Nachhaltigkeit und Effizienz von Autos

  • #1

    Ich mag ja kein Thema mehr "verwässern", daher mache ich eins neuen Laber-Thread auf.


    Eigentlich geht es hier um meine These aus dem Beitrag RE: Lambdasonde ausbauen beim C20XE, geht das besser ?


    und der sachlichen Antwort Gabriel01

    In meinen Augen ist das Unsinn.

    Sicherlich hat die Qualität und damit auch die Haltbarkeit abgenommen aufgrund Kosteneinsparungen in der Produktion.

    Aber die geringere Haltbarkeit stand sicher nicht im Vordergrund.


    Hier mal meine "Erfahrungen" zu dem Thema:

    Generell wird bei Maschinen eine Verhältnis von Verscheiß zu Betriebsstunden gezogen. Da bei PKW keine Betriebsstunden gezählt werden, wird hier das Verhältnis zu den Zeiten, in denen der Motor "arbeitet"- sich also nicht im Leerlauf befindet, gezählt: Also die Laufleistung mit der Einheit "Kilometer". Hierbei wird der Wert idealisiert, da der Leerlauf mit "Null"! Verschleiß zugrunde gelegt wird.


    Legen wir weiter zu Grunde, dass ein optimal gebautes Auto in allen Komponenten zu einem Zeitpunkt - in diesem Fall Laufzeit, also Kilometer- kaputt geht. Somit wären alle Komponenten zu 100% verschlissen. Sowohl bei Opel wie auch VW gibt es dazu viele Infos, wie man versucht die Laufzeit zu begrenzen. VW sprach hierbei mal von der fiktiven zahl von 500.000km. Würde man diesen Zeitpunkt einer Obsoleszenz garantiert bestimmen können, könnte man die Effizienz auf nahezu 100% steigern. In diesem Fall geht alles zu einem Moment kaputt. Es müsste nichts was noch haltbar wäre entsorgt werden.


    Nimmt man jetzt die Praxis, so beläuft sich die Laufleistung eines Kadett weit unterhalb dieser Marke. Meist, so meine Beobachtung wurden die meisten Kadett bei der 1. aber spätestens beim 2. Reparatur-Intervall verschrottet- bei unter 300.000km. Es gibt wenige "Otto-Normal- Fahrer", die mehr wie zwei Lichtmaschinen oder mehr wie einen Motor für ein Modell kaufen. Nimmt man die Community oder dass Forum, so würde ein Kadett ewig laufen.


    Setzt man nun diesen Effizienz-Anspruch von 100%, der Moment in dem alles Schrott ist, in Verhältnis zu einer Lambda-Sonde, so macht es wenig Sinn, dass eine Nachkauf-Sonde nochmals 200.000km hält. Wohlgemerkt, die meisten Kadett gingen nach 6-10 Jahren in den Schrott- je nach Laufleistung und oft auch unter 300.00km. Daher baut man die Nachkauf-Sonden "nicht so gut", da das Auto eh zwischenzeitlich verschrottet wird.


    Schaut man sich jetzt an wie Komponenten produziert werden, so wird klar, welche Sonden als Zubehör in den Umlauf gelangen.

  • #3

    C16-NZ,

    motortechnisch hätten die meisten Kadetten bestimmt auch über 300.000 km gelaufen.

    Opel hatte ein ganz anderes Problem, warum die Fahrzeuge verschrottet wurden.

    Technisch waren die Fahrzeuge super, leider rosteten die Karosserien an den typischen Stellen früher oder später.


    Zum Thema Nachkaufteile:

    Ich kaufe meine Ersatzteile von Markenherstellern oder direkt beim Opelhändler. Bisher gab es keine Probleme.


    Gruß

    DreamOpel

  • #4

    Ich habe mit den bei den Autohäusern vertriebenen Originalersatzteilen in über 30 Jahren keine schlechte Erfahrungen gemacht und auch nie das Gefühl gehabt, dass man mir dort Ersatzteile "zweite Wahl oder Qualität" verkaufen würde.


