Motor hält kein Gas

  • #1

    Hallo erstmal, ich bin neu hier und habe mir vor ungefähr 1 Monat meinen eigenen d kadett gekauft, da mein Vater seinen immernoch besitzt und ich nun kurz vor dem Führerschein stehe

    Nun das Problem, als er mich heute abholen wollte ging der kadett einfach aus und nicht mehr an, nach etlichen startversuchen hat es dann ohne luftfilterkasten geklappt, aber auch nur wenn man am Gas steht, wir sind dann sofort zum Händler gefahren wo der Motor noch 3 mal vereckt ist, beim Händler haben wir dann erstmal alles getauscht ( Zündkerzen, sprittfilter, luftfilter) was er da hatte, aber der Motor geht trotzdem sofort wieder aus sobald man den Fuß vom Gas nimmt, und ohne joke geht garnix

    LG Justus

  • #2

    Klingt nach einem verdreckten Vergaser. Da hilft reinigen und neu einstellen.


    Wenn du sagst, dass ihnen Choke und Gas geben nichts geht, magert er eindeutig ab, sprich er bekommt keinen Sprit.


    Ich bin in Sachen Vergasern kein Experte, aber würde behaupten das in der Schwimmerkammer genug Sprit ist, wenn man ihn mit Choke am Leben halten kann.

    der Opel Kadett - kurz gesagt O.K

    Mein Fuhrpark:

    4-Rädrig: '06er Ford Focus MK2 Turnier "Futura" als Winter und Alltagsauto '90er Kadett E 1.4i Life 5-Türer EZ mit DDR-Stempel

    2-Rädrig: '04er Yamaha FZS 1000 Fazer '85er Suzuki GSX400S '82er Simson S51 B2-4


    Aus der Garage meines Vaters (wo der Wahnsinn anfing 8o) :

    '91er Kadett E 1.6i Cabrio, '90er Kadett E GSi 16V, '92er Yamaha XJ900F

  • #4

    Justus

    Willkommen erst mal hier im Forum.

    Für eine differenziertere Analyse wäre es erstmal von Bedeutung die Motorkennung sowie den Vergasertyp des verbauten Aggregates zu kennen.

    Wie schon im Vorfeld geschrieben, wird der Vergaser vermutlich aufgrund längerer Standzeiten im Inneren durch Ablagerungen verdreckt und die Düsen verstopft sein. Um hier nach der Überholung des Vergasers nicht über kurz oder lang wieder vor dem selben Problem zu stehen, empfehle ich zudem einen Blick in den Tank zu werfen und diesen ggf. mindestens zu spülen. Im Worst Case ist dieser im Inneren ebenfalls infolge von Korrosion bereits geschädigt und hat die Korrosionsablagerungen aus dem Tank in Richtung des Vergasers verschleppt.


    Gruß Strahli


    PS.

    Die Motorkennung findest Du vorne rechts auf dem Motorblock oder auch im Scheckheft, diese ist der fortlaufenden Motornummer vorangestellt.

  • #6

    Hallo Justus


    ich kann zwar auf Deinem Bild keine Motorkennung mehr erkennen, aber ich denke nach Deinen Ausführungen wird es ein 13N mit 60 PS sein.


    Da Dein Motor nur noch widerwillig läuft und dann auch nur noch mit gezogenem Choke, tippe ich neben einem verschmutztem Inneren auch noch auf eine defekte Pulldowndose und infolge dessen auf einen verstellten Vergaser. Es ist erfahrungsgemäß nicht ungewöhnlich, dass bei Defekten am Vergaser erst einmal ohne vorherige Fehlersuche, sprich ich hänge den Wagen für die Fehlersuche mal an einen Abgastester, erstmal wie wild am Vergaser rumgefummelt wird, bis der Hobel mal so eben rumstottert.


    Vorgehensweise:

    1. Pulldowndose auf Funktion testen. Bewegt sich die Schubstange sobald Unterdruck auf die Dose gegeben wird. Wenn nichts passiert tauschen.
    2. Spaltmaß Starterklappe nach Kaltstart prüfen/ ggf. einstellen, Spaltmaß = 3,2 mm
    3. Werkstatt aufsuchen, Motor an Abgastester hängen und Leerlauf wie auch Schnellleerlauf einstellen

    Funktion der Pulldowndose:


    Einstellung des Vergasers nach dem Motorkaltstart.

    Sollte sich die Starterklappe nach dem Starten des Motors nicht "flatternd" bewegen, ist diese infolge von Korrosion fest und muss gangbar gemacht werden.

    Danach Spaltmaß der Kaltstartklappe mit einem 3,2 mm Bohrer überprüfen und ggf. an der Einstellschraube (Punkt 4) an der Pulldowndose einstellen. Vorher sollte natürlich die Unterdruckfunktion der Membrane geprüft worden sein.


    Leerlauf bei "betriebswarmen" Motor einstellen.


    Sollte das alles nicht fruchten, so muss der Vergaser runter, zerlegt, gereinigt und mit einem neuen Dichtungssatz wieder komplettiert werden. Achtung; Papierdichtungen nie ein zweites Mal verwenden, dann sind Undichtigkeiten bereits vorprogrammiert und es kann zu Vergaserbränden kommen; dass möchtest Du nicht.

    Und ganz wichtig, nach jeder Zerlegung ist eine erneute Einstellung an einem Abgastester notwendig, wir schrauben hier an einem mechanisch arbeitendem Vergaser und jeder Zehntelmillimeter hat Auswirkungen auf die Gemischbildung, denn die Hebelübersetzungen der Mechanik multiplizieren die Anstellpositionen von Beschleunigereinrichtung und der Klappen, Drossel- wie auch Starterklappe.


    Viel Spaß beim Schrauben.


    Gruß Strahli


    PS.

    Hier noch ein Auszug aus dem Opel Werkstatthandbuch.

    Vergaser PDSI.pdf

  • #7

    Vielen dank für die ausführliche Beschreibung, ich habe mir jetzt mal so einen kompletten dichtsatz für den vergaser bestellt gehabt, warte noch darauf das er ankommt und dann geh ich die ganze Sache nochmals an

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