Restaurierung Kadett J (Bj. 82)

Servus zusammen,

im Moment lasse ich folgendes Fahrzeug in einem Karosseriebetrieb bis ca. Sommer 2010 (teil)restaurieren:

* Kadett-D mit "J"-Ausstattung, 5-Türer
* EZ: 10/82
* Lack: silbermetallic
* Innenausstattung: rot (Polster wie Kadett-Luxus)
* Motor: 13S (75 PS)
* Laufleistung: ca. 172.000 km
* immer bei uns in Familienbesitz gewesen, allerdings auch über 20 Jahre im Winterbetrieb
* Aufbau erfolgt originalgetreu, um H-Kennzeichen zu bekommen
* Lediglich 2 zeitgenössiche 80er-Jahre Spoiler (Front: Zender, Heck: Irmscher) sind verbaut

* Vom Rost angegriffene Blechteile werden nach Möglichkeit großflächig mit Originalteilen (alternativ: Teilehandel) erneuert:
- Heckblech -/abschluss außen und innen
- Heckklappe
- komplette hintere Seitenwände links und rechts außen und innen
- Innenradhäuser
- Einstiegsschweller + Schwellerverstärkung beidseitig
- Bodenrand links und rechts
- Beifahrertür
* Manuell bearbeitet wurden/werden u.a.:
- Innenkotflügel links und rechts
- Windleitblech
- Scheibenrahmen und Dachsäule Frontschbeibe
* Zusätzlich zu den neuen Blechteilen werden neu lackiert (bzw. ist am Ende sehr wahrscheinlich ohnehin eine komplett neue Lackierung erforderlich):
- Motorhaube
- Dach

Hier nun ein paar Bilder, mit kurzen Erläuterungen, weitere werden folgen!

Viel "Spass" beim Anschauen - wenn man davon überhaupt sprechen kann, solange der Rost dominiert......aber dem geht's jetzt an den Kragen!

Ingo

Auf der Hebebühne

Frontansicht

Heckansicht....und immer gut bewacht !

Rücklicht links mit rostigen Aufnahmen

Teilansicht rostige innere Seitenwand rechts über Rücklichtschacht

Heckschürze von Fahrzeugunterseite

Schweller, Bodenrand links hinten und Mitte

Schweller, Bodenrand rechts hinten

Scheibenrahmen vorne links

Scheibenrahmen vorne rechts und Mitte

Innenkotflügel links Urzustand

Innenkotflügel links vom Motorraum aus

Innenkotflügel rechts

Innenkotflülgel rechts vom Motorraum aus

Ich weiß, ich weiß.....es ist nun einmal keine "Vernunftsentscheidung". Ich kann es wirklich nur mit der Historie als "Familienerbstück" erklären. Habe zuletzt extra dafür Geld zurückgelegt und bewusst auf andere Annehmlichkeiten verzichtet.....

Leider habe ich weder das Talent, noch den Platz, noch die Ausrüstung und die Zeit es selber zu versuchen. Ganz ehrlich ich finde es bewundernswert, was wahrscheinlich der Großteil der hier angemeldeten User alleine duch ihre handwerklichen Fähigkeiten machen können.

Also musste ich überlegen: Lässt Du es nun EINMALIG richtig anpacken oder lieber gleich bleiben? Habe mir ca. ein halbes Jahr Bedenkzeit genommen und auch viel gerechnet - denn im Lotto habe ich tatsächlich nicht gewonnen. Ehrlich gesagt, wenn der Kadett (hoffentlich....) irgendwann nächstes Jahr doch einmal fertig wird, hätte ich bestimmt (eine Abwrackprämie eingerechnet, die ich ja dieses Jahr bekommen hätte) einen schicken Kleinwagen dafür bekommen.

In dem Betrieb wird auch gerade ein 3er BMW wieder aufgebaut (Bj. 84 od. 86) - der war rostmäßig noch mehr angegriffen wie mein D-Kadett. Der Besitzer lebt offensichtlich für das Auto und ist mittlerweile im 5stelligen Euro-Bereich angekommen - nur mal so als Richtwert....Normalerweise dürfte ich noch im 4stelligen Bereich bleiben - außer, es kommen noch weitere böse Überraschungen ans Tageslicht.

Nun gut, es war also größtenteils eine Bauchentscheidung.
Aber an diesem Punkt gibt es nun kein zurück mehr! Nicht zuletzt wegen der Blechteile. Das war teilweise wirklich ein Drama und Originalteile in der Tat teuer zu bezahlen. Die Innenteile der hinteren Seitenwände hätte ich als komplette Pressteile sogar nur in Griechenland (!) bekommen können - da musste ich aber dann auch passen, denn die Transportkosten haben den Warenwert übertroffen.
Zum Glück konnten wir uns in diesem Einzelfall anderweitig behelfen und die Innenteile pro Seite aus je 3 einzelnen Opel-Original-Teilen zusammensetzen, die noch in Deutschland zu beziehen waren.

Also demnächst mehr von der "Baustelle", wenn erste Fortschritte zu vermelden sind.

Danke Euch vielmals für die Rückmeldungen! Das bestärkt mich in meinem Entschluss, wenn es natürlich auch etwas "verrückt" ist.

Werde regelmäßig Bilder machen, um den Fortgang dokumentieren zu können. Auch im Hinblick darauf, dass nach der Restauration schon einmal ein (Wert-)Gutachten mit Ausrichtung auf das spätere H-Kennzeichen erstellt werden wird.

Vorteil ist hier auch, dass der Gutachter dort in der Werkstatt sozusagen "Stammgast" ist (die machen dort ja auch ganz normale Unfallinstandsetzungen für Versicherungen) und so schon nebenbei den Fortgang der Restaurationsarbeiten am Kadett verfolgen kann.

An der Expertise der Werkstatt habe ich keine Zweifel. Logisch, wie gesagt bin ich wirklich nur Laie, aber konnte mit eigenen Augen bewundern, wie sich der Werkstattinhaber z.B. einen 50er-Jahre Käfer und einen der ersten Mercedes W123 von 1976 in gold-metallic (hier musste wohl fast der gesamte Unterboden ausgetauscht werden!) wieder hergerichtet hat.

Oder aktuell halt auch den 3er-BMW aus den 80er-Jahren als Kundenfahrzeug. Kürzlich war auch ein wunderschönes B-Kadett-Coupé (Baujahr nach der "Kiemen"-Zeit) in hellblau dort, weil ein Blechteil nach einem kleinen Unfallschaden/Rempler neu lackiert werden musste.

Hier noch ein Bild vom Radlauf rechts, hatte ich letztes Mal vergessen.
Aktuelle Aufnahmen dann demnächst.

Bis dann.
Ingo