Perfekt ist leider nicht alles, daher gab bzw. gibt es noch ein paar Kleinigkeiten zu lösen. Leider hatte ich nämlich zwei große Flecken unterm Auto. Der eine Fleck war schönes, frisches Getriebeöl und der andere Fleck bestand aus gutem Aral Ultimate 102.
Also habe ich den Tank abgepumpt, was mit der Funktion "Kraftstoffpumpentest" über die FT450 ganz einfach war. Schlauch an der Pumpe ab, einen langen Schlauch ran und alles schön in Kanister abgepumpt. Schuld war die defekte Korkdichtung am Tankrohr. Dass die Dichtung sich aufgelöst hat, war wahrscheinlich meine Schuld. Hatte die Dichtung zusätzlich mit Dichtmasse eingeklebt, die vermutlich nicht benzinfest war und somit die Korkdichtung mit aufgelöst hat.
Von der Restauration meines HP500-Anhängers hatte ich noch einen Rest Gummimatte übrig, aus dem ich mir eine Dichtung selbst geschnitten habe. Die Matte ist 5mm dick und laut Beschreibung - die hatte ich zum Glück noch da - auch öl-, diesel-, biodiesel- und benzinfest.
Frisch montiert und wieder mit Benzin aufgefüllt macht alles einen guten Eindruck. Das Benzin ist nun schon ca. 1 Woche wieder aufgefüllt, aber trotzdem werde ich die Dichtung im Auge behalten.
Den unteren Deckel vom Getriebe habe ich dann auch wieder abgenommen. Es gibt übrigens nichts "schöneres" als dir überall entgegenlaufendes Getriebeöl. Als ich den Deckel ab hatte, war mir auch klar, warum das alles nicht dicht war. Die Schrauben waren nach meinem Test (vor dem Abnehmen) übrigens auch nur mit ca. 20 Nm angezogen, der Metalldeckel benötigt jedoch 30 Nm und der Aludeckel vom F20 nur 18 Nm. Die Metalldichtung ist ebenfalls nur fürs F20 geeignet, weil die Gummidichtlippe innen fast nur frei herumlag.
Das Getriebe habe ich ein paar Tage schön austropfen lassen...
...und anschließend den Deckel mit einer selbst aus 1,5 mm dickem Dichtungspapier geschnittenen Dichtung wieder angeschraubt. Dieses mal zusätzlich mit ölbeständiger Dichtmasse, auf welche der Getriebebauer damals verzichtet hatte. Ich hoffe es bleibt dicht.
Und nun komme ich noch zu einer anderen Überlegung. Wir hatten festgestellt, dass sich Unterdruck im Tank bildet. Ist auch kein Wunder gewesen, da ich kein funktionierendes Tankentlüftungsventil mehr habe. Die Unterdruckschläuche am Tankeinfüllstutzen, am Tank und am Aktivekohlefilter hatte ich serienmäßig angeschlossen und am "Fake-Entlüftungsventil" endeten die Leitungen. Daher war alles dicht, weil auch der Tankdeckel über keine Belüftung verfügt. Somit ist klar, warum Unterdruck entsteht.
Der Plan ist nun wie auf der Skizze die beiden Schläuche am Tankeinfüllstutzen (einer geht zum Tank, der andere zum Aktivkohlebehälter) und den Schlauch vom Aktivkohlefilter zum Tankentlüftungsventil stillzulegen. Stattdessen möchte ich den Unterdruckschlauch vom Tank, der eigentlich zum Ventil am Tankeinfüllstutzen geht, direkt zum Aktivkohlebehälter legen. Somit dürfte meiner Meinung nach kein Unterdruck mehr im Tank entstehen und auch die Benzindämpfe müssten durch die Aktivkohle gefiltert werden.
Die Vergaserfahrer unter uns sollten ja auch ähnliche "Probleme" mit der Tankentlüftung gehabt haben.
Hat jemand noch eine Idee dazu?