Beiträge von Strahli

    Sofern man bei dieser Verschraubung darauf achtet, dass das Gewinde der Schraube i.O. ist und man beim Ansetzen der Schraube diese nicht verkantet, passiert da bei 25 Nm nicht viel.

    Wenn man ein zu prüfendes Gewinde nicht einsehen kann, benutzen wir in der Industrie zur Prüfung der Gewinde einen Gewindelehrdorn; dieser hat eine "Gut- und eine Ausschussseite".

    Zum Reinigen der Gewinde nie ein "Schmiermittel" wie zum Beispiel WD40 verwenden, diese verringern die Gewindereibung beim Erstellen der neuen Schraubverbindung und dadurch erhöht sich dann die aufgebrachte Vorspannkraft zwischen den zu fügenden Teilen. Dieses kann je nach Material der Fügeteile zur Beschädigung des Gewindes führen.

    Gewinde immer mit einem fettfreien Montagereiniger reinigen und anschließend ablüften lassen oder mit Druckluft ausblasen.

    Sollte ein Gewinde bereits durch Korrosion belastet sein, so ist dieses wenn möglich mit einem Gewindebohrer nachzuschneiden und so von Korrosion und Fremdkörpern zu befreien. Korrosion beeinträchtigt die Tragfähigkeit der Gewindegänge und kann zum Ausreißen von Teilbereichen der Gewindegänge und so zum Verlust einer Schraube führen.

    Dies ist hier bei dieser Schraubverbindung aber eher weit hergeholt und betrifft eher Verschraubungen in sicherheitsrelevanten Bereichen.

    Gewinde müssen aber, sofern nicht vom Hersteller eine Schmierung gefordert wird, immer sauber, trocken und fettfrei sein.

    Ich bin kein Freund von Silikonspray, das Zeug trägt viel zu wenig auf, da wo es wirken soll und verteilt sich nur drum herum, wo es nicht hin soll. Da nehme ich lieber ein hochtemperaturfestes Mittel auf Fettbasis, dass lässt sich besser dort verteilen, wo es hin soll und trägt auch besser auf.

    Warum hast Du nicht die alten Schrauben wiederverwendet? Die sehen doch noch gut aus, das wäre bei nur 25 Nm kein Problem gewesen.

    Die von Dir im Bild gezeigte neue "Unterlegscheibe" sieht für mich wie eine "Federscheibe" aus und diese bewirkt, dass beim Anziehen des Drehmomentes der Reibwiderstand am Gewinde durch Kraftschluss erhöht wird, somit löst der Drehmomentschlüssel früher aus, obwohl an der Auflagefläche der Scheibe die gewünschte Vorspannkraft an der Trennfuge noch nicht erreicht wurde. Somit wird die Dichtung zwischen Wasserpumpe und Auflagefläche im Motorengehäuse nicht ausreichend verformt und Wasser kann an der Dichtung vorbei austreten.

    Ein Nachziehen der bestehenden Schraubverbindungen mit erneut 25 Nm bringt gar nichts, da sich durch die von Dir verwendeten Federscheiben das Anzugsverhalten verändert hat, da gehören die korrekten "planen/ flachen" Scheiben drunter.

    Daher die Schraubverbindungselemente austauschen und neu anziehen; vorher noch prüfen, ob die Gewindebohrungen sauber sind. Fremdkörper im Gewinde erhöhen die Gewindereibung und die nötige Vorspannkraft wird nicht erreicht; das ist bei einer Anzugskraft von nur 25 Nm nicht unerheblich.

    Das sich im Montagebereich der Wasserpumpe Rost bildet ist vollkommen normal, da habe ich schon viel schlimmeres gesehen, wenn im Kühlkreislauf nicht das korrekte Kühlmittelmischungsverhältnis verwendet wurde.

    Hier sollte man vor dem Einbau einer neuen Wasserpumpe immer den gröbsten Rost und Ablagerungen mit einem Schleifflies entfernen; ganz sauber bekommt man das aber eh nicht. Die Dichtung sollte aber möglichst plan aufliegen und beim Verdrehen der Pumpe keinen Schaden nehmen, daher auch die Schmierung der Dichtung vor dem Einbau.

    Hattest Du einen neuen Dichtring beim Tausch der Pumpe verwendet?

    Das ist unbedingt notwendig.


    Der Austausch einer Teilgewindeschraube (ISO 4014 = Schaftschraube) gegen eine Vollgewindeschraube (ISO 4017 durchgehendes Gewinde bis zum Kopf) ist im vorliegenden Fall nicht so gefährlich wie umgekehrt.

