Motordiagnose - Kompression ok, aber relativ blaues Abgas

  • #21


    Eben nicht.Mit der Thermischen Zustandsgleichung kommst Du hier nicht weit. Das ist weit komplexer.


    Entscheindend ist hier vor allem wann das Einlassventil zumacht, die Messdrehzahl, die kinetische Energie der Gassäule ( die da noch gering ist ) , Durchblasgasanteil etc.


    Mit ein zwei Volumina, zwei Temperaturen und nem Händchen voll Konstanten kommt man nicht weit.


    Wenn du da rechnerich hinkommen willst, dann nur mit FEM.


    Deswegen erwähnte ich oben die etwa 40%, das kommt bei fitten Alltagsmotoren gut hin und ist dann auch hinreichend exakt.

  • #23

    Hallo,


    langsam wirds ja richtig spannend hier...;-)


    Zum Ölverbrauch und dem blauen Qualm...meine Meinung --> Kolbenringe schrott und Ringstege eingelaufen. Davon kann ich beim 1.6er ein Lied singen.
    Passt auch zum hohen Kompressionsdruck. Motoren die viel Öl durch die Kolbenringe lassen, haben einen sehr dicken Ölfilm an der Zylinderwand und in den Ringstegen. Sind dann alle Zylinder gleichmäßig verschlissen, hab ich auf allen Pötten einen sehr ähnlichen Kompressionsdruck.


    Um die Geschichte mit den Schaftdichtungen nicht ganz außer Acht zu lassen, würd ich vor allem Anderen die Ansaugbrücke abschrauben und mir die Einlassventile anschauen, sollte hier über die Schaftdichtungen der Ölverbrauch hervorgerufen werden, sieht man das Öl blank an den Ventilen herunterlaufen.
    Vorher die Kerzen genau anschauen, ist Ölkruste vorhanden, wird das Öl im Brennraum verbrannt. Kanns also nicht an den Auslassventilschaftdichtungen liegen, was aber trotzdem zu blauem Rauch führt.
    Das Thema lässt sich ganz schön ausweiten...


    Zur Kompressionsdruckhöhe, hat ich da nich mal was gerechnet was sogar relativ genau gepasst hat?!?


    c20xe - öldruck zu hoch?!


    Letzte Seite.


    Aber Benni bzw. Tim hat schon recht, die ganze Sache ist etwas komplexer als ein bissel Zustandsgleichung...
    Die wirklich große Unbekannte ist der Füllungsgrad bei Anlasserdrehzahl, der Rest ist ja mehr oder weniger bekannt bzw. kann er durch Näherungen angenommen werden.


    Offtopic:
    Hmm, FEM is schon ne tolle Sache, aber es geht zum Glück auch ohne...vor 30-35 Jahren hatte kaum ein Entwickler solche Module zur Verfügung und konnte trotzdem gute Motoren zaubern. Das geht händisch genauso, dauert halt etwas länger...

  • #24

    Danny, vielen vielen Dank, Dein zweiter Absatz ist richtig informativ, gut erklärt und
    leuchtet auch noch ein, das wird mir bei der Analyse sicher weiterhelfen!.. o)


    Hätte gestern den Kopf wenigstens noch runtergenommen, aber mir kam eine totale
    Rohrverstopfung in meiner Wohnung dazwischen, sowas "braucht" man im Urlaub, was
    ein Käse.. o) Aber, ich will nun kein weiteres Off-Thema hinzubringen.. nichts jedoch
    gegen physikalische Grundlagen.


    Wofür steht FEM denn genau, bei G findet man alles mögliche dazu, hat wohl was
    mit Strömungsberechnung zu tun ?!.. o)


    Gruß an alle!

    Suche (stand 12/2014):
    +++ Kadett-E Caravan Himmel
    +++ Kadett-E Caravan Frisco/Club-Spezial Schürzen (v+h)
    +++ TSW Imola 15" - 17" mit LK 4x100

  • #25

    Hallo,


    Offtopic:


    FEM heißt eigentlich "Finite Elemente Methode" und das sind Programme die mathematische Gleichungen lösen können. Die Bereiche können z.B. Schwingungsanalysen, Festigkeitsberechnungen, dynamisches Materialverhalten oder eben Strömungsmechanik sein. Je nach Umfang kann es dabei zu imens großen Gleichungssystemen kommen die händisch eben schlecht oder nur unter sehr großem Aufwand zu lösen sind.
    Der Vorteil liegt außerdem in der simulierten Darstellung der Ergebnisse, was unter Umständen praktische Versuche einsparen kann.