    Das man bei dem Groes der freien Teilevertriebe minderwertigere (nicht schlechte) Ersatzteilqualitäten von Zweit- oder Drittanbietern bekommt, sollte doch selbstverständlich jedem bekannt sein, nicht umsonst können die "geometrisch" oft "vergleichbaren" Ersatzteile zu wesentlich niedrigeren Preisen vertrieben werden, weil die Materialauswahl bei diesen zu oft eine andere Qualität besitzt und Werkzeuge zu deren Herstellung, wie beispielsweise Karosserieblechteile, auf nicht maßhaltigen Originalwerkzeugen gefertigt werden.

  • #5

    Ich habe öfter gedacht das eine Kaltstartzähler bestimmt sinnvoll wäre bei Kraftstofffahrzeugen.. Der meiste verschleiß gibt es beim Kaltstart, und ob es demnächst jedes Mal 400km fãhrt oder 40 macht nicht ein proportionales Unterschied.

    PKW steht doch für "Pferdekraftwagen" oder?? :evil:

  • #6

    Die Lebenserwartung eines Pkw durch Laufleistung in km zu ermitteln ist praktisch unmöglich. Gehen wir allein von Motor und Getriebe aus, hängt alles von Nutzungsverhalten, Wartung und Anspruch ab.

    Ich meine mal gelesen zu haben, dass ein Auto mit 900.000 Autobahn-Kilometern den gleichen Verschleiß aufzeigt, wie ein Auto mit 280.000 Stadt-Kilometern. Ist ja auch sinnig durch den Unterschied von Kaltstarts, unterschiedlichen Lastzuständen, Thermik, Abnutzungsintervallen (bsp. Betätigung der Kupplung), usw...


    In den USA halten Autos ja auch im Schnitt länger, weil das Fahrprofil auf längeren Strecken und weniger Stop and Go basiert.

    Dort kann man sehen, dass Fahrzeuge bestimmter Hersteller einfach länger halten und dass deutsche Fahrzeuge da ganz hinten anstehen. VW hat keinen guten Ruf dort drüben, weil einfach nicht langzeitstabil.

    Dort sind Hersteller mit Langzeitqualitäten gefragt...Toyota, Ford, Honda...

    Also gibt es Unterschiede bei der Qualität in Abhängigkeit zum Nutzungsverhalten.


    Kulturell ist auch in Deutschland das Problem, das beim Durchschnittsbürger ein Auto mit 130tkm als "abgenutzt" angesehen wird. Dies ist eine Meinung, die stammt noch aus den 50ern und 60ern, als Autos selten lange hielten. Dies änderte sich erst mit den 80ern und 90ern.


    Ist in Deutschland/Europa erstmal ein Ruf hin, dann bleibt er es auch.


    Zum Beispiel Opel, Opel war bis 1993 der größte europäische Auto-Hersteller, dessen Augenmerk auf soliden, simplen und günstigen Autos für jedermann lag.

    Aber in den 90ern gab es einen Kulturellen Wandel in Europa und modische Trends hatten über Qualität und Anspruch gesiegt. War eine Ware (egal um welches es sich handelt) "made by Design", dann war das das Kaufargument! Dazu kam noch Publicity und Medien und Zack war ein Ruf hin.



    Vergleich beim Astra F und Golf III:


    Der Astra war der meistverkaufte Opel aller Zeiten, hat aber auch den schlechtesten Ruf, obwohl zu Unrecht...nicht mal der Rost war Schuld daran, sondern der Funkenschlag am Tankstutzen bei ganz frühen Astra F...riesiges Medienaufgebot!!!! Opel hat direkt nachgebessert und ebenfalls den Korossionsschutz ab 12/93 stark verbessert. Ansonsten liefen diese Autos nahezu problemlos über viele Kilometer und das trotz meist fehlender Wartung, "ist ja nur ein Opel, der ist das nicht wert".

