Wichtiger ist die Beachtung der Zündzeitpunktverlegung durch die Fliehkraft, also rein drehzahlabhängig. Beim 13S Motor mit der höheren Verdichtung und den durch den Registervergaser höheren Füllungsgrad könnte es zu Schäden durch eine klopfende Verbrennung kommen, würde man dort einen für den 13N Motor vorgesehenen Zündverteiler verwenden. Denn der Unterschied im Verstellbereich beträgt dort schon acht Grad bezogen auf die Kurbelwelle.

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Das scheint für mich nur die halbe Wahrheit zu sein, denn die Fliehkraftverstellung im Zündverteiler wird ausschließlich von der Motordrehzahl beeinflusst und verstellt auch nur bis zu einer vorbestimmten Grenzdrehzahl die Zündung in Richtung früh. Diese definierte Grenzdrehzahl entspricht in den meisten Fällen der Zündverteiler zweidrittel der maximal möglichen Höchstdrehzahl des Motors. Demgegenüber arbeitet wiederum ausschließlich, jetzt aber im Teillastbereich, die unterdruckgesteuerte Zündzeitpunktverstellung und greift hier lastabhängig unterstützend in die Zündzeitpunktverstellung ein, um das Klopfen der Verbrennung unter Last zu verhindern.
Denn in diesen Fällen neigt die Zündung bei höher verdichteten Motoren, wie z.B. dem 13S Motor, unter Last zum Klopfen; was das Zusammenspiel dieser beiden Verstelleinrichtungen verhindern soll. Dieses Zusammenspiel zwischen beiden Verstelleinrichtungen über das gesamte Drehzahlband nennt man die Verstellinie, zu sehen im nachfolgenden, beide Verstelleinrichtungen abbildenden grafischen Darstellung.

Fliehkraftverstellung und Unterdruckverstellung arbeiten zusammen, wobei die Unterdruckverstellung die Fliehkraftverstellung unterstützt, beide zusammen bilden gemeinsam den Gesamtverstellbereich. Um den Unterdruckverstellwinkel zu ermitteln muss man vorher den Fliehkraftwinkel bei einer definierten Drehzahl bestimmen (Unterdruckdose abklemmen und Schlauch blindflanschen) und diesen anschließend vom Gesamtverstellbereich abziehen.
Der Bereich zwischen den jeweils beiden parallel verlaufenden Kennlinien, für die feder- wie auch unterdruckgesteuerte Verstelleinrichtung, wird als Toleranzband bezeichnet; bewegen sich die bei bestimmten Drehzahlen ermittelten Verstellwerte innerhalb dieses Toleranzbandes, dann arbeitet der Verteiler korrekt.
Liegt die mit der Stroboskoplampe ermittelte Verstellinie (über das Drehzahlband) ungleich oberhalb/ unterhalb dieses Toleranzbandes oder kreuzt dieses, dann arbeitet der Verteiler nicht mehr korrekt und muss getauscht werden.
Verläuft die ermittelte Kennlinie jedoch gleichmäßig und parallel ober- oder unterhalb dieser Toleranzlinie und kreuzt das Toleranzband nicht, so ist der Zündverteiler in Ordnung und nur die Prüfmarkierung falsch positioniert.
Prüfen muss man die Funktion der Zündverteilerverstelleinrichtung sowohl beim Anheben der Drehzahl wie auch beim Verzögern der Drehzahl der Verteilerwelle; daher nutzt man für letzteres den Prüfstand.