    Bei letzterem, wenn eine Vollgewindeschraube durch eine Schaftschraube ersetzt wird und die Ausführung der zu fügenden Teile dafür nicht ausgelegt ist, besteht das Risiko, dass der Schaft der Schraube am Innengewinde anstößt und Gewindegänge beschädigen kann.

    Das Schlimme dabei ist, dass man diesen Fauxpas von außen nicht sehen kann. Berühren sich dann der Schaft der Schraube und das Innengewinde, kann man das regulär geforderte Drehmoment zwar aufbringen, jedoch ohne dass die Schraubverbindung korrekt vorgespannt wird.

    Somit wurde "gefühlt" zwar das geforderte Drehmoment aufgebracht, jedoch liegt dieses nicht mit der korrekten Vorspannung an; somit besteht immer die große Gefahr, dass sich die Schraubverbindung wieder lösen wird, weil an der Trennfuge zwischen den zu fügenden Teilen keine kraftschlüssige Verbindung besteht.


    Viel schlimmer ist vermutlich in Deinem Fall, das Fehlen der korrekten Schrauben mit Sicherungselement, denn das Sicherungselement soll mit seiner Flächenpressung den Widerstand gegen ein Selbstlösen der Schraubverbindung erhöhen und dabei gleichzeitig die Anpresskraft auf die Pumpe ausüben. Die Größe des Sicherungselementes ist ebenso dafür ausgelegt, dass die Auflagefläche dem Reibwiderstand entspricht um die geforderte Vorspannung der Schraubverbindung aufzubringen.

    Bei einer zu kurzen Schraube besteht die Gefahr, dass es im Innengewinde zu einer nicht ausreichenden Überdeckung der beiden Gewindeteile kommt; wodurch Teile des Innengewindes ausreißen können oder die Schraubverbindung geschädigt werden kann. Beides kann im Betrieb zum Lösen einer Schraubverbindung führen.


    Die erforderliche Festigkeitsklasse findest Du, wenn nicht auf dem Schraubenkopf zu finden, in der Bauteilzeichnung und/ oder der Stückliste, zum Fahrzeug (Ersatzteilliste).


    Die schwarze Farbe der Schraube kennzeichnet die Beschichtungsklassifizierung der Schraube, üblich sind z.B. "geomet (Zinklamelle), schwarz, A3B verzinkt = Kurzzeichen für galvanische Oberfläche, A2 und A4.

    Die Beschichtung einer Schraube hat starken Einfluß auf die Reibwerte und damit auf die aufgebrachte Vorspannkraft der verwendeten Schraube. Dies ist vergleichbar mit einem Einsatz von einem Schmiermittel, es verringert sich der Reibwert im Gewinde der Fügung.

    Der zweite Beschichtungsgrund ist dem Einsatzort der Schraubverbindung geschuldet und dient der Korrosionsbeständigkeit der Fügeverbindung.


    Und zu guter Letzt gibt es dann auch noch die optischen Beschichtungen für dekorative Zwecke, hier wird der Korrosionsschutz meist nur nebensächlich betrachtet; wie z.B. eloxieren, vernickeln, verchromen, vermessingen, verkupfern, versilbern, chemisch schwärzen von Edelstahl, brünieren und vergolden.


    www.schrauben-lexikon.de

    Die Schiebedachwasserabläufe enden in den Seitenschwellern, der Hohlraum zwischen Bodenblech und Querlenkeraufnahmen ist absolut für sich allein zu betrachten.

    Die Korrosion entsteht hier, infolge der konstruktiv schlechten Zugänglichkeit bei der Fertigung der Fahrzeuge, durch fehlende Korrosionsschutzvorsorge in diesem Karosseriebereich und Kondenswasserbildung.

    Da die Karosserien nach der Fertigung ja ausschließlich durch Tauchbadbehandlung versiegelt wurden und hier keine gezielte Nachbehandlung erfolgte, sind diese Bereiche je nach Einwirkdauer der Behandlung mal mehr oder mal weniger gegen Korrosion geschützt. Eine Auslackierung oder gar Behandlung mit Hohlraumkonservierung erfolgte hier nicht.


    Eine Instandsetzung dieser Bereiche ohne Reparaturteile ist je nach Schadensgröße und Umfang der Korrosionsschäden eher schwierig bis unmöglich; daher sollte man zumindest auf brauchbare Teile aus einem Schlachtfahrzeug zurück greifen.