18E Motorblock + C20NE Kopf

  • #1

    Hallo, ich hab mir so in der langen Weile mal über folgendes gedanken gemacht:


    sportlicher Motor mit 8 Ventilen:


    Block 18E (Kadett D GTE Motor) Hub: 79,5mm, Bohrung: 84,8mm
    Kopf + Steuerung C20NE evtl. mit Einzeldrossel.


    Ich dachte mir, den Block aufbohren (86mm) um auf Niveau vom C20Ne zu kommen. und dann halt den schön bearbeiteten NE Kopf verbauen... weiter war ich noch nicht.
    Der Vorteil in meinen Augen, liegt im Kurzhub. Die mittleren kolbengeschwindigkeiten können so viel höher gewählt werden und der Ne Kopf könnte das auch alles schön füttern.


    was haltet Ihr davon, wie gesagt ist nur ein Gedankenspiel...

    8)Zahme Vögel singen von Freiheit - wilde Vögel fliegen 8)

  • #2

    Vorweg,eine 18E-KW in einen C20NE-Block verpflanzen ist einfacher und billiger als Aufbohren und ergibt effektiv das Gleiche.


    Aber eigentlich kannst Du Dir das sparen. Unterm Strich sind so die gleichen Leistungen möglich wie bei vollen 2 Litern, allerdings bei höherer Drehzahl.
    Dann bist Du auch wieder bei den gleichen Kolbengeschwindigkeiten angelangt.
    Mit entsprechend kürzerer Übersetzung des Getriebes tut sich auch an den Fahrleistungen nix.


    Klar macht diese Auslegung auf Drehzahl mehr Spaß ( wenn der Ventiltrieb das ebenfalls mitspielt, das muss er ja), aber es bringt nichts.



    Sowas macht Sinn wenn man z.B. reglementbedingt einem Hubraumlimit unterliegt und deswegen diesen Weg zwangsweise wählen muss.


    In der Praxis kommen da beim Bau noch andere Probleme drauf. Die Verdichtung liegt ja niedrig und muss wieder hoch. Wildes Kopfplanen aber verschiebt die Steuerzeiten und die Quetschflächen im Kopf sollten ja auch bleiben.



    Ergo, ergibt einen drehfähigen Motor, der aber unterm Strich auch nichts besser kann als wenn Du bei den 86 x 86mm bleibst.
    Mehr Gebrüll und Geschrei, aber nicht schneller,nicht haltbarer und auch nicht sparsamer.

  • #3

    Für mich ist der XE Block die beste Wahl, wenn man am NE festhalten will.
    Der Kurbeltrieb hält 7000u/min aus, kurz mal an die 7500u/min nur, dann machen die Hydros schlapp und auch die Ölpumpe findet das nicht ganz so toll, vor allem wenn sie schon älter ist.
    Der echet XE kann ja dank seiner Tassenstößel auch mal länger über 7000u/min gedreht werden.
    Mehr braucht man bei Serienventiltrieb am 8v nicht, dazu gleich eine höhere Verdichtung ohne Kopf abplanen.



    MFG

    Man kann es einfach machen oder es richtig machen ...


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    Opel Club Geldern´89

  • #5

    @ BennibzwTim
    an der Stelle war ich dann auch angekommen, ich dachte halt, das der gewinn an Drehzahl den verlust von evtl. 100ccm (nach dem Aufbohren) mehr als wett macht.


    Wo liegen eigentlich Drehzahltechnisch die Grenzen der 86x86 Blöcke, bzw. welches teil ist bei diesen Motoren am anfälligsten.

    8)Zahme Vögel singen von Freiheit - wilde Vögel fliegen 8)

  • #6

    Mein D-GTE hatte keinen Drehzahlbegrenzer, weiß nich wie oft der weit über 7000 gesehen hat...den hat das weniger gestört.
    Die originale Ölpumpe...die macht wirklich ab 7500 U/min Dauerdrehzahl schlapp. Der Kurbeltrieb macht original auch bis 8000 U/min mit, da sollten die Pleuel aber schon etwas modifiziert sein...


    Optimiert hält der Kurbeltrieb aber auch 9000 U/min aus, trotz der Gußwelle und der relativ hohen Kolbengeschwindigkeit.
    Also wenn dann kommt eigentlich nur 2,0 L in Frage. Die 200 ccm merkst massiv, vor allem im Drehmoment...

    Einmal editiert, zuletzt von Danny ()

  • #7

    Was bedeutet modifiziert, wie bekommt man den Kurbeltrieb so stabil, das er bis 9000 u/min hält und was kann man wegen der Ölpumpe tun?

