Hallo zusammen,
ich möchte den Hinweis vom Frank @KADETT_SR gern zum Anlass nehmen und mich dann auch mal in unserer illustren Runde vorstellen.
Mein Name ist Gerald - @Strahli , ich bin 45 Jahre alt und fahre neben etlichen anderen Fahrzeugen der Marken Audi, BMW, Opel und VW seit 1992 Kadetten, hier vornehmlich die D Modelle mit Smallblock OHC Motoren.
Von Beruf bin ich Industriemeister und Fertigungstechniker in der Fahrzeuginstandhaltung. Von Zwei- bis Viertakter, vom Schalt- über Automatik- bis zum Wandlergetriebe ist mir alles schon unter die Finger gekommen. Wobei ich gestehen muss, dass ich ein Purist in Bezug auf das eigentliche Fahren bin... mit den heutigen Gimmick's und modernen Helferlein rund um und im Auto kann ich mich zwar anfreunden, aber haben muss ich sie nicht unbedingt. Daher sind mir die alten Vergasermodelle ohne modernen Schnickschnack immer noch am liebsten.
Derzeit fahre ich im Bezug auf die Marke Opel seit 19 Jahren einen Olympia Rekord P2 und seit ungefähr 9 Jahren meinen nun schon 5 Kadetten, einen Kadett D 1,3 SR im seltenen englischrotmetallik.
Nun zu Dir Frank:
ich bin heute immer noch überglücklich damals Deinen SR gefunden zu haben.
Naja, günstig war er auf den ersten Blick. Ich musste nach der Überführungsfahrt aus Luxemburg noch 2400,-€ in den Kadett investieren. Es waren ein neuer Tank samt Benzinschläuchen (porös und undicht), neue Federbeine (stark angerostet) samt Stoßdämpfern (undicht und verölt) und neuen Domlagern (die alten waren eingerissen), sowie der Austausch von Zündverteiler (Membrane in der Druckdose defekt), Vergaser (Düsen ließ sich selbst im Ultraschallbad nicht mehr reinigen und Drosselklappenwellen eingelaufen), Lichtmaschine (Kugellager waren am Singen) und eines Bremssattels (festgegammelt) fällig.
Bis kurz vor Köln lief der Kadett problemlos, ab da an war er so gut wie unfahrbar. Im Tank waren Ablagerungen und da es bei Kauf vor dem Vergaser keinen Benzinfilter gab, hat der Schlamm alle Düsen zugesetzt. Ab Köln konnte nur noch mit Zwischengas geschaltet und beim Stehen der Motor am Absterben gehindert werden. Die fahrbare Höchstgeschwindigkeit lag zwischen 70 und 90 km/h, in allen anderen Bereichen war der Kadett nur noch am Bocken, weil er nicht mehr genügend Sprit bekam.
Nach allen Instandsetzungsarbeiten habe ich zusammen mit dem Anschaffungspreis im Gutachten fast eine Punktlandung hingelegt.
Was mich aber nicht im geringsten gestört hat. Wer so ein altes Auto kauft, der sollte wissen dass es nach 30 Jahren und längeren Stillstandzeiten ein wenig Arbeit erwartet und muss mit solchen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten rechnen. Seit dem Austausch der schadhaften und damals noch aus der "Erstausrüstung" stammenden Teile läuft er absolut störungsfrei...
In diesem Sinne wünsche ich allen Forumsmitgliedern allzeit eine gute wie auch knitterfreie Fahrt