    Ein Golf III hingegen wurde intensiv gepflegt, "weil VW ist ja Qualität, da hat man lange was von". Dabei ist das ein Irrglaube...der Golf rostete mindesten genauso schnell wie ein Astra F... meistens schlimmer und an merkwürdigen Stellen. Dazu kamen auch häufig Probleme an Motoren und Getrieben auf (brechende Kühlwasserstutzen, Überhitzung, Defekte Synchroringe, Risse in Abgasanlagen, Domlagerdefekte, korrigierte Kühler und Froststopfen...). Aber "es ist ja ein VW, das bedeutet Qualität"! Und daher haben die Leute eher in ihren Golf übermäßig investiert, als in einen "popeligen Opel".


    Sei es drum...viele Hersteller und gerade die deutschen haben ihren Qualitätsanspruch verloren und haben ihre Produkte kaputt gespart. Aber heute zählt Image und Marketing mehr, als Haltbarkeit und Nachhaltigkeit. Deswegen verkaufen sich die deutschen Marken auch so gut, obwohl ein Toyota oder Honda tausendmal besser sind.


    Gleiches findet bei Haushaltsgeräten statt, bei Kleinelektronik, bei Möbeln, Kleidung, Smartphones, einfach praktisch überall!

    Ständige Marktpräsenz ist wichtiger und dass man im Trend liegt.


    Zum Thema Ersatzteile...meine Erfahrung ist, dass billig auch nur so lange hält wie der Preis es schon sagt...kurz!

    Aber auch Markenhersteller haben nachgelassen. Bosch kaufe ich nur noch, wenn es "NOS" ist, also alte Lagerware von früher. Denn Bosch Automotive kauft nur noch zu und macht einen Stempel drauf.

    Scheibenwischer kann man vergessen, sind in kürzester Zeit hin, oft schnelle als die billigen aus dem Supermarkt. Zündkerzen sind oft falsch eingestellt oder defekt oder halten nicht lange. Zündspulen machen oft komische Geräusche oder reißen schnell.

    Übrigens ist auch bei günstigen Angeboten von Markenherstellern bei bestimmten Ersatzteilseiten Vorsicht geboten! Gerade bei autodoc und allen seinen Unterseiten muss man damit rechnen Teile aus schlechteren Chargen zu erhalten.

    Ich kaufe immer mehr mittlerweile im stationären Teilehandel, obwohl mir aktuell das Geld sehr wehtut.


    Ob und in wie weit die frühzeitige Obsoleszenz nachzuweisen ist, das bleibt fraglich. Ist halt einfach auch eine moralische Frage, welche auch der Rechtsstaatlichkeit unterliegt und teuere nachgewiesen werden muss. Da sich keiner die Mühen machen und das Geld investieren will beugt man sich. Meckern ist erlaubt, aber Änderungen ergeben sich nur im Dialog...wie auch immer der auf "Augenhöhe" stattfinden mag? 😅

  • #7

    Kollege von mir hat auf seinem alten Volvo schon fast 570tk auf der Uhr, Benziner und mit Gasumbau.

    Letztes Jahr kam mal ein neuer Auspuff drunter weil der erste !!! marode wurde.

    Auch ist noch die 1. Kopfdichtung drin. Zustand ist immer noch gut.

    Er fährt kurz und Langstrecken, und viel.


    Wie schon geschrieben wurde hängt es auch damit zusammen wie ich damit umgehe.

    Wenn ich auf Tuningtreffen bin und sehe bei einer Auspuffmessung wie die jungen die Motoren in der Begrenzer jagen und da auch halten mehrere Sekunden wundert mich es nicht, das die bald hopps gehen.


    Ich wurde auch schon gebeten vom Veranstalter mitzumachen. Aber das lehne ich ab. Warum soll ich auch?

    Ich hatte bisher noch keines meiner Autos im Begrenzer gehabt und muss auch nichts beweisen.


    Mein Ascona hat sein maximales Drehmoment bei 4200 U/ min, warum soll ich höher drehen bis der Zeiger anschlägt ?


    Also ja, meiner Meinung ist die Pflege und die Benutzung wie ich damit umgehe am Wichtigsten.

