Ausrücklager defekt?

  • #11

    Hallo Frank,


    hast Du mal den Wartungsdeckel abgenommen und Dir die Kupplung angeschaut?

    Wichtig, Du solltest auf Metallabrieb in der Kupplungsglocke achten. denn nach 1900 km sollte da noch kein Abrieb vorhanden sein. Wenn die Druckplatte nicht richtig ausgerichtet wurde, dann verschleißt die Tellerfeder durch den ungleichmäßigen Druck des Ausrücklagers und die Federelemente werden aufgerieben. Dann kann die Kupplung beim Treten nicht mehr trennen, da die Kupplungsscheibe aufgrund des geringeren Hebelweges immer noch einen Kraftschluß hat. Hierbei verbrennen die Kupplungsbeläge.

    Das hatte ich vor zwei Jahren beim Fiat meiner Freundin, bei dem hatte die "Fachwerkstatt" Bockmist gebaut und die neue Kupplung war nach einem Jahr und 10´tkm wieder platt.

    Hab beim Zerlegen dann die folgenden Bilder gemacht.

  • #13

    Moin.


    Ich überlege auch gerade, ob es Fahrzeuge gibt, bei denen die Druckplatte wirklich nicht genau zentriert werden kann.


    Regulär wird diese über Führungsbolzen oder passgenaue Bohrungen für die Befestigungsschrauben geführt (wie u.a. beim Kadett-E).

    VW macht das teilweise über ihr schüsselförmiges Schwungrad, in dem aber auch Bolzen verpresst sind.


    Einzige, was ich mir vorstellen kann, das die Führungshülse verschlissen / defekt ist und dadurch das Ausrücklager nicht mittig auf den Federelementen der Druckplatte aufliegt.

    Dann würden nicht alle Elemente gleichzeitig betätigt werden und einen Bruch dieser auf Dauer erzeugen.


    Bei den Fotos von Strahli würde ich auf ein falsches Ausrücklager (Innenring des Lagers zu klein) oder noch eher falsch eingestelltes Kupplungsspiel (zu stramm) tippen.

    Auch wenn die Federelemente teilweise fehlen durch Bruch, so sehen die Abnutzungsspuren rundum relativ gleichmäßig aus.

    Wenn das Kupplungsspiel zu eng ist, fehlt das benötigte Spiel und die Druckplatte bzw. deren Federelemente können nicht komplett entspannen, dadurch verbrennt der Kupplungsbelag, weil er im Grunde immer rutscht.

    Alleine das Lamellenpaket der Druckplatte sorgt für den benötigten Druck zwischen Kupplungsscheibe und Schwungrad, um eine feste Verbindung im Fahrbetrieb zu gewährleisten.


    Deswegen wird ja auch immer wieder darauf hingewiesen, das Kupplungspedal nicht als Fußablage zu benutzen.

  • #14

    Moin @Meenzer .


    es ist nicht die Frage ob man die Druckplatte nicht zentriert hat, ist in diesem Fall aber wirklich so passiert und die Getriebeeingangswelle stand dann permanent unter Spannung, auf dem hydraulisch betätigten Ausrückhebel waren ebenfalls Einlaufspuren vorhanden. Hier hat wie gesagt die Werkstatt Bockmist gebaut.

    Natürlich ist eine Zentrierung bei der Montage zwingend erforderlich bevor man die Druckplatte auf der Schwungscheibe anzieht. Die ebenfalls neue Führungshülse ist aufgrund der Verspannung verschlissen und hat dann durch das nicht mittig geführte Ausrücklager für dieses Schadbild gesorgt. Die Kupplung trennt nicht mehr und das Schalten war nur noch mit Zwischengas möglich.

    Das Ausrücklager war hier definitiv das Richtige, es wurde bei Fiat ein komplettes Kupplungskit inklusive dem im Kit enthaltenen Nehmerzylinder verbaut. Ist auf dem Bild zwar schwer zu erkennen, aber das Verschleißbild war nicht zentrisch, sondern außermittig und so hatte der Fiat bei 85´tkm bereits die zweite neue Austauschkupplung erhalten.


    Gruß Strahli

  • #15

    Moin Strahli,



    nicht, das wir einander vorbei reden (schreiben), daher...


    ...ist es überhaupt möglich, die Druckplatte nicht zentriert zu montieren?


    Wenn ich dein Foto anschaue:


    ROT = Befestigung Druckplatte an Schwungrad

    Grün = Bohrung Zentrierbolzen




    Sorry, glaube ich irgendwie nicht (außer die Zentrierstifte fehlen und selbst dann sind da noch die sechs Schrauben), ohne deine schon mehrfach bewiesene Fachkompetenz in Frage stellen zu wollen.


    Wichtig, selbst wenn die Druckplatte nicht zentriert ist, die Kupplungsscheibe wird immer noch über die Getriebehauptwelle in das Nadellager geführt, das muß zentriert sein, sonst geht das ganze Getriebe nicht rein.

    Und die Kupplungsscheibe hat immer ein gewisses Spiel horizontal auf der Druckplatte, ansonsten bräuchte man diese ja auch nicht zentrieren.


    Vielleicht haben die bei deiner Freundin aber die Druckplatte mit Verspannung eingebaut.

