Kupplung rupft bei kaltem Motor, C16NZ

  • #1

    Servus zusammen,

    brauche bitte wieder euren Rat. Bei meinem guten Caravan mit C16NZ Motor rupft die Kupplung wenn der Motor kalt ist, nach wenigen Minuten verhält sie sich ganz normal. Sicher hinterlassen 243.000 km und 34 Jahre ihre Spuren und man muss mit Defekten rechnen, aber es ist halt wieder Arbeit.

    Meine Fragen: gibt es einen Erfahrungswert wie lang die Kupplung noch halten könnte? Wie ist der Wechsel einfacher, das Getriebe oder den Motor ausbauen? Das Getriebe hat eine Montageöffnung, macht es Sinn darüber die Kupplung zu tauschen?

    Viele Grüße, Peter


    PS: die Suche brachte keine brauchbaren Ergebnisse

  • #2

    N´abend peter_AM


    mach den Wartungsdeckel auf und schau Dir die Kupplungsbeläge sowie den Wellendichtring an, Dein Problem hört sich für mich nach einem undichten Wellendichtring auf der Getriebeseite des Motors an. Wenn anfänglich geringe Mengen Öl partiell auf wenige Bereiche der Beläge kommen, dann rupft die Kupplung im kalten Zustand; wenn durch einige Kupplungsvorgänge dieses Öl verbrannt ist, dann trennt und kuppelt die Kupplung wieder einwandfrei. Mit steigendem Ölverlust nimmt dieses Verhalten dann immer weiter zu, bis die Kupplung dann irgendwann vollends durchrutscht.


    Erfahrungswerte, wie lange eine so vorbelastete Kupplung noch halten könnte, kann es nicht geben, da das Fahrverhalten wie auch das daraus resultierende Verschleißverhalten von Fahrer zu Fahrer stark variieren.

  • #3

    Sagen kann man das nie genau, wie lange so eine Kupplung hält.

    Das Rubbeln kann, wie Strahli schon sagte, vom Öl kommen, aber auch Feuchtigkeit in der Getriebeglocke oder einfach von der Abnutzung her sein.

    Der Aufwand geht beim Kadett. Weniger aufwändig ist natürlich der Wechsel ohne Ausbau vom Getriebe, dafür brauchst du aber spezielle Klammern und musst den seitlichen Deckel am Getriebe demontieren, um die Hauptwelle zu ziehen.

  • #4

    Wenn die Wellendichtung undicht ist und dadurch die Kupplungsscheibe ölig ist, würde diese bei Last rutschen.


    Ich kenne es auch, wenn der Belag älter und härter wird, dass die Kupplung, wenn sie noch kalt ist rupft.


    Mein Tipp:

    Nach dem Start lege ich den dritten Gang ein und lass die Kupplung bei getretener Bremse 2-3 mal leicht kommen.

    So wird der Belag wärmer und diese ruft dann beim Anfahren nicht.

  • #5

    Es ist nicht notwendig, die Seitenabdeckung zu entfernen, um die Welle herauszuziehen... eine andere Person kann das Kupplungspedal betätigen, während die speziellen Distanzstücke platziert werden, von der Inspektionsabdeckung, Grüße

  • #6

    Damals hatte Opel sich die tolle Serviceklappe für den Kupplungswechsel einfallen lassen. Damit geht es recht zügig. Es ist auch kein Problem das Ausrücklager zu wechseln.




    Bei den ersten Modellreihen braucht auch nicht der Deckel vom Getriebe abgeschraubt werden. Es gab eine große Innensechskannt-Schraube, die man ausschrauben konnte um an die Getriebewelle zu gelangen. Siehe gelber Pfeil.




    Ab dem Facelift hat sich dies geändert.

  • #7

    Vielen Dank für die guten Tipps. Es ist eh erstaunlich, dass die Kupplung so lange hält. Ich werde vorsorglich die Ersatzteile besorgen und nach den Spezialwerkzeugen Ausschau halten oder sie anfertigen. Der große Schraubdeckel ist leider nicht vorhanden. Wird schon noch bis zum Herbst halten, da hätte ich mehr Zeit.


    - sitzt die Welle gewöhnlich sehr fest ?

    - kommt man durch die Montageöffnung auch an den Simmerring vom Motor ?


    @ Dream Opel: vielen Dank für die guten Fotos. Spitzen Zustand, ist das ein Museumsstück ?

  • #8

    Museumsstück hat der letzte Gutachter auch gesagt. Meinte sogar zum Schluß, es wäre eine Ringeltaube, die es nur noch selten in diesem originalen Zustand gibt.


    So nun zurück zum Thema Kupplung.


    Ich habe bei meinen drei Spezialklammern, wo mit die Druckplatte und die Kupplungsscheibe bei der De- und Montage zusammengedrückt werden auch eine ca. 8 cm lange 7 mm Schraube liegen.

    Bin mir nicht sicher, glaube mit Feingewinde.

    Diese kann in die Welle gedreht werden, wenn die große Innensechskanntmutter oder der komplette Deckel entfernt wurde.

    Dann sollte auch später auch eine neue Papierdichtung unter dem Deckel gelegt werden. Die Welle läßt sich leicht ein Stückchen herausziehen.

    Bitte nicht zu weit, max. 8 cm müssten reichten.


    Ich würde ein Kupplungs-Kit von der Firma Sachs verbauen, diese ist auch meistens ab Werk verbaut.


    Hier die Kupplung von dem Kadett Beauty, den ich damals als Abwrackfahrzeug zerlegt habe. Dort steht auf der Druckplatte Sachs.

    Das Fahrzeug hatte damals um die 70.000 km erst gelaufen.


  • #9
    • Die Getriebewelle sitzt überhaupt nicht fest, mit dem richtigen Werkzeug lässt die sich ganz einfach ziehen.
    • Ein Tausch des Wellendichtringes ist nicht ohne Demontage des Getriebes möglich, da die Schwungscheibe runter und wieder drauf muss. Ich meine die Schwungscheibe bekommt man nicht durch den Wartungsdeckel heraus.
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