    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

  • #8

    Meine Mutter hatte im siebziger Jahren immer eine 2CV, und ich erinnere noch wie viele Käfer immer nicht starteten in unseren Straße, ins besonders im Winter, aber die 2CV, auch bei -20C° nach eine Sekunde läufte, und los ging es. Doch waren viele Leute viel mehr begeistert von eine Käfer. Heutzutage sind die 2CV jedoch auch sehr beliebt.


    Die "Box" Autos sind jetzt immer mehr beliebt, und das war in der 80-er Jahre bestimmt nicht Jedermanns Sache.


    Es sind zeitgemäße Sachen, zum Beispiel die Rolex Daytona aus der sechsziger und siebziger Jahren waren sehr unbeliebt, da die Handaufwinder waren. Jeder liebte die Automatische besser. Deshalb sind die Produktionszähle sehr niedrig gewiesen. Als die Daytona von Paul Newman versteigert war für 17000000 Dollar sind die Preise ganz durch die Decke gegangen. Die niedrige Produktionszähle haben nur geholfen bei diese Preissteigerung.


    Bei Oldtimer Opel könnte es auch plötzlich anfangen zu steigen. Es braucht nur eine Filmstar oder so jemand etwas positive Publizität dran zu geben. Das kann niemand Vorhersagen. Es ist alles nur eine Angebot- und Nachfragensache. Selbst die Rostigkeit könnte helfen das Angebot relativ kleiner als die Nachfrage zu machen, und schließlich helfen die Wert zu erhöhen. Es gibt viele Beispiele von Autos welche wirklich schlechter Qualität waren, und nachdem doch sehr beliebt geworden sind.


    Mit die Autodoc Teile muß man bestimmt aufpassen, ist ganz wie eine Loterie. Ich habe gute, und auch sehr schlechter Teile erhalten, oft ein andere Marke als welche ich bestellt hatte. Selbst drei verschiedene Marken (und Verarbeitung) Scheibenwischer, trotz drei Mal derselbe bestellt zu haben (Denckelmann) Ich bestell da nur nicht so wichtige Teile, oder etwas zum ausprobieren, und nur wenn ich es nicht eilig brauche. Ich kaufe fast alles bei Fource im Laden, wo ich immer super Service bekomme, und auch immer die bessere Qualität. Ist auch nur 5 Minuten entfernt von meine Garage.


    Edit: Hier noch etwas:

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    PKW steht doch für "Pferdekraftwagen" oder?? :evil:

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  • #9

    Mein blauer GSi mit C20NE hat immerhin 280.000 gelaufen. Leider Kadett typisch enorme Rostprobleme, aber die Technik hat kaum Ärger gemacht. Die Lima habe ich mal revidiert, die Ansaugkrümmerdichtung getauscht, das Benzinpumpenrelais und das war es auch schon an aussergewöhnlichen Teilen.


    Verschleissteile wie Bremsen und Verteiler etc. natürlich öfter mal.


    Die C20NE sind meiner Meinung nach enorm robust und für viel höhere Laufleistungen gut. Das F16 ist auch noch tadellos.


    Dank des geringen Gewichts waren bei den Autos auch Fahrwerkteile keine Probleme. Das ist heute bei den meisten Autos ja alles schon < 100.000 ausgelutscht, weil die Dinger so schwer sind.


    Es kommt natürlich immer sehr auf den Einsatz eines Autos an. Die Kurzsstrecke tötet halt die Verbrenner.

  • #10

    Hier noch eine interessante Webseite, mit die Lebensdauer spezifiziert für die Motoren:


    Engine specifications for Opel C20XE, characteristics, oil, performance


    Engine specifications for Opel C20NE, characteristics, oil, performance


    Engine specifications for Opel C20LET, characteristics, oil, performance


    Also bestãtigt die höhere Lebensdauer der C20NE mit 350t, die C20XE mit 'nur' 300t, und sie C20LET 'nur' 250t....🤔 Die C30SE sollte selbst 400t machen!🤯

    https://mymotorlist.com/engines/opel/c30se/

    PKW steht doch für "Pferdekraftwagen" oder?? :evil:

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