Zundkerzen unso

  • #41

    Hallo Strahli


    Ich bin dir noch Antworten schuldig.


    Du schriebst daß die heutigen Kraftstoffe es ermöglichen mit unseren alten Autos weniger zu verbrauchen als in den 80ern und 90ern. Dem widerspreche ich.


    Es soll hier nur um den Verbrauch, bei ansonsten unverändertem Auto gehen.


    Die heutigen Ottokraftstoffe sind genormt nach EN 228. Wie in den Tabellen zu sehen ist hat sich seit 1987 nichts Weltbewegendes an den Vorgaben geändert. Ja, der Benzol- und Schwefelgehalt sind verringert worden. Das hat aber kaum Einfluss auf den Verbrauch. Der zulässige Sauerstoffgehalt ist hingegen erhöht worden, was wiederum mit der, seit 2009, möglichen Beimischung von bis zu 10% Ethanol zu tun hat. Das wiederum hat schon einen gewissen Einfluss auf den Verbrauch---aber--- in Richtung Mehrverbrauch! Durch Zusatz von Ethanol verringert sich der Kohlenstoffgehalt. Kohlenstoff aber macht den größten Teil des Heizwerts aus (Weniger Heizwert mehr Verbrauch und umgekehrt…). Ich habe noch eine kleine Auswahl an Kraftstoffanalysen angehängt. Damit können die Vorgaben mit der Wirklichkeit verglichen werden.


    Ja, die heutigen Kraftstoffe sind etwas „sauberer“, hat aber auf den Verbrauch kaum einen Einfluss.


    Die Klopffestigkeit ist heute wie 1987 bei ROZ 95, also kein Wirkungsgradvorteil über früheren Zündzeitpunkt.


    Übrigens meine ich mit E-Fuels synthetisch hergestellte Kraftstoffe aus Wasser, CO2 und Strom, die gar keine unerwünschten Bestandteile mehr beinhalten. Das wird dann interessant… Porsche hat gerade seine Pilotanlage in Chile eröffnet…



    Daß unsere alten Autos heute vielleicht etwas weniger verbrauchen liegt eher daran daß wir alle älter werden und dementsprechend unseren Fahrstil in Richtung „gemächlich“ anpassen. Wenn die Preise für Sprit steigen fahren viele etwas ruhiger. Und nicht zuletzt die Reifen und Öle sind widerstandsärmer geworden.


    Damals wurden die Motoren sehr oft über die CO-Schraube lieber etwas fetter eingestellt, weil der Motor ja besser ansprang und ruhiger lief…. .



    Hauptsache wir haben Spaß an unseren alten Kisten.



    Und jetzt zurück zum Thema Zündkerzen…



  • #42

    rom: So sieht das aus. Sehr gut und schlüssig erklärt, bravo!


    Viele meinen ja auch, das Premium-Sprit etwas in ihren Alltags-Schleudern bringt. Absoluter Hirnriss, weil das Kennfeld der Steuergeräte auf einen bestimmten Kraftstoff programmiert ist. Ist die Oktanzahl höher, kann u.U. die Leistung sogar sinken.

    Und gerade Vergaser-Fahrzeuge sind da empfindlicher.

    Als damals Normalbenzin 91 angeschafft wurde, musste ich ein meinen Golf II PN (elektr. Vergaser) Super 95 kippen, wodurch der Motor nicht besser, sondern sogar träger lief und nicht weniger verbraucht hat.


    Durch die Beimischung des Ethanols ist auch der Nachteil entstanden, dass der Sprit schneller schlecht wird und die Tanks eher anfangen zu rosten, wegen der hohen Wasserbindefähigkeit.

  • #43

    Das stimmt nicht ganz... unsere Autos haben eine Oktanpille, je nachdem ob man 95er oder 98er Benzin tankt... die Pille zündet bei 98er Benzin vor und bei 95er Benzin verzögert, um Pleuelklopfen zu vermeiden. .. modernste steuergeräte passen die oktanzahl automatisch an, je nach getanktem benzin, in meinem 1.6 sv vergaser kadett ist auch eine oktanpille verbaut... in meinem 1.6sv und in meinem 18se, mit der oktanpille 98 oktan und beim Tanken mit 98er Benzin fühlt sich der Motor runder an, und im normalen Fahrbetrieb, bei gleicher Anzahl von 95 und 98 Litern, fahre ich mit 98er Benziner ein paar km mehr als mit 95er Benziner... darauf sind die ECUs ja programmiert spezifischer Kraftstoff, das stimmt nicht, Grüße.