    Passiert, wenn die sechs Schrauben nicht über Kreuz angezogen werden , dann hat eine Seite der Federn schon vollen Druck, die gegenüberliegenden aber so gut wie gar keine Spannung.

    Wenn ich die dann alles beiziehe, weißt du, was nicht mehr rund läuft.


    Meine Meinung dazu oder sollte ich mich wirklich irren?



    Nachträgliche Anmerkung, vielleicht kennst du das noch beim Omega-A:

    Spezialwerkzeug Druckplatte, mußte vorgespannt eingebaut werden (ähnlich den Klammern wie bei den Opel-Fronttrieblern).

    Einmal editiert, zuletzt von Meenzer ()

  • #16

    Klar kenne ich das Spannwerkzeug KM 632 für den Omega OHC.


    Du ganz ehrlich, ich habe die Kupplung damals nicht selbst getauscht, da ich für den FIAT keine Spezialwerkzeuge zur Verfügung habe. Aber ich war damals mit dem Mechaniker im Austausch und wir haben uns das Dilemma gemeinsam vor Ort angesehen, wo ich dann auch für meine Freundin die Bilder zur defekten Kupplung machte. Auch er war der Meinung, dass es so ausschaut als wäre die Druckplatte nicht zentrisch auf dem Schwungrad montiert gewesen, weil das Ausrücklager definitiv keinen zentrischen Druckpunkt hatte und aufgrund der Rotationsspuren auf dem Federapparat gearbeitet hatte.

    Ich habe meiner Freundin nach dem Kupplungstausch auch dazu geraten sich von dem Wagen zu trennen, weil mir an diesem noch mehrere Themen unschön aufgestoßen sind. Der Hersteller FIAT ist definitiv nicht meins!!!


    Aber naja, die Qualität der Teile ist heute ja auch bei deutschen Herstellern nicht mehr was sie mal war. Wir hatten ja schon über meinen 3 Jahre alten 1´er geschrieben, bei diesem war bei 32´tkm das Ausrücklager ebenfalls defekt und machte Geräusche im kalten Zustand.

  • #17

    Abend Strahli.



    Ich hab mir das Bild der Druckplatte noch mal genauer angesehen, Sorry, die war verspannt montiert, meine Meinung.


    Wenn du dir die einzelnen Federn anschaust, die ich markiert (rote Kreuze) habe auf deinem Foto, die sind alle sehr heiß geworden, die unmarkierten nicht.

    Bei zwei Federelementen (grüne Pfeile) sieht man anhand der rötlichen Verfärbung, das die Spitzen komplett ausgeglüht sind, hier hat richtig Temperatur angelegen, die anderen bläulicher durch weniger Temperatur.


    Selbst wenn die Druckplatte falsch zentriert gewesen wäre, so wären doch alle Federelemente in einer Höhe gewesen, oder?

    (Gut, Extremfall, falsche Zentrierung plus verspannte Montage = Worst Case, dafür hat sie aber ziemlich lange gehalten).



    Und fast alle markierten sind so stark belastet gewesen, das sie abgebrochen sind.

    Ich sage, die war so verspannt, das einzelne Federelemente deutlich übergestanden haben und dadurch mehr Belastung / Reibung durch den Drucklagerring erfahren haben.


    Wie auch immer, zum Thema Fiat, ich schließe mich deiner Meinung zu der Marke voll und ganz an.

  • #18

    Danke für Deine Diagnose, es wird sicher irgendwas in dieser Richtung gewesen sein. Solche Erfahrungen sind auch der Grund dafür warum ich sehr ungern Fremde an meinen Auto's Schrauben lasse und weitestgehend auch heute noch alles selber mache, solange ich hierfür die Spezialwerkzeuge habe.

    Bei Golf 2, Kadett, Rekord und Co. ist das alles kein Problem. Beim Audi Quattro wird es oft schon schwieriger und bei heutigen Modellen aufgrund der Vielzahl an Spezialwerkzeugen schon fast unmöglich. Hier fehlen mir definitiv die Möglichkeiten.

    Aber ganz ehrlich, eine so verschlissene Kupplung war mir selbst in 29 Schrauberjahren noch nie vor die Augen gekommen.

    An all meinen Fahrzeugen habe ich noch nie eine Kupplung tauschen müssen, selbst nach bis zu 230'tkm waren immer noch die ersten Kupplungen verbaut. Da fragt man sich wie Kunden es schaffen die Dinger vorzeitig zu himmeln.

    Naja, einen der größten Fauxpas hast Du ja bereits benannt, das Pedal ist keine Fußablage. Zudem sollte man auch nicht ausgekuppelt vor roten Ampeln auf die nächste Grünphase warten, was ja auch viele machen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Strahli ()

  • #20

    So, habe keinen Fehler gefunden.


    Einfach mal gefahren und siehe da:

    nach ca. 2Km kein Problem mehr..........



    Ich verstehe es zwar nicht aber vielen Dank für die Hinweise.


    Gruß

    Frank

    Kadett GSI 1990 C20XE, Kadett GSI Cabrio, Vectra A C20NE, Tigra A X14XE, Astra G Z18XE

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