    Aber, viele Dinge sind nur schlecht zu simulieren da die benötigten Größen nur unzureichend oder garnicht bekannt sind. Und die vielen bunten Bilder die dann dabei heraus kommen sehen zwar total geil aus, aber nützen eigentlich nischt.


    Was bis heute immernoch nicht wirklich 100 % funktioniert ist die simulierte Darstellung eines kompletten Verbrennungsablaufes und dessen Vorausberechnung. Man ist zwar schon sehr weit gekommen, aber die Ergebnisse sind nicht sehr belastbar.


    Selbst große Firmen wie Bosch und Co. müssen deshalb immernoch parallel zu den FEM-Berechnungen praktische Versuche durchführen um sichere Ergebnisse zu bekommen.


    Hab durch die Arbeit ab und an Kontakt mit dem Entwicklungsleiter für Diesel-Einspritzsysteme bei Bosch. Zitat von ihm "Was sich Hochschulen nur immer vorstellen alles simulieren zu können...".
    Bei denen wird trotzdem immernoch das Meiste einfach durch Versuche oder probieren erforscht ;)


    Gruß Danny

  • #27

    Naja, da eher teilweise...gibt Leute die können mit Messgeräten umgehen und wissen wie und was sie machen und andere müssen eben durch probieren weiterkommen...das liegt an der Erfahrung oder dem Können des Mechanikers/Mechatronikers. Denn da wird ja nix neu erfunden sondern nur an erfundenen Sachen der fehler gesucht... :tongue: Obwohl das manchmal nicht besser ist.


    Ist aber meiner Meinung nach keinem zu verdenken wenn er da irgendwann keinen Bock mehr drauf hat, wer will sich denn für 7,50 Euro die Stunde mit solchen Hochkomplizierten Sachen auseinandersetzen...!
    Irgendwann is halt einfach Schluss, und Leute die bissel was aufm Kasten haben und den Absprung nicht verpassen werden nicht ewig als Mechaniker/Mechatroniker im Autohaus für den Hungerlohn herumschrauben.

  • #28

    Stimmt schon aber was willste machen wenn der Chef immer die Aufträge an nimmt wo 3 andere Werkstätten schon abgelehnt haben und selbst die vertragswerkstatt kein plan von ihren Fahrzeugen hat?! Da kannste nur schauen versuchen und messen...viell noch Auslesen aber da steht eh nie was drin!

  • #29

    Soo, also der Kopf ist nun runter und die Einlassventile sind allesamt total ölverkrustet und speckig.
    Den etwas überholten Kopf baue ich vll heute noch drauf.. drückt mal die Daumen, dass der Qualm
    dann Geschichte ist.. o) Die neuen Dichtungen sehen ja vielversprechend aus, ma kieken..


    Kann mir hier einer für's nächste mal "Schaftdichtungen machen", noch einen Tipp geben, wie man
    feststellt, dass die Teile nun wirklich exakt sitzen ?! Man solle die ja nicht weiter als nötig auf die Ventil-
    führung stecken, aber ist gar nicht einfach, man hat da ja kaum einen richtigen Einrastpunkt, obwohl
    jede Dichtung so eine Rille innen hat.


    Danny
    Vielen Dank für Deine Erläuterung! Genauso habe ich mir das auch gedacht, unsere Erde und Physik
    lässt sich partiell sicher in Formeln unterbringen, aber bei komplexeren Dingen, sehen wir mit unserer
    Technik und unserem allgemeinen Wissen wohl noch ziemlich alt aus.. o)


    Das Forschung und Entwicklung dann auch immer so viel Zeit benötigen, ist dann kein Wunder, wenn
    man sich im Endeffekt doch nur mittels Versuch und Fehlschlag einem Ergebnis/Produkt nähert.. o)

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