  • #44

    Oktanpille meinst du bestimmt den Oktanstecker mit, den man drehen kann, vermute ich mal...

    Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man Morgens davor steht und angst hat, es aufzuschliessen. Zitat: Walter Röhrl
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE mit LPG
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE
    1x Astra H TwinTop 140PS/Z18XER

  • #46

    Junge Junge... wenn man es nicht weiß, dann sollte man kein Unwissen streuen.


    Erstens, sind die Kadetten mit Einspritzanlage, technisch betrachtet mit den Maßstäben der 80´er Jahre keine alten Autos, diese besitzen ein damals modernes geschlossenes Gemischaufbereitungssystem mit kennfeldgesteuerter Zündanlage und Querstromzylinderkopf.


    Zweitens, wenn man mit DIN Normen um sich wirft, dann sollte man auch prüfen wann diese erstmalig veröffentlicht wurden!!!

    1987 gab es noch keine DIN EN 228 :D oha, natürlich gab es auch schon in den 80´ern eine DIN Norm für Ottokraftstoffe, viel Spaß beim Suchen.

    In den 80´ern fuhr die überwältigende Mehrheit noch verbleibte Kraftstoffe und 90 % aller auf deutschen Straßen unterwegs gewesenen Fahrzeuge fuhr mit Normalbenzin ROZ91; auch unsere Kadetten. Bleifreies Benzin (ähm Normal) wurde erst 1984 eingeführt und 1988 verpflichtend, Super war zu meiner damaligen Zeit auch noch "verbleit"...

    Frage, wofür steht die DIN EN 228 noch mal? ahja richtig für die Klassifizierung der "bleifreien" Kraftstoffe :D

    Schau mal nach dem Benzinbleigesetz, dass habe ich noch in der Berufsschule vermittelt bekommen.


    Frage seit wann fährst Du Verbrenner? Ich seit 1987... damals gab es noch nicht mal Super Plus ROZ98

    Klasse, also ich habe in der Berufsschule noch gelernt, dass mit steigender Oktanzahl die Neigung zum Klopfen abnimmt und die Leistung sowie die Effizienz eines Verbrennungsmotors gesteigert werden.

    Wieviel Oktan hat Ethanol noch mal... richtig ROZ 104, die Gründe warum der Verbrauch durch die Beimengung von Ethanol steigt sind andere.


    Und warum haben wir früher an der CO-Schraube gedreht, richtig, weil in den 80´er Jahren die Abgaswerte für Neufahrzeuge erstzulassungsabhängig Schritt für Schritt verschärft wurden und die damaligen Neuwagen (Vergasermodelle) mit den damals noch verbauten älteren Vergasertypen mit den dann zu mageren Kraftstoffgemischen nicht klar gekommen sind.

    Zulässig ist heute bei Fahrzeugen ohne Katalysator ein CO-Gehalt von max. 1,50 %Vol im Abgas. Vorher galt hier für die Gemischanreicherung bei Vergasermotoren laut §47 der damaligen StVZO ein Maximalwert von 4,5 %Vol im Abgas, weshalb Vergasermotoren damals auch noch ein ganz anderes Ansprechverhalten hatten und natürlich auch mehr Kraftstoff verbraucht haben.

    Denn nach der Verschärfung der europäischen Abgasnovelle, waren wie in der nachstehenden Tabelle zu ersehen, die ursprünglichen CO-Werte nicht mehr zulässig. Damit fuhren die Vergasermodelle wie kastrierte Eber, aber die Abgaswerte auf dem Tester entsprachen der EU-Norm.



    zurück zum Thema Zündkerzen

  • #48

    Dass hat nichts mit dem H-Kennzeichen zu tun. Das Thema Abgasnormen ist abhängig vom Datum der Erstzulassung eines jeden Fahrzeuges.

    Nach dem von Dir genannten Datum zur Verschärfung der Abgasnormen zum 01.01.1980 zündete die EU zum 01.10.1986 die nächste Abgasverschärfungsstufe. Im Anhang habe ich die entsprechende Novellenänderung angehangen.


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