier brannten dann die mikroelektronischen Bauteile im MSG durch. Dann starben die Motoren natürlich auch ab.


    Masseverbindung zum MSG als Beispiel am VW Passat 35i B3

    Schau nach der Sicherung und Du wirst es wissen; gut möglich, dass es diese wieder rausgehauen hat. Aber davon sollte der Motor nicht absterben/ aus gehen.


    Das Massekabel der Lichtmaschine findet seinen Gegenpol an der Ansaugbrücke, dort wo der Spannbügel befestigt ist; siehe Foto.

    Bitte auch das große Hauptmasseband zwischen Getriebe und Karosserielängsträger auf der Fahrerseite prüfen; die gammeln auch gerne weg.


    Hier mal ein Treffer für einen heute seltenen Vordrosselsteller; der beim E18NV gerne für die beschriebenen Störungen verantwortlich ist. Sollte jeder Eigner eines solchen Motors auf Seite liegen haben.



    Starterdeckel (Vordrosselsteller) für Opel Ascona C, Vectra A, Kadett E, Omega A Opel 826265 / GM 90107488


    Hallo DreamOpel


    mal ein Gedankengang am Rande, es sollte doch möglich sein den Verteiler für die Multec Einspritzung (C13N/ C16NZ/ C16LZ) mit dem 4-poligen Übergabestecker X3 auf eine Verteiler Version mit einem 3-poligen Übergabestecker für die Vergasermotoren umzurüsten.

    Dafür müssten dann neben dem Zündmodul mit 6 Pin´s auch der Kabelsatz X3 getauscht werden; ggf. auch die Magnetspule. All diese Teile sind mit etwas Suche noch zu bekommen, da muss dann auch nichts umgefrickelt werden.


    Gruß Strahli


    Kabelsatz Zündspule Zündverteiler Opel Kadett E GM 1987047 Neu Original



    Magnetspule Hallgeber Delco Opel Kadett E 1212125 GM 1979511 Neu


    Hier noch ein paar Bilder zur Anschlußsituation der einzelnen Stecker am Zündmodul und entsprechend am 4-poligen Übergabestecker in Richtung Steuergerät.