    8)Zahme Vögel singen von Freiheit - wilde Vögel fliegen 8)

  • #8

    modifiziert bedeutet hier polieren - das bringt in Sachen Festigkeit so einiges.


    Aber für 9000 Touren reicht auch das nicht. Da müssen möglichst leichte Kolben her, evtl auch H-Schaft-Pleuel. Zudem penible Wuchterei und absolut pedantische Maßhaltigkeit.


    Bei so hohen Drehzahlen ist aber nicht nur der Kurbeltrieb gefährdet.


    Der Hemmschuh sind die Ventile bei einem so großen Zweiventiler. Armins Polomotoren haben es da buchstäblich leicher. Die Ventile sind hier klein, daher leicht und deswegen von Haus aus schon was imuner gegen hohe Drehzahlen.


    Beim C20NE sieht die Sache anders aus. Zwar kann man mit harten Ventilfedern einiges auffangen, aber das treibt den Verschleiß und man bekommt noch mehr Probleme:
    Irgendwann schlagen die Ventilteller einfach mit zuviel Wucht auf ihre Sitze beim Schließen, dagegen helfen die Federn nicht, sie verschlimmern es noch.
    Abgerissene Ventile kommen genau davon.


    Ich persönlich würde gar nicht versuchen einen C20NE so hoch zu treiben, immerhinsollte dann ja auch die Zylinderfüllung noch ordentlich sein. Ich bezweifle aber dass der Kopf da genug hergibt und den entsprechenden Gaswechsel sicherstellt, auch bearbeitet nicht.
    Sonst dreht der Motor zwar, aber ohne gescheites Drehmoment und demnach auch ohne gescheite Leistung.


    Dann eher mit etwa 7500 Touren vorlieb nehmen, ein noch recht breites nutzbares Drehzahlband haben und im Bereich zwischen, sagen wir mal, 5000 und den 7500 voll auf Mitteldruck setzen. Mehr wird mit dem Kopf nicht Sinnvoll gehen.
    Wenn ich wahlen kann zwischen (optimistischen) 190 PS bei 7500 und 195 PS bei 9000, dann nehm ich ersteres.
    Die Zahlen sind jetzt nur so in den Raum geworfen, sie sollen nur die Relation aufzeigen, gerade wegen der limitierten Gaswechselquerschnitte.


    Du läufst da einfach hammerhart gegen den abnehmenden Grenznutzen,d-h. es sind oben raus immer mehr Aufwand für immer weniger Ergebnis nötig.


    Deswegen eher das Paretoprinzip,mit 20% des maximalen Aufwands bereits 80% Erfolg einstreichen und sich damit abfinden.

  • #9

    Da kann ich BennibzwTim nur recht geben. 8V mit so viel Hubraum maximal 7500 U/min und gut. Wer Leistung über die Drehzahl will der kommt nun mal an einem 16V nicht vorbei. Eure Ideen und Absichten sind ja an sich ganz ok. Aber irgendwo sind halt bei nem 8V mit riesen großen Ventilen schnell die Grenzen erreicht. Dazu gehört eben auch die ganze Schlepphebelkonstruktion. Bei den nötigen Kräften die zum schließen der Venile nötig sind, gibt der Haushalt schnell nach und wird nicht lange für Freude sorgen.


    Wegen der Ölpumpe, die Pumpen aus den Z Motoren sind halbarer. Die verkraften auch über 8000 U/min. Ansonsten gabs auch mal von Risse Ölpumpenräder aus Stahl. Wer noch mehr will, der kann sich ja mal nach einer Trockensumpf umschauen. Aber das kost ein bissel was... ;)

  • #10

    OK, danke für eure ausfühlichen antworten.


    Ich hatte darüber nachgedacht, weil ich ja einen 2,3l 8V Umbau machen will und ich dort bei der maximalen Kolbengeschwindigkeit sehr schnell ankomme, ob ich nicht mit nem hochdrehenden 1,8l Motor mehr erreiche als mit nem evtl. trägen 2,3l (94,6mm Hub). Ich hab halt keine Ahnung wo am Ende mehr rauskommt.


    Was ich an Hub zusetze muss ich an Drehzahl weglassen, oder? Was gäbe es denn für Wege um einen 2,3l bis 7500 U/min (mittlere Kolbengeschw. 23,6 m/s) standfest zu machen?

    8)Zahme Vögel singen von Freiheit - wilde Vögel fliegen 8)

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